Epoch Times Deutschland: Mit Hochachtung die alte Kultur erwecken

13.12.2007 15:38

Kostümentwurf für ein Kleid im Tang-Stil: die faszinierenden Kostüme, in verschiedenen Stilen der chinesischen Dynastien, dürfen bei der „Shen Yun“-Gala nicht fehlen. (Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Amy Lee)

Ein Jahr Vorbereitung steckt in Kostümen, Choreographie und Kulissen: Das „ Shen Yun-Chinese Spectacular" der „Divine Performing Arts" macht das chinesische Neujahr zu einem Fest für alle Sinne.

Dabei stehen die Tänzer von „Divine Performing Arts", natürlich im Mittelpunkt. In Hinsicht auf den Aufwand, der hier betrieben wird um die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, ist ihre Gala einzigartig unter den Shows über die chinesische Kultur.

Die Tänze vermitteln 5000 Jahre chinesischer Geschichte und eine Vielzahl volkstümlicher Traditionen: von Tibet über die Mongolei bis in die Yunnan-Region sowie von Tänzen am königlichen Hof.

Frau Yung Yung Tsuai ist einer der „Divine Performing Arts" – Choreographen und Lehrerin an der Martha Graham-Schule für zeitgenössischen Tanz. Als Choreographin und Tanzlehrerin hilft sie den hunderten Tänzern der Show, sich auf die Vorstellung des Jahres vorzubereiten. Die täglichen Proben beginnen bereits unmittelbar nach dem Ende der jährlichen Gala-Tournee.

Für Frau Tsuai ist der Charakter der Aufführung genauso wichtig wie das Geschick, mit dem sie aufgeführt wird.

„Wenn Kunst die Schönheit und die gute Seite des Menschen darstellt, kann sie sich auf das Zusammenleben der Menschen positiv auswirken", sagte sie. Sie betonte, diese Gala wäre einzigartig in ihrer Art, weil sie das Publikum in eine Zeit entführt, in der Tugenden wie Ritterlichkeit, Treue und Ehrlichkeit hoch geschätzt wurden. „Wir zeigen den Zuschauern nicht nur die chinesische Kultur – wir wecken in ihnen den Teil, der sich nach Schönheit und Güte sehnt", sagte Tsuai.

Authentische Farbenpracht

Während die choreographischen Themen die Traditionen der chinesischen Kultur lebendig werden lassen, verleihen ihnen die Kostüme authentische Farbenpracht. Ähnlich wie bei den Tänzen ist die Vorbereitungsarbeit bei den Kostüme ein langer und aufwendiger Prozess.

Das Kostüm-Design beginnt mit dem Konzept des Tanzes. Wenn der Tanz aus einer bestimmten Dynastie stammt, müssen auch die Kostüme der Historie dieser Zeit entsprechen, sagt die Chefdesignerin Amy Lee.

„Als ich nach Amerika ausgewandert war, habe ich bemerkt, dass es sehr schwer war, hier den Ausdruck der traditionellen chinesischen Kultur zu finden. Diese Show hat mir die Hoffnung gegeben, meine Kultur für meine Tochter und die nächsten Generation bewahren zu können."

Von originalen Gemälden, Fresken und Statuen holen sich die Designer Inspiration für Bekleidung, Haartracht, Schuhe und Accessoires der jeweiligen Epoche . Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass die Entwürfe nicht nur authentisch sein müssen, sondern auch die Anforderung eines Tanzkostüms erfüllen müssen, den Tänzern elegante Beweglichkeit zu erlauben und dabei strapazierfähig genug für 80 Aufführungen zu sein.

Die Skizzen werden zu Probeteilen im Kostümfundus. Von jedem Entwurf wird zuerst ein Musterstück angefertigt. Erfüllt es die Anforderungen, wird es zum Prototyp von dutzenden Kostümen. Bei Ablehnung beginnt die ganze Prozedur von vorn.

Lee hob den tiefgründigen Charakter der Kostüme hervor: „Kleidung hat nicht nur den Zweck, den Körper zu bedecken. Sie spiegelt auch die Gedanken, die Kultur und die Achtung einer Person gegenüber den Göttern wieder."

Hightech-Kulissen für vergangene Dynastien

All diese Tänze und die schillernden Kostüme brauchen aber einen Schauplatz – einen Ort, an dem sie ihr historisches Schauspiel aufführen können. Das ist der Schnittpunkt, an dem sich Stiltreue und Detailgenauigkeit mit den technischen Möglichkeiten der Gegenwart treffen.

Bei diesem Unterfangen handelt es sich um eine High-Tech-Mischung aus Kunst, Computeranimation und Hintergrund-Projektionen.
Jim Chu, einer der Experten für digitales Design von „New Tang Dynasty Television", erklärte, dass der Gestaltungsprozess bereits sieben oder acht Monate vor der Show beginnt. Auch hier werden zuerst Büchern, Bildern und andere Medien studiert.

„Das kleinste Detail muss präzise sein", sagte er.„Wir können nicht einfach ein Fenster aus der Ming-Dynastie oder eine Tür aus der Qing-Dynastie in ein Gebäude der Tang-Dynastie bauen. Einige Experten im Publikum würden wahrscheinlich dahinter kommen", scherzte er.

Am Ende: Das vollendete Werk

Ähnlich wie bei Tänzen und Kostümen dienen auch die Kulissen einem höheren Zweck, der solche genaue Nachforschungen erfordert: Ein Geswamtkunstwerk soll entstehen, um die Vergangenheit und die wahre Natur des alten China für die Zuschauer in die Gegenwart zu holen. Für Epochen wie die Tang-Dynastie, in der Tugend und Frömmigkeit im täglichen Leben im Vordergrund standen, bedeutet dies, durch die Wiedererweckung der Vergangenheit einer Glanzzeit der menschlichen Kultur neues Leben zu schenken.

Im Endeffekt wirken Tänzer, Kostüme und Kulissen zusammen, um dem Publikum einige der berühmtesten Zeitalter der Weltgeschichte zu präsentieren. Natürlich gibt es auch noch andere Elemente, die eine Rolle spielen. Requisiten wie gigantische Lotusblumen, auf denen die Buddhas sitzen, Fahnen und Schwerter müssen auch angefertigt werden. Darüber hinaus gibt es auch für das „Divine Performing Arts" – Orchester ein Jahr der Vorbereitung.

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Printausgabe Nr. 17

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