Deutschland/Paderborn: Falun Gong auf dem Paderborner Libori-Fest

Mehr als eine Million Besucher erwartet die Stadt Paderborn auf dem neuntägigen Libori-Fest. Wie auf der Webseite ´Paderborn.de` steht, „Das Fest zählt zu den größten und ältesten Volksfesten Deutschlands. Für die faszinierende Atmosphäre des Libori-Festes sorgt eine bis heute erhalten gebliebene Mischung aus kirchlichen Feierlichkeiten und weltlichem Fest. Beeindruckende Zeremonien und Prozessionen lassen Geschichte lebendig werden, ein buntes Markt- und Kirmestreiben mit vielen kulturellen Höhepunkten laden zum Feiern ein.“

Am Wochenende des 25. und 26. war ein kleiner Infostand von Falun Gong auch Teil dieses Festes, um auf die andauernde Verfolgung aufmerksam zu machen. Neben dem Infotisch mit Schautafeln, war eine benachbarte Gruppe, die sehr laute brasilianische Musik machte. Obwohl die Stimmung naturgemäß ausgelassen war, wollten viele Passanten sich gern informieren lassen, über dieses ernste Thema der Menschenrechte.

Themen Organraub und der christliche Anwalt Gao Zhisheng – als er Falun Gong vertrat, wurde er selbst Opfer der Verfolgung

Die Praktizierenden sammelten Unterschriften gegen den Organraub (http://www.epochtimes.de/illegale-organentnahmen-in-chinas-arbeitslagern.html) an Falun Gong-Praktizierenden und für die Freilassung des Menschenrechtsanwalts Gao Zhisheng.

Herr Gao ist Christ und nachdem er von den wahren Hintergründen der Verfolgung von Falun Gong erfuhr, folgte er seinem Gewissen und übernahm Fälle von Falun Gong-Praktizierenden. Im Jahr 2008 für den Friedensnobelspreis nominiert, hat Gao eine Reputation in „David gegen Goliath“-Fällen den Opfern rechtlichen Beistand zu bieten. Er vertrat z.B. Bürger gegen Behörden, was in China als aussichtslos gilt.

Beginnend im Jahre 2004 schrieb Gao eine Reihe von Briefen an hochrangige Regierungsvertreter der Chinesischen Kommunistischen Partei, u.a. an den Präsidenten Hu Jintao, statt einer Reaktion der Regierung auf die Bitten Gaos um Rechte für die Chinesen, wurde er selbst zum Opfer der Verfolgung gemacht. Er wurde beschattet, mehrmals entführt , seine Familie wurde unter Hausarrest gestellt, wobei die Agenten der KPCh in der Wohnung bei der Familie einzogen, es wurde ein Mordanschlag auf Herrn Gao ausgeübt und er wurde mehrmals, ohne Rechtsgrundlage entführt und gefoltert.

Momentan ist sein Verbleib ungeklärt, seine Frau entkam mit den zwei Kindern aus China und ist seit dem 11. März in den USA. Viele Menschen finden das Beispiel Gaos wichtig zu erfahren und gaben ihre Unterschriften. Als eine misstrauische Passantin vom Organraub an chinesischen Gläubigen erfuhr, gab sie sofort eine Unterschrift, um das Ende von Organraub zu fordern und nahm sich Info-Material nach Hause mit.

Empörte Passantin über die Menschenrechtsverletzungen „Wer mit Gewalt regiert, wird Gewalt ernten“

Die Paderborner und Menschen die aus dem Umkreis zum Fest gekommen waren, drückten ihr Unverständnis gegenüber der Vorgehensweise der Regierenden Chinas gegenüber dem chinesischen Volk aus. In Paderborn studieren auch rund 400 Chinesen, einige davon gingen an dem Informationstand vorbei. Ein junger Chinese sagte: „Ich weiß schon darüber Bescheid. Es gibt hier eine Zeitung, Dajiyuan die ich lese.“ [Dajiyuan, oder auch The Epochtimes ist eine von Auslandschinesen produzierte Zeitung, die zu den wenigen chinesischsprachigen Medien gehört, die über Tabuthemen wie SARS, Menschenrechte etc. berichtet.] Freundlich wünschte er den Praktizierenden Erfolg. Manche Chinesen waren anfangs nicht sehr freundlich, da sie nur die Perspektive des Verfolgers, der kommunistischen Partei Chinas die alle Medien und das Internet kontrolliert, zensiert und manipuliert, kannten. Nach einigen Worten nahmen sie aber meist die Informationsmaterialien an.

Eine 60-jährige selbstständige Deutsche war empört über die Verfolgung, sie unterhielt sich mit den Praktizierenden und sagte: „Wer mit Gewalt regiert, wird Gewalt ernten.“ „Da der Hauptanteil der Chinesen durch den Kommunismus Atheisten sind und nicht so friedliebend wie die Falun Gong-Anhänger, könnten Sie damit Recht haben“, antwortete eine Falun Gong-Praktizierende. Wenn man den offiziellen Zahlen der chinesischen Regierung Glauben schenkt dann stand die Anzahl von Protesten in China schon im Jahr 2005 auf 87000 – das sind durchschnittlich 241 Proteste von Chinesen an einem Tag. Da die offiziellen Zahlen von Kennern mit Vorsicht genossen werden, kann man diese Zahl mal sieben nehmen.

Als Falun Gong-Praktizierende die Übungen von Falun Gong zeigten, zog das Trauben von Passanten an, es halfen mehrere zusehende Eltern ihren Kindern, die Bewegungen richtig nachzumachen. Einige Leute wollten Falun Gong lernen und waren erfreut das sie im Internet kostenlos Übungsvideos ansehen oder herunterladen können. Sie steckten sich die Faltblätter ein und gingen zufrieden weiter.

Am Samstag und Sonntag den 1. und 2. August 2009 wird der kleine Infostand wieder vor Ort sein, über die Verfolgung von Falun Gong informieren und Unterschriften sammeln, um dem ein Ende zu bereiten.

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