Diknu Schneeberger und Alexander Sieber, zwei Falun-Dafa-Praktizierende, haben gemeinsam ein Gitarrenduo gegründet. Beide Musiker können bereits auf eine professionelle Musikerkarriere zurückblicken und haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihrer Musik etwas zu verändern und zu hinterlassen. Wie ihnen die chinesische Meditationspraxis – Falun Dafa oder auch Falun Gong genannt – dabei half, sich selbst und ihre Musik zu finden, haben die zwei Musiker der Yuanming Redaktion erzählt.
Kennenlernen
Alexander Sieber kannte den jungen Musiker – Diknu Schneeberger – bereits nach der Veröffentlichung seines ersten Albums – Rubina. Diknu spielte damals noch gemeinsam mit seinem Vater in einer Band und galt als Jahrhundertalent. Schon damals hat Alex eine gewisse Sympathie für den jungen Musiker empfunden.
Diknus Karriere startete damals von einen Tag auf den anderen und hatte viele Höhen. Dennoch war er immer auf der Suche nach etwas Größerem. Genau das fand er 2020 in der Meditationspraxis Falun Dafa. Als er mit der Praxis begann, erkundigte er sich bei Mitpraktizierenden nach Musikern. Dadurch erhielt er Alex‘ Telefonnumer und es folgte das erste Telefonat.
Aus vielen Telefonaten wurde dann ein Gitarrenduo, welches im Juni 2022 ihr erstes offizielles Konzert in Wien hatte.
Wunsch an die Musik
„Unsere Musik soll Freude machen, darf gerne zum Nachdenken anregen. Wenn wir unser Publikum zu Tränen rühren, dann haben wir die richtige Sprache gewählt — von Herz zu Herz. Unsere Musik soll unter die Haut gehen, tiefgründig berühren und ein angenehmes, warmes Gefühl erzeugen.“
Alexander Sieber
Die zwei Musiker sind sich einig, dass sie eine Musik kreieren wollen, die die Menschen berührt und langfristig verändert. Mit oberflächlicher „Nebenbei“-Musik möchten sie nicht in Verbindung gebracht werden. Viele Gespräche und Proben beschäftigten sich ausschließlich mit dem Thema, was die Musik erreichen soll. Der Wunsch der Musiker ist klar: das Menschenherz berühren.
„Wir wollen den Menschen Musik schenken die sie im Herzen berührt und ihre Hoffnung und Zuversicht in das Gute stärkt.“
Diknu Schneeberger
Besonderheiten der Musik zweier Dafa-Praktizierenden
Der Wunsch des Duos haben sie klar formuliert. Jedoch was ist das Besondere an einem Duo, das aus zwei Falun-Dafa-Praktizierenden besteht? Im Fokus stehen auf jeden Fall Eigenkompositionen, sagt Schneeberger. Die zwei Musiker haben ihre Musik auf die Prinzipien der Falun Gong Schule gebaut – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.
Diese Prinzipien sollen die Zuhörer in der Musik spüren und davon verwandelt werden. Schneeberger berichtet von einem offenen Austausch, der für das Duo sehr wichtig ist. Dabei werden eingefahrene Verhaltensmuster von Musikern und Eigensinne aufgedeckt.
Alexander Sieber betont die Wichtigkeit der Gedankenkultivierung. Durch die Zusammenarbeit lernt er darauf zu achten, dass jeder einzelne Ton Gewicht hat; nicht zufällig oder beiläufig gespielt werden kann, sondern tatsächlich eine pointierte Aussage beinhaltet.
„Dies wird zu einer Mission und unterscheidet hiermit diese Musik von vielen Dingen, die ich früher gemacht habe.“
Alexander Sieber
„Wir glauben, dass der Zustand unseres Herzens ein wichtiges Element für den Klang unserer Musik ist.“
Diknu Schneeberger
Falun Dafa ist für beide Musiker Lebensinhalt und beeinflusst die Musik unwillkürlich mit. Man kultiviert sich in seiner eigenen Disziplin, erzählt Sieber. Alles wächst mit der persönlichen Kultivierung mit, so auch das Musizieren.
Falun Dafa hilft den Praktizierenden auch nach Innen zu schauen, Probleme bei sich zu finden und somit zu lösen. Die Meditationspraxis scheint die Kraft zu haben dem Duo bei allen Problemen und Aufgaben eine Lösung anzubieten. Sie wollen die dadurch gewonnen Kraft und Klarheit mit anderen teilen, da sie glauben, dass sich ihre Kultivierung in der Musik widerspiegelt.
Musikstil „Gypsy meets world“
Das Duo bezeichnet ihren Musikstil als „Gypsy meets world“. Für das Duo verschmelzen hier zwei Welten. Diknu Schneeberger spielt in diesem Projekt auf einer Nylonsaiten Gitarre – anders als in seinen bisherigen Formationen, bei denen er Stahlsaiten Gitarren spielt. Somit spürt er bereits durch diesen Stilwechsel eine innerliche Verschmelzung von Gypsy and World.
Diknu kommt ursprünglich aus dem Gypsy Jazz. Seine Wurzeln sind Sinti und Jenische, somit wurde ihm dieser Stil in die Wiege gelegt. Alexander Sieber spielte bisher World Music. Durch das Zusammenspiel entsteht etwas Neues.
Für Diknu bedeutet das einen Ausgleich von Feuer und Wasser. Beide Musiker bringen eigene Lieder in die Formation. Gypsy Jazz, Latin, Fingerstyle, Klassik – alle Stile finden ihren Platz in einem Crossover, das zu einer wiedererkennbaren, musikalischen Sprache führt.
„Es war mir immer schon ein Anliegen Musik zu machen die vom Wesen her auf innerer Ruhe und Harmonie beruht.“
Diknu Schneeberger
Zukunft des Duos – der natürliche Lauf
Auch hierfür haben die zwei Falun-Dafa-Praktizierende eine genaue Antwort parat. Im Falun Dafa ist es wichtig, die Dinge leichtzunehmen und seinem Arrangement zu folgen. Diesen Leitsatz haben die zwei Musiker auch für ihr Projekt und die Zukunft der Musik verstanden.
„Das „Folgen des natürlichen Laufes“ wird auch im Falun Dafa großgeschrieben — für mich ist das der große Plan, dem ich folge. Natürlich gilt es zusätzlich, sein „Produkt“ brillant zu machen, zu perfektionieren, Klasse zu kriegen, mit der Kultivierung von Körper und Geist mithalten und so wird gewiss jede Situation in der Zukunft zu bestehen sein.“
Alexander Sieber
„Wir haben uns bereits darüber Gedanken gemacht, jedoch scheint es so als müssten wir dem Schicksal folgen. Der große Plan ist mir noch nicht ganz bekannt. Auf jeden Fall wollen wir den Menschen nur gutes bringen.“
Diknu Schneeberger