Ruhr Nachrichten (westline.de): Protest gegen Menschenrechtspolitik

04.10.2006

Mitte – Ein größerer medizinischer Eingriff schien am Montagmittag auf der Kortumstraße durchgeführt zu werden: Ein in OP-Kleidung und Mundschutz gehüllter Mann entnahm einer vor ihm auf einem Operationstisch liegenden Patientenpuppe durch die weit geöffnete Bauchdecke ein blutiges Organ.
Mit dieser drastischen Szenerie protestierte die Falun Gong-Gruppe Bochum an ihrem Infostand gegen Organraub im Land der Mitte.

Druck auf China

"Es gibt zigtausende Zwangs-transplantationen. Wir wollen, dass die Bundesregierung Druck auf China ausübt, damit das aufhört", sagte Andreas Steinau von der Bochumer Gruppe. Sein Vorwurf ist schwerwiegend: "In China werden systematisch Gefangenen Organe geraubt, ein großer Teil der Betroffenen stirbt daran", so Steinau. In der Zeit zwischen 2000 und 2005 gebe es 41 500 transplantierte Organe mit unbekannter Herkunft, meinte Steinau mit Bezug auf einen Untersuchungsbericht des ehemaligen kanadischen Staatssekretärs David Kilgour. Der riesigen Organzahl stünden rund 30 000 durch den Organraub Getötete gegenüber.

"Hauptbetroffene von Organraub sind Falun Gong-Praktizierende", betonte Steinau und erinnerte an den Kilgour-Bericht. Dieser verweist auf den parallelen Anstieg der Transplantationen und die wachsende Verfolgung der Meditationsbewegung. China geht seit 1999 gegen die Bewegung vor, die Kritiker als Sekte einordnen.

Olympiaboykott

Die Verwendung der Organe von offiziell Hingerichteten hatte Chinas Staatsführung eingeräumt. "Darüber hinaus gibt es aber auch ein System von Lagern, in denen auch gefangenen Falun Gong-Anhängern die Organe entnommen werden", sagt Steinaus Kollege Carsten Bornemann.[…] – nhs

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