Rückblick: 10 Jahre Falun Gong

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

in der westlichen Welt genießt Falun Gong inzwischen hohes Ansehen und Unterstützung.

· Im Februar wünschte der französische Präsident Chirac mit einer persönlichen Grußkarte Falun Gong Praktizierenden viel Glück und Frieden zum Beginn des chinesischen Neujahrs.

· Im März forderte Außenminister Joschka Fischer die Volksrepublik China vor der UNO dazu auf, die Verfolgung der Mitglieder der Falun Gong Bewegung zu beenden.

· Im April verabschiedete die englische Abteilung von Amnesty International einstimmig einen Antrag zur Unterstützung der Rechte von Falun Gong Praktizierenden.

· Im Mai empfing Papst Johannes Paul II. eine Falun Gong Praktizierende und betete für Falun Gong.

· Im Juni versicherte die österreichische Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner, dass die MitarbeiterInnen des Außenministeriums sich auf allen Ebenen für den Schutz der Grundrechte der Falun Gong Mitglieder einsetzen.

· Im Juli verabschiedet der U.S. Kongress einstimmig (420:0 Stimmen) eine Resolution, in der er die chinesische Regierung dringend auffordert, die Verfolgung von Falun Gong zu beenden.

Gut zehn Jahre ist es jetzt her, dass der Begründer des Falun Gong, Li Hongzhi, mit der Verbreitung von Falun Gong in China begann. Die Schätzungen über die Anzahl der Falun Gong Praktizierenden bewegen sich zwischen 60 und 100 Millionen. Ziel von Falun Gong ist die Rückkehr möglichst vieler Menschen zum eigenen Ursprung. Als Hilfsmittel dazu dienen fünf einfach zu erlernende Übungen, das Lesen des Hauptwerkes &#039Zhuan Falun&#039 und eine Art innerer Läuterung. Alles zusammen wird als Kultivierung bezeichnet. Im Laufe der Kultivierung bemühen sich Kultivierende hauptsächlich darum, die drei kosmischen Hauptgesetze „Zhen, Shan und Ren“ – zu deutsch „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ im täglichen Leben umzusetzen. Falun Gong unterscheidet sich von anderen Meditationsbewegungen insbesondere dadurch, dass die Kultivierenden sich nicht vom täglichen Leben in die Abgeschiedenheit zurückziehen, sondern gerade dort die besten Bedingungen zur Kultivierung des Selbst vorfinden.

Obwohl die Falun Gong Bewegung keine politischen Ziele verfolgt, locker organisiert und von ihrem Wesen her friedvoll ist, fühlte sich die chinesische Regierung, vermutlich angesichts der schnell wachsenden Anhängerzahl, von Falun Gong bedroht. Die Folge war ein Verbot am 22. Juli 1999. Seither wird Falun Gong in China brutal unterdrückt, mehr als Hunderttausend Menschen wurden verhaftet, Zehntausende ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager gebracht, über Tausend starben an den Folgen von Folter. Allein 437 Todesfälle gelten dabei aus Sicht von Amnesty International als dokumentiert.

In Deutschland verzeichnet Falun Gong eine wachsende Zahl von Anhängern und Unterstützern, die sich für die Wahrnehmung der Menschenrechte in China engagieren. Nicht umsonst wird Deutschland auf chinesisch De Guo, Land der Tugend, genannt. Als jedoch der Präsident der Volksrepublik China, Jiang Zemin, im April zu seinem Besuch nach Deutschland kam, hat sich plötzlich vieles verändert. Von den Asiaten hatten nur regierungskonforme Chinesen Zutritt zum engeren räumlichen Umfeld des chinesischen Präsidenten. Demonstrationen, die Menschenrechte in China einforderten, Asiaten, die zu Falun Gong zugehörig erschienen, und die Farbe Gelb in Form von T-Shirts oder Büchern, die hier symbolisch für Falun Gong stehen, wurden aus dem Gesichtsfeld des chinesischen Präsidenten verbannt. Falun Gong Anhängern wurde der Zutritt ins Hotel Adlon, dem Aufenthaltsort Jiang Zemins in Berlin verwehrt. Friedliche Falun Gong-Praktizierende, die bereits ein Zimmer im Hotel gebucht hatten, wurden des Hotels verwiesen.

Bei all der Unterstützung und Wertschätzung, die Falun Gong bisher in Deutschland und der westlichen Welt entgegen gebracht wurden, kann ich das Verhalten der Bundesregierung beim Besuch Jiang Zemins nicht verstehen. Falls Sie meine Meinung teilen sollten, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie sich bei passender Gelegenheit dafür einsetzen würden, dass derartige Handlungsweisen sich zumindest in Zukunft nicht wiederholen. Sie würden damit nicht nur Falun Gong Praktizierenden einen großen Dienst erweisen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Falun Gong Praktizierende in Deutschland

Weitere Informationen: http://www.falundafa.de
http://www.falundafa.org

Veröffentlicht am: 21.08.2002

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