Taiwanerin fordert sofortige Freilassung ihres in China inhaftierten Vaters

Der Vater einer Bürgerin aus Taiwan verbüßt in China derzeit eine Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren wegen seines Glaubens an Falun Dafa. Jegliche Familienbesuche wurden ihm untersagt.

Bai Xuesong lebt in der Stadt Anshan in der Provinz Liaoning. Er wurde am 20. Januar 2021 festgenommen und am 29. September 2022 verurteilt. Seit dem 25. April 2023 befindet er sich im Gefängnis der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning, wo er aktuell in der fünften Abteilung festgehalten wird.

Bais einzige Tochter, Bai Zongyue, schilderte gegenüber Minghui.org, dass ihr Vater bereits vor seiner Verlegung ins Gefängnis in der Haftanstalt Nr.2 von Anshan massiv misshandelt wurde. In Folge nahm er 20–25 Kilogramm ab und bekam Probleme beim Gehen. Da das Gefängnis Dalian für die Folterung von Falun-Dafa-Praktizierenden berüchtigt ist, macht sich Bais Tochter große Sorgen um seine Sicherheit.

„Meiner Meinung nach sollten die Vollzugsbeamten Kriminelle verhaften und für die öffentliche Sicherheit und den Frieden sorgen. Stattdessen haben sie einen unschuldigen Menschen verleumdet und ins Gefängnis gesperrt, der nur sein Glaubensrecht ausübt“, sagt sie.

Bai und ihr Vater

Dank Falun Dafa ein besserer Mensch

Wie Bai Zongyue erklärte, hatte ihr Vater, seitdem er 1994 mit Falun Dafa begonnen hat, viele schlechte Angewohnheiten aufgegeben. Außerdem erfreute er sich bester Gesundheit.

„Qigong war zu dieser Zeit sehr beliebt. Ein Freund meines Großvaters gab meinem Vater ein Zhuan Falun. Als er es las, wurde er neugierig. Am nächsten Morgen fuhr er mit dem Fahrrad in den Park und suchte nach einem Übungsplatz. Nachdem er mit Falun Dafa begonnen hatte, gab er viele schlechte Angewohnheiten wie Rauchen, Trinken und Glücksspiel auf. Selbst seine Freunde und Kollegen meinten, dass er ein anderer Mensch geworden sei“, erinnert sich die Tochter.

Kurze Zeit später verschwand auch Bais chronische Darmentzündung, sodass er keinerlei Medikamente mehr einnehmen musste.

Sie berichtet weiter: „Später fand mein Vater eine Arbeit in einem örtlichen Finanzunternehmen. Einmal sagte einer seiner Kollegen zu meiner Mutter. ‚Dein Mann hat immer auf aussichtsreiche Aufstiegschancen verzichtet, damit andere sie bekommen konnten. Er hat sich auch nie gescheut, seinen Kollegen zu helfen, wenn sie in Schwierigkeiten waren.‘ Als meine Mutter einmal zu seiner Firma ging, sagten der Vorgesetzte meines Vaters und seine Kollegen zu ihr: ‚Du hast großes Glück, dass du einen so freundlichen Menschen geheiratet hast.‘“

Engagement für Falun Dafa endet in Haft

Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 reiste Bai Ende des Jahres nach Peking, wo er sich für sein Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einsetzen wollte. Er wurde festgenommen. Beamte der örtlichen Polizei brachten ihn später zurück nach Anshan und sperrten ihn in die Haftanstalt Haicheng.

Damals war seine Tochter gerade erst zwei Jahre alt. „Ich kann mich noch an den Moment erinnern, als meine Mutter mich mit in die Haftanstalt nahm, um meinen Vater zu besuchen. Wir waren durch eine Glasscheibe voneinander getrennt. Ich konnte nur ‚Papa‘ in den Telefonhörer rufen.“

Bai wurde 40 Tage lang festgehalten und brutal gefoltert. Nachdem seine Familie bei den zuständigen Behörden eine Beschwerde eingereicht und 70.000 Yuan (etwa 8.800 Euro) ausgegeben hatte, um die Verantwortlichen bei Laune zu halten, wurde er schließlich freigelassen.

Wie Bais Tochter weiter schildert, war es für ihren Vater nahezu unmöglich, eine Arbeit zu finden, da sein Ausweis gekennzeichnet war. Das brachte seine Familie in eine schwierige finanzielle Situation. 2009 zog er in die Küstenstadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei um, wo er Verwandte um Hilfe bat. Da dieser Ort von vielen Touristen besucht wurde, entschied er sich, im Gastgewerbe Fuß zu fassen. Das brachte ihm ein gutes Einkommen.

Das friedliche Leben der Familie währte jedoch nicht lange. Als Bai im April 2013 einen Gast abholen wollte, hielten Polizisten ihn an und durchsuchten seine Tasche. Die Beamten fanden darin eine Falun-Dafa-Broschüre. Erneut wurde Bai festgenommen. Auf der Polizeiwache Bataling prügelten mehrere Beamte mit einem dicken Stock auf ihn ein, dann sperrten sie ihn in einen Metallkäfig. Am nächsten Tag wurde er in die Haftanstalt Qinhaugndao gebracht. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Bai in Hungerstreik. Dank der Bemühungen seiner Familie kam er nach fünf Tagen wieder frei.

Folter-Zeichnung: Metallkäfig

Im Sommer 2014 reiste Bai mit seiner Frau, seiner Tochter und seinen Eltern nach Qinhuangdao. Als er das Gepäck zu Hause ausgeladen und sich auf den Weg zur Arbeit machen wollte, wurde er von mehreren Dutzend Polizisten festgenommen, die nach ihm gefahndet hatten. Sie brachten ihn erneut zur Polizeiwache Batalin und nahmen ihm die Autoschlüssel weg, um mit dem Wagen eine Razzia in Bais Wohnung durchzuführen. Um Mitternacht wurde Bai wieder freigelassen.

Im Jahr 2015 zog Bais Tochter nach Taiwan, um die Hochschule zu besuchen. Bis Sommer 2016 blieb sie für ein Praktikum dort. Während dieser Zeit kam ihre Mutter zu ihr nach Taiwan. Bais Tochter erinnert sich: „Ende Juli rief mich mein Vater an und gratulierte mir zum Geburtstag. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er kurz darauf verhaftet werden würde. Erst nach eineinhalb Jahren habe ich seine Stimme wieder gehört.“

Nach Minghui.org vorliegenden Informationen wurde Bai am 3. August 2016 festgenommen, als er für die beiden Töchter eines anderen Praktizierenden einkaufte, deren Vater infolge der Verfolgung umgekommen war. Am 10. Oktober 2017 wurde Bai vom Gericht Lulong zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt.

Als Bai am 1. April 2018 nach Ablauf seiner Haftzeit von seiner Familie aus der Haftanstalt des Kreises Lulong abgeholt wurde, hinkte er, war abgemagert und wog weniger als 55 Kilogramm. Es dauerte lange, bis er sich wieder erholt hatte.

Mindestens 6-mal sei Bai wegen seines Glaubens an Falun Dafa seit Beginn der Verfolgung verhaftet und schikaniert worden, so seine Tochter. Die letzte Festnahme fand am 20. Januar 2021 statt. Bai nahm damals eine ältere Praktizierende zu einem Mitpraktizierenden nach Anshan mit. Als Bai am Zielort ankam, nahm die Polizei ihn in Gewahrsam.

Bai protestierte gegen die Festnahme und argumentierte, dass er gegen kein Gesetz verstoßen habe. Ein Polizist antwortete: „Ich werde dich freilassen, wenn du Li Hongzhi [den Begründer von Falun Dafa] verfluchst.“

Später reichte Bai eine Beschwerde gegen die Polizisten ein. Darin schrieb er: „Was ist mit der Welt passiert? Die Polizei hat mir befohlen, Leute zu verfluchen, andernfalls würden sie mich einsperren. Ist es nicht die Aufgabe der Polizei, schlechte Menschen zu verhaften?“

Während der Nacht wurde Bai auf der Polizeiwache Fanrong verhört. Wu Chunsong, der Vize-Direktor, fesselte ihn auf einem Eisenstuhl und ohrfeigte ihn immer wieder. Er schlug Bai auch eine mit Wasser gefüllte Cola-Flasche auf den Kopf. Als Wu müde wurde, befahl er einem etwa 20-jährigen Beamten, Bai zu verprügeln. Am nächsten Tag zerrte Zhang Jian, ein dritter Beamter, Bai in den Waschraum und schlug ihm einen harten Gegenstand auf den Kopf. Später brachten Beamte Bai in die Haftanstalt Nr.2 von Anshan. Am 29. September 2022 wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Erst am 30. März 2023 durfte Bai seine Familie zum ersten Mal nach über zwei Jahren seit der Festnahme wiedersehen. Nach Aussage der Familie war Bai abgemagert und wog mindestens 25 Kilogramm weniger.

Ohne die Familie zu informieren, wurde Bai am 10. April in das Gefängnis Nanquanling gesperrt und 15 Tage später ins Gefängnis Dalian verlegt.

Am 14. April 2023 legte Bais Familie Berufung beim Mittleren Gericht Anshan ein. Sie forderten Gerechtigkeit und beantragten Freispruch. Das Gericht ging darauf jedoch nicht ein.

Kein Besuch im Gefängnis Dalian

In den vergangenen 24 Jahren war die Provinz Liaoning eine der Regionen mit der stärksten Verfolgung von Falun Dafa. Unzählige Praktizierende wurden hier festgenommen und gefoltert. Viele haben dabei ihr Leben verloren.

Der Eingangsbereich des Gefängnisses von Dalian

Am 8. Mai 2023 reiste Bais Familie über 260 Kilometer weit nach Dalian/Anshan, wo ihr allerdings der Besuch verwehrt wurde. Die Angehörigen riefen bei verschiedenen Gefängnisabteilungen an, um das Besuchsrecht einzufordern, hatten aber keinen Erfolg. Am 23. Mai suchte die Familie erneut das Gefängnis auf. Ohne Erfolg. Ein Wärter betonte, dass das Besuchsverbot gelte, solange Bai Falun Dafa nicht aufgebe.

Anfang Juni rief das Gefängnis Bais Mutter an. Die Beamten verwiesen zur Rechtfertigung des Besuchs-/Kontaktverbots auf eine am 20. April 2022 erlassene Vorschrift, die den Umgang mit Gefangenen in der Provinz Liaoning regelt.

Bais Tochter sagte: „Ich hoffe, dass die internationale Gemeinschaft und alle, denen die Menschenrechte am Herzen liegen, uns helfen können. Die Kommunistische Partei Chinas fordere ich auf, meinen Vater Bai Xuesong freizulassen.“

Sie hofft, dass das Verbreiten ihrer Familiengeschichte dazu beiträgt, dass noch mehr Menschen von Falun Dafa, den damit verbundenen Vorteilen sowie der Verfolgung durch das kommunistische Regime erfahren. „Eine so großartige Praxis sollte gefördert und gefeiert statt unterdrückt werden. Ich hoffe, dass alle unschuldig Inhaftierten bald freigelassen werden und mit ihren Familien wieder zusammenkommen können.“

Quelle Minghui https://de.minghui.org/html/articles/2023/6/28/169005.html

Chinesische Version https://www.minghui.org/mh/articles/2023/6/12/白雪松遭大连监狱严管迫害-女儿呼吁国际紧急营救-461910.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv