Geschichten aus alter Zeit: Die drei Schwalbenkinder und Herrn Zhou´s drei Söhne

Auf chinesisch gibt es ein Sprichwort: „Einen Fehler gestanden ist schon halb wiedergutgemacht“. Es gibt eine chinesische Novelle mit dem Titel ´Sou Shen Hou Ji`, welche dieses chinesische Sprichwort beschreibt.

Es war einmal ein gelehrter Mann mit dem Namen Zhou im Staate Pei. Er hatte drei Söhne Anfang 20. Sie schienen sehr gesund zu sein. Jedoch, außer dass sie einige Laute von sich geben konnten, konnte keiner von ihnen sprechen.

Eines Tages kam ein Mann an Zhou´s Haus vorbei und bat um eine Tasse Wasser. Er hörte ein eigenartiges Geräusch im Haus und so fragte er Herrn Zhou: „Was ist das für ein Geräusch?“ Der Zhou antwortete: „Meine Söhne. Sie können nicht sprechen. Sie können nur einige Laute von sich geben.“ Der Mann sagte: „Vielleicht sollten Sie einmal in sich selbst nachsehen und sich fragen, warum ihre Söhne von solchem Unglück betroffen sind.“ Herr Zhou war erstaunt über den Rat des Mannes. Er dachte: „Das ist auf gar keinen Fall ein gewöhnlicher Mann.“

Nach einer längeren Weile kam Herr Zhou wieder aus dem Haus und sagte zu dem Mann: „Ich kann mich nicht erinnern, etwas falsches getan zu haben.“ Der Mann sagte: „Warum versuchen sie nicht, sich an die Dinge zu erinnern, die sie in ihrer Kindheit getan haben?“

Herr Zhou ging wieder ins Haus und dachte angestrengt über seine Kindheit nach. Nach langer Zeit kam er heraus und gestand dem Mann: „Als ich sehr jung war, baute eine Schwalbe ein Nest am Kopfende meines Bettes. Dann legte sie drei Eier und begann jeden Tag auszufliegen, für ihre jungen Schwalben nach Essen zu jagen. Die kleinen Schwalben öffneten ihre großen Schnäbel und aßen alles, was ihnen die Mutter Schwalbe brachte. Ich sah jeden Tag der Mutterschwalbe beim Füttern ihrer Kinder zu.

Eines Tages legte ich einen meiner Finger in das Nest, und die kleinen Schwalben versuchten, meinen Finger zu essen. Ich nahm drei große dornige Samen und gab jedem Schwalbenkinder eines der Samen zu essen. Sie starben kurz danach. Als die Mutterschwalbe zurückkam und ihre toten Kinder sah, klagte sie traurig und flog weg. Bis zum heutigen Tag, jedesmal wenn ich daran denke, tut es mir immer leid, die drei kleinen Schwalben getötet zu haben.“

Nachdem der Mann dieses Eingeständnis gehört hatte, verwandelte er sich in einen Tao. Er sagte zu Herrn Zhou: „Da sie ihr Verbrechen gestanden haben, werde ich die Strafe beenden.“ Plötzlich konnten Herrn Zhou´s drei Söhne sprechen wie normale Menschen. Dann verschwand der Tao.

Es ist wirklich bewundernswert, wenn ein Mann seine Fehler korrigiert, wenn er sie einmal erkannt hat.

In der Buddha-Schule wird gesagt, wenn jemand einen anderen schlägt oder ihn beschimpft, wird er schließlich für seine Sünden bestraft werden. Tiere oder Menschen zu töten ist eine noch größere Sünde. Herr Zhou hatte für sich eine schreckliche Sünde geschaffen, indem er die drei unschuldigen Lebewesen tötete, und so mußte er wegen seiner Sünden leiden. Er zahlte schmerzhaft seine Sünden zurück, indem er zusehen mußte, wie seine Söhne 20 Jahre lang nicht sprechen konnten, bis er ehrlich das Verbrechen seiner Kindheit gestand. Es ist wahr, dass ein gestandener Fehler schon halb vergeben ist. Es ist wirklich wichtig für uns, in uns nach unseren Fehlern und schlechten Gewohnheiten zu schauen, wenn wir auf Trübsal stoßen und sie sofort zu korrigieren.

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