Deutschland: 30 Säulen für die Menschenrechte (Fotos)

Seit längerem treffen sich Praktizierende aus Bayern und Umgebung ca. einmal im Monat um gemeinsam das Fa zu lernen und ihre Erfahrungen auszutauschen. Beim letzten Treffen am Osterwochenende in Nürnberg war der Schwerpunkt des Austausches der bevorstehende Besuch von Jiang Zemin in Deutschland.

Um die Menschen in Nürnberg im Vorfeld des Besuches über die Verfolgung der Falun Gong Praktizierenden in China und den jüngsten Hinrichtungs- und Schießbefehl von J.Z. zu informieren, beschlossen wir, in der „Straße der Menschenrechte“ für zwei Stunden am Samstag vormittag eine Mahnwache abzuhalten. Nürnberg ist bekannt als Stadt der Menschenrechte und diese Straße ist ein Denkmal für die Menschenrechte. In der Straße stehen 30 weiße Säulen – in jede Säule ist ein Artikel der UN-Menschenrechtsdeklaration in jeweils einer anderen Sprache eingraviert.

Als wir am Samstag vormittag an dem Denkmal ankamen, entstand die Frage, wie und wo wir uns aufstellen sollten. Manche sagten hierhin, andere dorthin und es herrschte eine ziemliche Unruhe. Schließlich standen und saßen wir alle, ziemlich an den Rand gedrängt in einer Ecke und sandten aufrichtige Gedanken aus. Ich spürte eine ziemliche Unruhe in meinem Herzen und dachte, die Leute können uns nicht richtig sehen, dieser Platz ist nicht der richtige usw. Ich versuchte, etwas ruhiger zu werden, überlegte, warum wir diesen Platz ausgewählt hatten und hatte plötzlich einen Gedanken und ein Bild – unser Platz war bei den Säulen, wir sollten dazwischen sitzen. Ich sagte den anderen ruhig Bescheid und wir wechselten den Platz, immer zwei Praktizierende setzten sich zwischen die Säulen. Und als wir diese Position eingenommen hatten, veränderte sich die ganze Atmosphäre. Es fühlte sich plötzlich so richtig an. Es war so, als wäre alles schon vorher dagewesen, wir konnten es nur nicht gleich erkennen, weil unser Herz nicht ruhig und selbstlos im Fa verbunden war, sondern jeder wollte den anderen davon überzeugen, dass seine Meinung die richtige war.

Plötzlich kamen auch viele Leute, obwohl diese kleine Straße sonst eher ruhig ist. In den zwei Stunden verteilten wir über 400 Zeitungen (mit Informationen über Falun Dafa und die Verfolgung in China). Die Umgebung war sehr harmonisch und viele Menschen wurden davon berührt.

Zwei Polizisten kamen kurz vorbei und fragten, ob alles in Ordnung wäre. Kurz bevor sie wieder gingen, meinten sie, ob wir denn alle wären, es seien doch noch so viele Säulen frei.
Ein Passant wollte zuerst keine Zeitung annehmen und sagte zu einem Praktizierenden, dass die Menschenrechtsverletzungen im Nahen Osten doch so schlimm wären und dagegen müsse man demonstrieren. Der Praktizierende antwortete ihm, dass jede Art der Verfolgung nicht richtig ist und erklärte ihm darüber hinaus, dass, im Gegensatz zu Palästina, aufgrund der strengen Informationsblockade durch die chinesische Regierung die Menschen nicht erfahren können, was in China passiert. Dass es keine freie Meinungsäußerung gäbe und so viele gute Menschen ermordet wurden. – Der Mann begann sich zu interessieren und nahm eine Zeitung mit.

Um 12.00 Uhr, als die Mahnwache beendet war, beschlossen wir, noch ein gemeinsames Bild zu machen. An einer Tafel waren die einzelnen Artikel den unterschiedlichen Landessprachen zugeordnet, Artikel 22 (Jeder Mensch hat als Mitglied der Gesellschaft Recht auf soziale Sicherheit; er hat Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der Organisation und der Hilfsmittel jedes Staates in den Genuß der für seine Würde und freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlichen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen) war auf chinesisch.

Auf dem Rückweg durch die an diesem sonnigen Tag sehr belebte Fußgängerzone trafen wir auf viele Chinesen. Zwei Praktizierende verteilten an sie Broschüren, die gerne angenommen wurden.

Praktizierende aus Bayern – 12.05.2002

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