Provinz Gansu: Herr Bai Sanyuan nach 10 Jahren wiederholter Inhaftierung und Folter erneut in Haft (Fotos) Teil I

Der Falun Gong-Praktizierende Herr Bai Sanyuan wurde jetzt zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er war am 12. Juli 2010 in die 6. Abteilung des Gefängnisses Lanzhou gekommen, wo er aus Protest gegen die Inhaftierung Ende Mai in einen Hungerstreik trat. Nun ist er nur noch Haut und Knochen, die letzten Monate haben ihm schwer zugesetzt. Herr Bai leidet zudem unter Muskelschwund in den Beinen und hat seit seinem letzten Gefängnisaufenthalt einen Bandscheibenvorfall.

Herr Bai Sanyuan

Als Bai Sanyuan inhaftiert wurde, trat ihn der Aufseher mit der ID Nummer 0333814 während der körperlichen Untersuchung sieben oder acht Mal gegen seinen unteren Rücken und schlug ihm ein Dutzend Mal ins Gesicht.

Er wurde einmal in der Woche mit 500 ml einer Mischung aus Maisbrei und Milchpulver zwangsernährt. In letzter Zeit wurde er täglich zwangsernährt, indem man ihm intravenös Flüssigkeiten verabreichte. Wegen seines extrem schwachen Zustandes wurde er am 28. Juli ohnmächtig und es heißt, dass er während seiner Bewusstlosigkeit Zuckungen in den Beinen hatte.

Der politische Direktor der Gefängnisabteilung Xu sprach am 2. August vor dem Besuch der Familie mit Herrn Bais Angehörigen. Er forderte, dass sie Herrn Bai davon überzeugen sollten, seinen Hungerstreik zu beenden und die Garantieerklärungen (dass er seinen Glauben an Falun Gong aufgebe) zu schreiben. Im Gegenzug könne er mit einer Haftverkürzung und einer „Gebühr“ von 300 Yuan rechnen.

Die Familie meldete der Gefängnisverwaltung in Gansu am 3. August, dass Herr Bai von Liu geschlagen worden sei. Nach einem Telefonanruf im Gefängnis stritt Liu dies ab und gab an, dass das Gefängnis in diesem Fall keine Verantwortung übernehmen würde.

Zehn Jahre Gefängnis, Folter und Misshandlungen wegen der Kultivierung mit Falun Gong

Im Jahr 2000 wurde Herr Bai für drei Jahre eingesperrt, weil er für sein Recht appellierte, Falun Gong zu praktizieren. Während seiner Haft wurde er viele Male so schwerwiegend gefoltert, dass er sich in einem kritischen Zustand befand. Es heißt, dass er zweimal am Rande des Todes war. Bei seiner Entlassung hatte Herr Bai am ganzen Körper Verletzungen. Nach seiner Freilassung wurde er wiederholt festgenommen und eingesperrt, sodass er sich gezwungen sah, seine Wohnung zu verlassen, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

Eingesperrt wegen eines Appells in Peking

Herr Bai kultiviert seit 1997 Falun Gong. Nur ein paar Tage nach dem 20. Juli 1999, nachdem die Verfolgung begonnen hatte, kamen der Sekretär Wang Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) von Pingbao; Zhong Zhenyu, der Direktor der Polizeistation; die Beamten Wang Xincheng und Du Xinwu; Bai Mingjun, der Direktor des Dorfkomitees und viele andere mehrmals in seine Wohnung und versuchten, ihn zur Aufgabe seines Glaubens zu zwingen. Als die Verfolgung eskalierte, konfiszierte Bai Mingjun, der Direktor des Dorfkomitees, die Falun Gong Bücher, Transparente und andere Dinge zu Falun Gong aus der Wohnung.

Im August 2000 kamen die Angestellten der Stadtregierung, Liu Tao und Wu, in die Wohnung von Herrn Bai. Sie sahen das Bild von Meister Li Hongzhi, dem Begründer von Falun Gon, an der Wand hängen und meldeten dies der Polizei. Innerhalb von einer Stunde kamen die Beamten Wang Xincheng und Du Xinwu und nahmen das Bild mit.

Am 26. Oktober 2000 ging Herr Bai nach Peking, um für sein Recht zu appellieren, Falun Gong zu praktizieren. Polizisten verhafteten ihn und sperrten ihn zuerst in der Polizeistation am Platz des Himmlischen Friedens ein und überführten ihn dann ins Gefängnis Haidian im Stadtteil Qinghe. Um ihn zu zwingen, Namen und Adresse preiszugeben, beauftragten die Aufseher die Gefangenen, ihn am Schlafen zu hindern. Abwechselnd überwachten ihn die Gefangenen. Sobald ihm die Augen zufielen, stießen sie gegen seine Augen, seinen Kopf und das Gesicht. Sie verspotteten ihn auf schändlichste Art und Weise, bis er seinen Namen und seine Adresse preisgab.

Als er 18 Tage in Peking eingesperrt war, wurde er von den Beamten Ma und Zhong Zhenyu vom Polit- und Sicherheitsbüro der Polizeiabteilung des Bezirks Jingyuan übergeben. Sie brachten ihn direkt in das Drogenrehabilitationszentrum, wo er rechtswidrig einen Monat lang festgehalten wurde. Während seiner Inhaftierung befahlen ihm die Aufseher, den Hof zu fegen, die mit Kohle befeuerten Boiler zu schüren und den Ruß und die Asche auszuräumen. Bei seiner Freilassung erpressten sie 150 Yuan von ihm.

Es war noch nicht einmal ein Monat vergangen, als Herr Bai von Mitarbeitern des „Büro 610“ der Stadt Lanzhou verhaftet wurde, als er mit seiner Frau am 7. Januar 2001 an einer Busstation in Lanzhou auf einen Bus wartete. Er widersetzte sich und wurde geschlagen. Sein Kopf und sein Gesicht trugen Verletzungen davon, sein rechter Daumen war gebrochen und seine Nase blutete. Nach einem Schlag auf den Kopf verlor er das Bewusstsein und er wurde in das Gefängnis Nr.1 Xiguoyuan in Lanzhou gebracht.

Herr Bai trat in einen Hungerstreik, um gegen seine Verhaftung zu protestieren. Am dritten Tag ordnete Su Shengfu, der Oberaufseher, an, ihm Hand- und Fußfesseln anzulegen und diese dann mit Draht zusammenzubinden. Der Draht zwischen den Hand- und Fußfesseln war so kurz, dass er weder stehen noch sitzen oder sich im Schlaf drehen konnte. Er war auch nicht in der Lage, ohne Hilfe auf die Toilette zu gehen. Seine Hände und Handgelenke waren aufgrund der Handschellen angeschwollen.

Weil Herr Bai sich weigerte, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben, verschärfte man die Folter. Die Aufseher entzogen ihm den Schlaf. Sie steckten ihn in einen Sack, banden seine Füße zusammen und das obere Ende des Sacks banden sie um seinen Nacken, so dass nur noch sein Kopf aus dem Sack herausragte. Dann setzten sie ihn die ganze Nacht in eine Ecke neben die Tür zum WC. Wenn er auf die Toilette musste, hatte er um Hilfe zu bitten; er wurde beschimpft und die ganze Zeit über gedemütigt, so viele Tage, bis er seinen Hungerstreik beendete.

Zwangsarbeit im Gefängnis

Mitte April 2001 zwang das Gefängnis die Gefangenen, Melonenkerne zu schälen. Nach fünf Tagen waren Herrn Bais Finger von dieser Arbeit angeschwollen, es hatten sich Blasen gebildet, die sich dann entzündeten. Er ertrug immens große Schmerzen, als er die Samen mit seinen verletzten Fingern schälte. Danach trat unter seinen Fingernägeln Eiter aus. Die Haut unter seinen Nägeln wurde schwarz und seine Fingerspitzen schrumpften. Es dauerte lange Zeit, bis seine Finger nach Beendigung der Zwangsarbeit wieder den normalen Zustand hatten.

Die Aufseher betrieben Vetternwirtschaft und reduzierten routinemäßig die tägliche Arbeitsquote für Gefangene, die sie begünstigten, während sie die Quoten für andere erhöhten. Solange ihr Arbeitssoll nicht erfüllt war, durften die Gefangenen nicht schlafen, bekamen keine angemessen Mahlzeiten und durften die Toilettenräume nicht frei benutzen. Manche Gefangenen wurden nachts wegen nicht erfüllter Quoten von tyrannischen Zellengenossen gefoltert. Manche von ihnen starben nach diesen andauernden Leiden. Die meisten Todesfälle im Gefängnis geschahen aus diesen Gründen.

Auf Hygiene wurde nicht geachtet. Die Samen wurden im Hofraum auf dem Betonboden angehäuft, dann gewässert und von den Gefangenen mit der Hand gerührt. Der Schmutz von den Samen und vom Boden vermischte sich mit dem Wasser. Die Samen wurden im Wasser eingeweicht, damit sie sich leichter schälen ließen. Es haftete Schmutz daran. Die Schalen wurden mit den Zähnen aufgeknackt. Die Lippen der Insassen rissen auf und manche Insassen hatten lang anhaltenden Durchfall. Herr Wang Guifu, ein Praktizierender aus Lanzhou, starb, nachdem er bei dieser Arbeit erkrankt war.

Nach ihren Protesten im Juni wurden Herr Bai und ein anderer Praktizierender von dieser Schälarbeit befreit.

Brutale Zwangsernährung

Die Aufseher benutzen Mörder und andere Gefangene, die den Hochsicherheitsmaßnahmen unterliegen, um Falun Gong-Praktizierende, die in einen Hungerstreik getreten sind, zu foltern. Gefangene wie Ren Zhengqiang (der drei Menschen, darunter ein fünfjähriges Kind, bei einem Wohnungseinbruch tötete) hatten Vergnügen am Foltern von Praktizierenden. Die Aufseher wiesen Gefangene an, Praktizierende mit hochkonzentrierten Salzwasserlösungen zwangszuernähren. Einmal schütteten sie ein Pfund Salz in ein kleines Gefäß mit Flüssigkeit. Als Herr Bai dies sah, brachte er das Gefäß samt Inhalt in das Büro des Aufsehers. Der Aufseher Yang Linquan schleppte ihn hinaus, hinderte ihn daran, etwas zu sagen und wollte ihm die Flüssigkeit gewaltsam einflößen. Als er keinen anderen Ausweg sah, schlug Herr Bai verzweifelt seinen Kopf gegen die Wand und verlor dabei das Bewusstsein. Als er zu sich kam, schrie der Gefangene Yue Gao: „Du hast dies dem Aufseher gemeldet, aber wir haben das Salz trotzdem untergemischt, stimmt' s?“

Yang Linquan führte bei den Praktizierenden Schläuche durch den Mund ein und beließ sie dann dort. Um seine Opfer zu foltern, schob und zog er die Schläuche rein und raus oder drehte sie hin und her. Manchmal tat er dies nicht nur durch den Mund, sondern auch durch beide Nasenlöcher.

Die Aufseher wiesen den Gefangenen Guan Xiaoman an, diese Foltermethode bei den Praktizierenden anzuwenden, die in einen Hungerstreik getreten waren. Die Nasen der Praktizierenden begannen zu bluten und schwollen wegen der Schläuche an. Bei der darauffolgenden Zwangsernährung verstärkten sich die Schmerzen ins Unerträgliche. Guan bewegte den eingeführten Schlauch in den Nasenlöchern von Herrn Bai hin und her, bis seine Arme ermüdeten. Tränen, Blut und Schleim bedeckten Herrn Bais Gesicht. Sieben bis zehn Gefangene mussten die Praktizierenden während dieser extremen Folterung auf den Boden drücken. Es waren äußerst grauenhafte Szenen.

Nachdem Herr Bai am 17. Juli in einen Hungerstreik getreten war, war er solchen Zwangsernährungen zweimal täglich fünf Tage hintereinander ausgesetzt. Su Shenfu befahl ihm, Melonenkerne zu schälen. Er weigerte sich. Daraufhin zwang Su ihn, einen ganzen Tag lang in der heißen Sonne auf dem heißen, nackten Boden zu sitzen. Die Aufseher gossen mehrere Tage lang Wasser in seine Zelle und er musste darin ohne Matte sitzen oder schlafen. Während sich Yu Gao die von Hand abgeschriebenen Falun Dafa Vorträge von Herrn Bai schnappte, die später verbrannt wurden, bedrohte er ihn und befahl den anderen, ihn auf dem Boden niederzuhalten.

Geheime Verfahren, keine Familienbesuche

Bai Sanyuan, der Praktizierende He Jianzhong und ein halbes Dutzend andere Praktizierende im Bezirksgericht Chengguan der Stadt Lanzhou hatten im Frühherbst 2001 ihre Verhandlungen. Weder ihre Familien noch die Öffentlichkeit wurden über die Verfahren informiert. Die beiden Praktizierenden brachten folgende Argumente vor: 1. Falun Dafa ist gut, 2. Praktizierende sind gute Menschen und 3. Meister Li ist unschuldig und hat keinerlei Straftaten begangen. Das Gericht verurteilte Herrn Bai später zu drei Jahren Gefängnis und inhaftierte ihn für unbestimmte Zeit im Gefängnis.

Herr Bai appellierte viele Male für das Recht, Familienbesuche empfangen zu dürfen, doch seine Anträge wurden ihm verweigert. Er sagte zu den Aufsehern, dass sie durch solche falschen Entscheidungen nicht nur die Praktizierenden, sondern auch deren Familien und Kinder verfolgen würden. Er argumentierte, dass diese Behandlung gegen die internationalen Menschenrechte verstoßen würde sowie gegen die chinesische Verfassung und andere Gesetze.

Nach andauernden Protesten wurde seiner Familie im Jahre 2002 ein Besuch zugestanden. Seine Frau wurde im Mai 2001 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Als seine zwei Kinder Hunderte von Meilen zum Gefängnis anreisten, wurde ihnen mit der Begründung, der Direktor sei abwesend, der Besuch verweigert.

Die Verfolgung machte ihn zu einem lebenden „Skelett“

Nach vielen fruchtlosen Protesten gegen seine unbegrenzte Haft trat Herr Bai am 17. August 2002 erneut in einen Hungerstreik. Einige Tage später verkündete das Gericht seine Verurteilung zu drei Jahren Gefängnis. Er zerriss das Urteil vor dem Büro des Aufsehers und setzte seinen Hungerstreik fort.

Bai Sanyuan war nach zwei Jahren Folter extrem geschwächt. Sein Herz schlug viel zu schnell, er litt an einer starken Anämie und Schmerzen an Händen und Füßen. Sein Gesicht und die Zunge fühlten sich taub an. Die Aufseher unterzogen ihn wiederum einer brutalen Zwangsernährung. Um ihre Verbrechen zu verheimlichen, wiesen sie alle Gefangenen an, in ihren Zellen zu bleiben, sobald Praktizierende zwangsernährt wurden. Gleich beim ersten Versuch, als Herr Bai unter Zwang Salzwasser verabreicht wurde, spuckte er mehrere Male. Noch Tage danach sah er entsetzlich aus und wurde ins Krankenhaus des Zwangsarbeitslagers gebracht, wo er mehrere Tage lang Infusionen bekam. Seine Füße, Beine, Hände und Arme waren nach zehn Tagen steif und angeschwollen. Er litt unter extremen Schmerzen in den Beinen.

Dann litt er an seinen Füßen, Beinen, Handflächen, Handrücken, allen Knöcheln, der Haut zwischen Daumen und Zeigefingern, Armen, Gesäß, Taille, Genitalien und After unter regelmäßigen Eiterabsonderungen, die jeweils etwa 20 Tage andauerten. Nach zwei Tagen heftiger Kontraktionen und Schmerzen im Afterbereich bekam er eine Stuhlinkontinenz. Als sich seine Situation verschlimmerte, wurden auch Herrn Bais Arme und Finger steif und er konnte seine Beine, Finger und Arme nicht mehr spüren. Er befand sich in einem kritischen Zustand und war bis auf die Knochen abgemagert. Seine Zimmergenossen im Krankenhaus bezeichneten ihn als „lebendes Skelett“.

Nachdem der Gefängnisverwalter den Krankenhausbericht erhalten hatte, forderte er Herrn Bais Schwester zur Zahlung von 2.000 Yuan für seine Freilassung auf, falls sie eine Genehmigung vom örtlichen Regierungsbüro und der Polizeiabteilung erhalten könne. Jedoch war keiner bereit, eine Genehmigung zu erteilen.

Am 24. Oktober brachten die Aufseher Herrn Bai in die Sanitätsabteilung des Gefängnisses. Danach wussten nur noch wenige Menschen, wie es um ihn stand. Außerhalb des Gefängnisses kursierte das Gerücht, dass er wohl nicht mehr am Leben sei.

Herr Bai konnte sich nicht mehr selbst versorgen, er konnte nicht einmal mehr das Bett verlassen. Er hatte nur eine dünne Bettdecke und konnte nicht wieder einschlafen, wenn er in der eisigen Kälte nachts aufgewacht war.

Vor dem Neujahr 2003 besuchte ihn seine Familie. Als sie ihn erneut besuchen wollte, sagten die Aufseher: „Bai Sanyuan ist verlegt worden. Er ist nicht mehr hier.“
Er verblieb bis Oktober 2003 in einem kritischen Zustand.

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