Fa-Konferenz in Österreich: „Erfahrungen während des Falun Dafa Online Webinars“

Vor nun fast einem Jahr startete das deutschsprachige Falun Dafa Online Webinar, das ich als Teil des Teams unterstützen darf. Ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit. Sie hat mir wieder einmal gezeigt, wie perfekt der Meister alles für unsere Kultivierung arrangiert und uns genau die Projekte und Situationen gibt, in denen wir nicht nur die Chance haben Lebewesen zu erretten, sondern die uns gleichzeitig bei der Kultivierung am meisten helfen. Dazu möchte ich euch gerne meine Erfahrungen während des Webinars erzählen, die ich zu den Anhaftungen Ungeduld und Bequemlichkeit gemacht habe.

Zuerst startete ich mit dem Thema Ungeduld. In der Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019 sagte der Meister:

„Es scheint, dass alle jungen Menschen dazu neigen, ihre Ziele zu hoch zu stecken, und es schwer haben, zur inneren Ruhe zu gelangen.“ Zitatende

Ich habe diese Probleme auch immer wieder bei mir erkannt. Verschiedene Situationen zeigten mir auf, dass sich dies an der Oberfläche oft als Mangel an Geduld zeigt, aber dahinter andere Anhaftungen versteckt sind. Über die Erkenntnisse auf meiner Ebene dazu würde ich mich gerne austauschen.

Keine Geduld zu haben zeigte sich bei mir in verschiedenen Situationen, die mir im Nachhinein sehr leidtun: Zum Beispiel, wenn bei Projekten Dinge erklärt wurden, die ich schon wusste, hoffte ich, dass das Meeting schnell vorbei sein würde. Ich dachte an andere Dinge, die ich in dieser Zeit hätte erledigen können. Dabei dachte ich nicht an andere, für die diese Informationen vielleicht wichtig und hilfreich waren. Wenn über Dinge, diskutiert wurden, die in meinen Augen „Kleinigkeiten“ waren, war ich unaufmerksam. Da ich viel zu tun hatte, wollte ich meine Zeit effektiv nutzen, ohne dabei die Bedürfnisse anderer zu berücksichtigen. Zudem wollte ich wissen, wie sich Dinge entwickeln würden, anstatt einfach ruhig den natürlichen Lauf zu beobachten. Daher las ich auch zum Beispiel Erfahrungsberichte mit Spekulationen über die Fa-Berichtung aufmerksam und überlegte was wohl passieren würde. Wie stark dieses Anhaftung war und wie sehr ich dadurch auch meine Umgebung negativ beeinflussen konnte, erkannte ich in folgender Situation:

Während eines Online-Webinars, wo Interessierten die Übungen von Falun Dafa lernen und die wahren Umstände erfahren konnten, übernahm ich jedes zweite Mal die Chat-Assistenz. Immer wenn ich mit der Chat-Assistenz dran war, gab es sehr viele Fragen. Auf der einen Seite war dies natürlich der Grund, warum ich als Assistenz da war, und ich tat mein Bestes, um alle Fragen zu beantworten. Aber viele der Fragen, die die Teilnehmer stellten, wären im Laufe des Webinars zu einem späteren Zeitpunkt beantwortet worden, wenn sie einfach geduldig zugehört hätten. Im Gegensatz dazu, wenn meine Mitpraktizierende die Chat-Assistenz machte, schienen die Teilnehmer ruhig und konzentriert zu sein. Sie stellten wenige Fragen oder warteten auf den regulären Frage und Antwort Teil des Webinars. Als ich über den Unterschied nachdachte, erkannte ich, dass diese Praktizierende im Vergleich zu mir sehr gewissenhaft und geduldig war. Dies spiegelte sich klar im Verhalten der Teilnehmer wider. Die Kurs-Teilnehmer waren auch geduldig und aufmerksam und warteten bis zum Ende, um Fragen zu stellen. Im Gegensatz dazu spiegelten mir die Teilnehmer genau wider, dass ich mich in diesem Bereich nicht gut kultiviert hatte.

Ich schaute weiter nach innen und durch weitere Situationen erkannte ich, dass Ungeduld auch damit zu tun hat, dass man die eigene Zeit und was man selbst zu tun hat, wichtiger nimmt als die der anderen. Dies zeigt einen Mangel an Barmherzigkeit und ist auch eine Wiederspiegelung des Egos.

Der Meister sagt:

„Selbst wenn es um eine gute Sache geht, entstammt diese aus Egoismus. Für gewöhnliche Menschen ist das kein Problem. Aber als Kultivierende kultiviert ihr euch, um ein selbstloses Lebewesen zu werden, das für das gemeinsame Wohl der anderen lebt- also ein Lebewesen, das durch das aufrichtige Fa, die richtige Erleuchtung erlangt hat. (Fa-Erklärung auf der FA-Konferenz in Washington D.C., 2018)

Nachdem ich das erkannte, wurde ich geduldiger und mein Umfeld automatisch ruhiger, was sich auch beim Verhalten der Webinar Teilnehmer widerspiegelte.

Der Meister sagt:

„Wenn ein Kultivierender des Dafa seinen Egoismus entdeckt hat, dann überwindet er ihn Schritt für Schritt. Sobald du das erkannt hast, dann hast du bei deiner Kultivierung wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Ein Nichtkultivierender kann das überhaupt nicht erkennen, er wird sich auch keine Gedanken darüber machen, ob er egoistisch ist oder nicht. Nur die Kultivierenden werden immer wieder bei sich selbst nachschauen und nach innen schauen.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004 – Fragen und Antworten)

Während ich nach innen schaute, erkannte ich auch, dass auch Ungeduld und Ego Gründe waren, warum es mir oft schwer fiel den natürlichen Lauf abzuwarten und auf die Arrangements zu vertrauen. In Wirklichkeit hat der Meister das Beste für uns arrangiert und passt nach meinem Verständnis auch die Fa-Berichtigung in der Menschenwelt immer wieder für die Kultivierenden und die Lebewesen an. Auch wenn ich die Ungeduld noch nicht ganz ablegen konnte, verstehe ich immer klarer, dass es überhaupt nicht notwendig ist, ungeduldig zu sein und zu überlegen, wie Dinge sich entwickeln werden oder nach irgendetwas zu trachten. Im Gegenteil, es ist nicht nur sinnlos, sondern zeigt auch ein schlechtes Erleuchtungsvermögen.

Der Meister sagt:

„In Wirklichkeit ist das, was du verändern kannst, sehr wenig. Vielleicht solltest du dir eben Mühe um die Sachen geben, um die du dir Mühe gegeben hast. Nur wenn du es so machtest, konntest du es bekommen. Das ist auch arrangiert worden. Jedoch bei Kleinigkeiten gibt es wirklich etwas, was geändert werden kann. Aber die große Richtung ist nicht zu ändern.“ (Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Guangzhou)

Als nächstes möchte ich noch die zweite Situation vom Online-Webinar mit euch teilen, die mit Bequemlichkeit zu tun hat und mich sehr wachgerüttelt hat.

Nach einiger Zeit wurde der Ablauf des Webinars immer mehr zu Routine, aber gleichzeitig, dadurch dass wir die Qualität verbessern wollten, auch mühsamer. Meine derzeitige Wohnung ist nicht groß und das Licht abends, wenn das Webinar stattfindet, nicht gut. Wenn ich beim Webinar vor der Kamera die Übungen mache, muss ich den Platz, der am ehesten kameratauglich ist, völlig frei räumen und eine zusätzliche Erhöhung für die Kamera aufbauen, um die Perspektive zu verbessern. Zusätzlich kaufte ich eine extra Beleuchtung, die aber schnell warm wird. So stieg die Temperatur im Raum an heißen Tagen während des Sommers schnell auf über 35°. Dabei wirkte die Beleuchtung, wie ein zusätzlicher direkt auf mich gerichteter, Heizstrahler. Immer wieder gab es auch Schwierigkeiten mit der Übungsmusik während des Webinars, was das gemeinsame Üben vor der Kamera weiter erschwerte. Ich dachte mir fälschlicherweise, dass ich das Unbequeme einfach ertragen sollte, da es ja um ein wichtiges Projekt für Dafa ging. Im Gegensatz dazu kam es mir angenehmer vor, wenn nicht vor der Kamera war, sondern wie jedes zweite Mal, im Hintergrund mithalf. In Wirklichkeit waren dies falsche Gedanken, die durch die Anhaftung an Bequemlichkeit entstanden und auch ein falsches Verständnis der Situation.

Wie falsch, zeigte mir bald darauf ein Ereignis, welches mich wieder aufweckte: Als ich einmal mit der Moderation beginnen sollte, war die Plattform plötzlich lahmgelegt. Ich konnte zwar die Teilnehmer und alles sehen, aber nichts tun. Während ich geschockt versuchte, das System wieder zum Laufen zu bekommen, verstand ich plötzlich etwas ganz klar: Irgendwann wird die Fa-Berichtigung zu Ende gehen. Dann wird es so sein, wie in diesem Moment, nur schlimmer. Wir werden auch sehen was passiert, dann kann man aber nichts mehr verändern. Es wird nicht so sein, wie bei dem Webinar wo meine Mitpraktizierenden sofort und ohne sich zu beschweren einsprangen und die Situation retteten. Das geht dann nicht mehr. So viele Lebewesen, wie man erretten konnte, sind dann errettet. So weit wie man sich kultivieren konnte, so weit hat man sich dann eben kultiviert. Wie wertvoll macht das jede einzelne Gelegenheit? Jede Gelegenheit, die der Meister uns so mühevoll gibt und überhaupt die Gelegenheit sich nach Dafa, dem kosmischen Gesetz, zu kultivieren? Natürlich tun wir in Wirklichkeit nichts „für Dafa“ oder „für den Meister“ sondern umgekehrt. Mir war klar, dass jede Anstrengung eigentlich gar nichts ist. Nur erzeugt die Anhaftung der Bequemlichkeit eine Illusion und man empfindet es so, als ob etwas mühsam wäre. Mir war nun klar, ich soll nicht nur versuchen eine für mich unangenehme Situation zu ertragen, sondern die Anhaftung dahinter- die Bequemlichkeit- beseitigen und mich wirklich kultivieren, statt einfach nur durchzuhalten.

Der Meister erklärt uns: „Der Kultivierungsweg ist an sich nicht schwierig. Die Ebene zu erhöhen, ist an sich auch nicht schwierig. Nur weil er die menschlichen Gesinnungen nicht loslassen kann, sagt er, das sei schwierig.“ (Zhuan Falun, Lektion 9)

In diesem Moment als die Plattform nicht funktionierte, war alles, was zuvor unbequem war, natürlich bedeutungslos. Alles worum ich den Meister in diesem Moment aus tiefsten Herzen bat, war, mich meine Aufgabe wieder erfüllen zu lassen- egal was dafür nötig ist, auch wenn es 50 Grad oder noch mehr in der Wohnung bekommt. Als dann das System nach einigen- aber für mich sehr, sehr langen- Minuten wieder funktionierte und ich die Moderation übernehmen konnte, war ich wirklich dankbar.

Dies liegt nun einige Monate zurück, aber die Wertschätzung für die Gelegenheit, jedes Mal wenn ich beim Webinar die Moderation und die Übungen vor der Kamera machen darf, ist geblieben.

Es gibt auch noch viele andere Dinge, die ich noch besser machen muss. Ich bin unendlich dankbar, dass der Meister mir immer wieder Hinweise gibt und Gelegenheiten es besser zu machen. Der Meister gibt keinen Kultivierenden auf. Stattdessen werden wir immer wieder ermutigt:

„Ich habe gesagt, wenn man hingefallen ist, sollte man aufstehen und weitergehen. Der Meister gibt dich nicht auf. Du sollst auch nicht die Zuversicht verlieren. Es gibt noch Chancen. So oder so möchte ich es schaffen, dich zu erlösen. Hast du dann noch immer keine Zuversicht?“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003)

Ich will mich noch besser kultivieren und die Lebewesen auch nicht aufgeben, die in jeden einzelnen Kultivierenden ihre Hoffnung legen und noch darauf warten, die wahren Umstände zu hören und errettet zu werden.

Berichtet auf der Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Österreich am 11.09.2021.

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