Lernen, wie ich als Kultivierende mit meinen Gefühlen umgehe

Früher, als ich mich noch nicht kultivierte, war ich ein emotionaler Mensch, es schien, als wären meine Emotionen der einzige Grund, um zu leben. Emotionen kontrollierten meine Zufriedenheit und Traurigkeit und ich schuf mir damit viele Probleme, wie grübeln und traurig sein. Schließlich gewannen diese negativen Emotionen die Oberhand über meine Zufriedenheit und so wurde mein Leben erbärmlich und bitter, und ich hatte einen schlechten Gesundheitszustand.

Im Jahre 1994 begann ich Falun Gong zu praktizieren, und ich verstand die Bedeutung von Eigensinn auf Ansehen, Eigennutz und Egoismus. Mir fehlte jedoch ein klares Verständnis für Emotionen und wie ich mit diesen umgehen sollte. Dies war wohl mein damaliger besonderer Schwachpunkt.

Als mein ältester Sohn 25 wurde dachte ich, er sollte heiraten, doch hatte er noch keine Freundin gefunden. Meine Freundinnen hatten ihn mit verschiedenen Mädchen bekannt gemacht, doch er mochte keine von ihnen. Als ich ihn kritisierte wurde meine Stimme immer lauter, und ich verletzte ihn immer mehr. Zwei Jahre später, 1998, wurde er 27 und hatte immer noch keine Freundin.

Darüber war ich höchst ungehalten und auch er war nicht glücklich. Allmählich begann ich zu erkennen, dass meine Emotionen die Ursache dafür waren. Ich fing an zu erkennen, dass das Zulassen von zu viel Gefühl beim Umgang mit Problemen etwas Negatives darstellt, das nicht nur mich selbst, sondern auch andere verletzt. Es gelang mir nicht, in der Meditation in die Ruhe einzutreten und ich hatte auch meinen Sohn verletzt.

Ich entschied mich, diesen Vorfall als Ansatzpunkt für das Loslassen meiner Emotionen zu nehmen. Ich entschuldigte mich aufrichtig bei meinem Sohn für mein närrisches Verhalten ihm gegenüber und das ich ihn verletzt hatte und gab ihm alle seine Löhne zurück, die ich für ihn aufbewahrt hatte. Ich sagte zu ihm, ich würde mich nicht wieder in seine Heiratsangelegenheiten einmischen und ihn einfach in Ruhe lassen.

Eigenartigerweise, sobald ich meinen Eigensinn fallengelassen hatte, fand mein Sohn im Juli 1998 eine Freundin und heiratete sie im Mai 1999. (Anmerkung des Übersetzers: In China ist es eine Gepflogenheit, dass die Eltern beim Arrangieren von Dingen für ihre Kinder helfen, bevor sie heiraten und dann für ihre Enkel sorgen. Üblicherweise haben sie weitläufige Familien und oft leben drei oder vier Generationen zusammen.)

Ich konnte die Wahrheit der Lehre des Meisters erkennen: „Je mehr du danach trachtest, desto weniger wirst du es bekommen.“

Diese positive Wendung der Dinge führte zu einem weiteren Verständnis über das Beseitigen von Eigensinn auf Ansehen, Egoismus, Eigennutz und Gefühlen. Von da an achtete ich streng auf die Beseitigung jener Lücken in meiner Kultivierung. Sobald sich irgendwelche Probleme zeigten, schaute ich nach Innen und beseitigte meinen Eigensinn, sobald ich ihn entdeckt hatte. Meine Vorgesetzten am Arbeitsplatz kommentierten meine Veränderung, dass sich nicht nur mein Gesundheitszustand verbessert hatte, sondern ich auch im Herzen offener geworden sei und ich konnte eine Situation tolerieren, die Konflikte heraufbeschwor.

Mit der Erhöhung meiner Ebene, erhöhten sich auch die Anforderungen an meine Xinxing (geistige Natur). Andere Praktizierende erzählten mir, dass Emotionen am schwersten zu überwinden sind und dem stimme ich zu. Ganz besonders schwierig fand ich es, die Eigensinne meinen Kindern gegenüber los zu lassen.

Ich begriff daher, dass ich sie loslassen musste, selbst wenn es sehr schwierig war. Der Meister benutzte die Analogie eines Seiles bei einem Boot, das am Ufer befestigt ist – das Boot kann nicht ablegen, bevor die Seile oder Kabel gelöst werden. Ich verstand, dass es im Laufe meiner Kultivierung Prüfungen geben würde und das bis zum Ende hin. Wenn ich deren Wichtigkeit ignorieren würde, könnte ich in einem Augenblick herunterfallen.

Im Jahre 1999 testete ein anderes Ereignis meine Gefühle.

Als am 20. Juli 1999 die Verfolgung einsetzte, stellte mein Arbeitsplatz ein Programm vor, um jeden Falun Gong-Praktizierenden umzuerziehen. Ich war die erste in meiner Familie, welche die Drei Erklärungen unterschreiben sollte (Praktizierende werden mittels Gehirnwäsche und Folter gezwungen, „Reueerklärungen“, „Garantieerklärungen“ oder „Distanzierungserklärungen“ zu schreiben, als Beweis, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. In den Erklärungen wird der Praktizierende gezwungen, Reue wegen des Praktizierens von Falun Gong zu bekennen, zu versprechen, Falun Gong aufzugeben, sich nie mehr mit anderen Praktizierenden zu treffen oder nach Peking zu gehen, um dort für Falun Gong zu appellieren).

Mein Mann kam dem nach, doch mein Sohn weigerte sich, zu unterzeichnen. Fünf Beamte seines Arbeitsplatzes brachten ihn in ein Gehirnwäschezentrum in den Bergen. Nach dem Ablauf einer Woche unterzeichnete er immer noch nicht. Der Parteisekretär und drei weitere Leute nahmen meinen Mann, die frisch getraute Frau meines Sohnes und mich mit, unter dem Vorwand, meinen Sohn zu besuchen.

Nach unserem Eintreffen sprachen sie erneut mir unserem Sohn, versuchten ihn „umzuerziehen“, jedoch erfolglos. Sie schlugen ihn vor unseren Augen. Meine Emotionen stiegen hoch und ich weinte. Ich sagte zu meinem Sohn: „Ich kann sterben für Dich, doch ich kann ohne Dich nicht leben!“ Später log ich und drängte meinen Sohn, die drei Erklärungen zu unterschreiben. Ich zahlte auch 600 Yuan an die Behörden, damit sie ihn freilassen.

Wir hatten alle schwer gesündigt. Lohnte es sich für uns überhaupt noch, den Kultivierungsweg weiter zu praktizieren? Schon vor langem schrieben wir alle drei, ernsthafte Erklärungen, in denen wir unsere Reue und Entschlossenheit ausdrückten, mit der Kultivierung erneut zu beginnen. Doch Reue bedeutete nicht, wir könnten mit dem Praktizieren so leicht weitermachen. Prüfungen folgten.

Anfang des Jahres 2001 ging mein Sohn nach Peking auf den Platz des Himmlischen Friedens, um ein Banner auszurollen und kehrte sicher wieder zurück. Jedoch das zweite Mal kam er nicht zurück. Wir wussten, irgendetwas musste ihm zugestoßen sein, doch da wir wussten, er würde seine Identität nicht preisgeben, gab es für uns keine Möglichkeit, ihn ausfindig zu machen.

Mein Mann und ich mussten unsere Ängste ertragen und zu Hause bleiben. Beim Fa-Lernen erkannte ich, dass das, was meinem Sohn zugestoßen ist, etwas zu tun hatte mit seinen Eigensinnen, genauso wie mit uns. Vielleicht war dieses Ereignis für uns bestimmt, um unseren Eigensinn für unser Kind zu beseitigen. Der vorausgegangene Test enthüllte unsere Fehler auf gewaltige Weise. Obwohl oberflächlich betrachtet, unser Sohn freigelassen wurde, weil aber unsere Geisteshaltung nicht aufrichtig war, existierte die Prüfung weiter. Diese neue Entwicklung bot uns eine Gelegenheit, unsere Fehler zu korrigieren.

Ich sagte zu meinem Mann: „Das letzte Mal haben wir es nicht gut gemacht, dieses Mal müssen wir es besser machen. Dies ist die einzige Möglichkeit, die sichere Rückkehr unseres Sohnes zu garantieren. Wir müssen unsere Eigensinne loslassen, so viel wie wir nur können.“ Es war ein sehr schmerzhaftes Gedulden; jeder Tag fühlte sich an, wie ein Jahr. Wir wussten noch nichts über das Aussenden von aufrichtigen Gedanken, doch schickten wir unserem Sohn mentale Botschaften: ‚Du musst mit aufrichtigen Gedanken [aus der Haft] herauskommen, mit aufrichtigen Gedanken’. Zwei Monate später wurde unser Sohn tatsächlich bedingungslos freigelassen und kehrte offen und aufrichtig zurück. Schließlich hatten wir den Test der Emotionen bestanden.

Nach meiner bescheidenen Meinung, ist der einzige Weg, die Verfolgung der Übeltäter und die gründliche Auflösung des Bösen in anderen Dimensionen, das Fa mehr zu lernen und das Fa gut und tiefgründig zu lernen, gewissenhaft voranzuschreiten und resolut die eigenen Fehler zu eliminieren, so wie den Weg der Angleichung an das Dafa, den der Meister arrangiert hat, zu gehen.

Er hat die Verfolgung nicht anerkannt. Wenn wir es versäumen, unsere vorarrangierten Wege zu gehen, werden wir den Bösen Lücken bieten, die sie ausnutzen können. Lücken zu haben ist der vorrangigste Grund, warum manche Praktizierende dem Weg folgen, den die alten Mächte arrangiert haben. Daher ist ernsthaftes, aufrichtiges Kultivieren der Schlüssel zum Erfolg.

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