Newsletter der Falun Gong Arbeitsgruppe für Menschenrechte: Muss die Welt die Olympischen Spiele in Peking boykottieren?

Am 3.August 2007 legte der US-Kongressabgeordnete Dana Rohrabacher, Mitglied im Ausschuss für Internationale Organisationen und Menschenrechte, eine Resolution zum Boykott der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking vor.

Rohrabacher sagte: „Die Olympischen Spiele repräsentieren die nobelsten Elemente der Menschheit, das Regime in China hingegen verkörpert genau das Gegenteil. Die olympische Fackel soll als leuchtendes Feuer die Sehnsucht der Menschen nach etwas Höherem auf der Welt zum Strahlen bringen und es ist geradezu eine Travestie, dass die Fackel von einem Regime empfangen wird, das als größter Menschenrechtsverletzer der Welt gilt."

Weil sie Falun Gong praktizierte, wurde Frau Wei Fengju im Zwangsarbeitslager Heizuizi so schwer gefoltert, dass sie am 11. Juli 2007 ihren Verletzungen erlag.

Am 28. März 2007 lenkte die Schauspielerin Mia Farrow, Botschafterin des guten Willens des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF), die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Olympischen Spiele in Peking, als sie und ihr Sohn Ronan einen Gastkommentar für die Zeitung Wall Street Journal [1] schrieben. In dem Artikel startete Farrow eine Kampagne, die die Olympischen Spiele 2008 als „Völkermord-Olympiade“ etikettiert. Ihre Offenheit und Aufrichtigkeit verliehen dem weltweit aufkeimenden Schrecken in Bezug auf die nicht enden wollenden Gräueltaten des kommunistischen Regimes in China, seine völlige Missachtung humanitärer Werte und seine schweren Menschenrechtsverletzungen, eine Stimme. China finanziert nicht nur den Völkermord in Darfur [2]; seit mehr als acht Jahren versucht der Staat Falun Gong zu eliminieren, das Schätzungen zufolge 1999 etwa 70 Millionen Praktizierende hatte; ebenso wurden Demokratie-Aktivisten, Rechtsanwälte, Menschenrechtsverfechter, religiöse Führer, Journalisten, Gewerkschafter, tibetische Buddhisten, Uighuren, „nichtoffizielle“ Mitglieder von Kirchen und politische Dissidenten verfolgt.

Im Jahre 2004 stellte Asma Jahangir, UN-Sonderberichterstatterin für außergerichtliche Todesurteile, summarische Hinrichtungen und willkürliche Todesurteile fest, „Die Sonderberichterstatterin ist weiterhin alarmiert aufgrund von Todesfällen in chinesischer Haft. Berichte beschreiben erschütternde Szenen, in denen die Inhaftierten, von denen viele Anhänger der Falun Gong-Bewegung sind, infolge schwerer Misshandlung, Vernachlässigung oder medizinischer Unachtsamkeit sterben. Die Grausamkeit und Brutalität der berichteten Folterungen trotzt jeder Beschreibung“.

Im Anschluss an seine Untersuchungen in China veröffentlichte Manfred Nowak, UN-Sonderberichterstatter für Folter, am 2.Dezember 2005 eine Presseinformation mit detaillierten Beschreibungen verschiedener Foltermethoden, die das kommunistische Regime gegenüber seinen Opfern einsetzt. Es sind zu viele, um sie alle aufzulisten. Zu den abstoßendsten Methoden zählen Elektroschock, Verbrennungen durch Zigaretten, Schläge, Untertauchen in Abwassergruben, Aussetzen von Hitze oder Kälte und Entzug von Schlaf, Essen oder Wasser. Den Bericht von Manfred Nowak aus dem Jahr 2005 finden Sie hier.

Im März 2006 berichtete Nowak, dass bei 66% der berichteten Folterfälle in chinesischer Haft, die Opfer Falun Gong-Praktizierende sind.

When Zhang Xiaohong (29), verstarb nach fortgesetzter Folter. Er wog nur noch 35 kg.

Es ist auch bekannt, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh)ihre Opfer zur Gehirnwäsche zwingt, sie in Polizeigewahrsam vergewaltigen lässt und auf Abruf ihre Organe entnehmen lässt, was zum Tod der Opfer führt. Auf diese Weise sind die Organe extrem frisch für Transplantationen, mit denen hohe Profite erzielt werden.

In einem ausführlicheren Bericht vom 20.März 2007 bestätigte Manfred Nowak den Vorwurf des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden. Er stellte fest, „Die Organentnahmen wurden bei einer großen Anzahl Falun Gong-Praktizierender gegen ihren Willen vielerorts durchgeführt, mit dem Ziel Organe für Transplantationsoperationen zur Verfügung zu stellen“.

Laut Amnesty International sind in China weiterhin Tausende von politischen Gefangenen ohne Anklage oder Gerichtsverfahren inhaftiert und das Land ist verantwortlich für 80% aller dokumentierten Todesurteile auf der Welt.

Alle diese Berichte gipfelten in die Resolution 610 vom 3. August 2007, die der amerikanische Kongressabgeordnete Dana Rohrabacher einbrachte [3]. Der Name der Resolution ist treffend gewählt, weil das „Büro 610“ in China als eine staatliche Sonderbehörde vom ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin eingerichtet wurde. Es wurde speziell für die Verfolgung von Falun Gong geschaffen und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

In der Resolution 610 von Rohrabacher heißt es, "die Bedeutung des Repräsentantenhauses, dass die amerikanische Regierung unverzüglich Schritte zum Boykott der Olympischen Sommerspiele im August 2008 in Peking unternehmen sollte, falls die chinesische Regierung ihre Beteiligung an schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen gegenüber ihren Bürgern nicht beendet und weiterhin schlimmste Verstöße gegen die Menschenrechte durch die Regierungen im Sudan, Burma und Nordkorea an der eigenen Bevölkerung unterstützt“.

Rohrabacher proklamiert, „Im Jahre 1936 war das Naziregime in Deutschland Gastgeber der Olympischen Spiele und verschaffte dadurch Hitler eine weltweite Plattform zur Präsentation seiner faschistischen Propaganda. Es war ein Fehler, den olympischen Austragungsort damals zu unterstützen und es ist genauso falsch, wenn die Welt dieses repräsentative Ereignis unterstützt, das von einem vergleichbar faschistischen Regime im Jahre 2008 veranstaltet wird.“

Im Jahr 2000 war das kommunistische China bei seiner Bewerbung um die Olympischen Spiele aufgrund seiner erschreckenden Menschenrechtsverletzungen nicht erfolgreich. In Anerkennung dieser Bedenken versprach das chinesische Regime explizit die Menschenrechtssituation zu verbessern [4], mit dem Ziel die Olympischen Spiele 2008 auszurichten. Ihre späteren Rekorde strafen ihre leeren Versprechungen Lügen. Die Menschenrechtssituation hat sich in China nicht verbessert, sie hat sich stattdessen sogar gravierend verschlechtert.

China verkündete „Eine Welt, ein Traum” als Motto für die Olympischen Spiele 2008. Träumen wir wirklich von einer Welt, in der Freiheit und die Menschenrechtsverletzungen in China nebeneinander existieren?

Bitte lesen Sie die Resolution des Kongressabgeordneten Rohrabacher und kontaktieren Sie anschließend die entsprechenden Regierungsvertreter in Ihrem eigenen Land. Fordern Sie sie auf, ihren Anteil zur Beendigung der in China begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit beizutragen.

Unser Traum sollte eine Welt sein, die frei ist von Gräueltaten. Lassen Sie uns alle einen kleinen Beitrag leisten, um diese Welt zu schaffen.

[1] Die "Genocide Olympics" von Ronan Farrow und Mia Farrow
[2] Ibid
[3] Vollständiger Text der Resolution unter:http://www.consciencefoundation.org/index.php?option=com_content&task=view&id=89&Itemid=121
[4] Liu Jingmin, stellvertretender Präsident des chinesischen Offertenteams für die Olympischen Spiele in Peking, versprach im April 2001: „Wenn Peking die Olympischen Spiele ausrichten darf, wird dies zur Entwicklung der Menschenrechte beitragen.

„Manchmal müssen wir eingreifen. Wenn Menschenleben oder die Menschenwürde in Gefahr sind, zählen nationale Grenzen und Gefühle nicht mehr. Wenn Männer oder Frauen aufgrund ihrer Rasse, Religion oder politischen Ansichten verfolgt werden, muss dieser Ort unverzüglich in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit rücken.“

Elie Wiesel, Überlebender des Holocaust, 1986 Gewinner des Friedensnobelpreises und Autor von mehr als 40 Büchern.

„Wir sehen vor uns die Wiederholung eines stalinistischen Alptraums im 21.Jahrhundert. Hunderte oder vielleicht tausende von Foltertoten, zehntausende Menschen inhaftiert ohne Gerichtsverhandlung, eingesperrt in Arbeitslagern, Gefängnissen und psychiatrischen Kliniken, wo sie Folter und Gehirnwäsche unterzogen werden. … Schließlich hören wir von Zeugenaussagen über Chinas barbarische Vorgehensweise der Entnahme von menschlichen Organen zum Zweck des Verkaufs und der Transplantation. China hat dies zugegeben. Laut dem chinesischen Gesundheitsministerium gab es seit 1993 in China mehr als 65.000 Organtransplantationen …"
Hon. Chris Smith, Ausschuss für internationale Beziehungen, Repräsentantenhaus, US-Kongress, 19.April 2006 http://www.foreignaffairs.house.gov/archives/109/27067.pdf

“In Deutschland findet gerade die Weltmeisterschaft statt, auf der anderen Seite der Welt, in Peking, beschäftigt man sich mit der Vorbereitung der Olympischen Spiele 2008. Aber wenn wirklich wahr ist, was ich unlängst von ehemaligen Gefangenen erfahren habe, muss die zivilisierte Welt China meiden…"
Edward McMillan-Scott, Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, in einem am 13.Juni 2006 veröffentlichten Brief an die Zeitung Yorkshire Post Today.http://www.yorkshiretoday.co.uk/ViewArticle2.aspx?SectionID=97&ArticleID=1560709

„Das heutige China ist schlimmer als das China von gestern, vom letzten Jahr oder vom letzten Jahrzehnt. China macht keine Fortschritte, es macht Rückschritte. Es wird mehr Gewalt eingesetzt, die Menschen werden stärker unterdrückt und der Widerstand gegenüber demokratischen Werten ist größer als damals, als wir unsere Pforten chinesischen Produkten öffneten.“

"… aber dennoch wurde China die Ehre zuteil Gastgeber der Olympischen Spiele 2008 zu sein. Die Olympischen Spiele sollen ihrer eigenen Charta entsprechend „erzieherische Werte eines guten Vorbildes und Respekt gegenüber grundlegenden ethischen Prinzipien“ verkörpern. Entspricht Chinas Verhalten einem guten Beispiel für den Rest der Welt? Ist es so, dass dieses Land „fundamentale ethische Prinzipien” widerspiegelt, die alle Nationen anstreben sollten?"

UN-Bericht über Organraub in China

http://falunhr.org/reports/UN2007/UN-07-Organ.pdf

Online-Petition:

http://www.falunhr.org/te/index.php?signature=1〈=de

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