Leserbrief zu dem Artikel des Weser Kuriers (D) vom 03.07.03 „16 Obdachlose mit Rattengift getötet“

Mit großem Unglauben habe ich Ihren Artikel über die 16 vergifteten Obdachlosen gelesen. Es fiel mir schwer, zu glauben, dass der Weser Kurier so ungeprüft Meldungen einer chinesischen Nachrichtenagentur übernimmt und abdruckt. Haben die jüngsten Erfahrungen mit der Infektionserkrankung SARS nicht zur Genüge gezeigt, wie wenig vertrauenswürdig die Meldungen aus China sind? Der Ausbruch der Epidemie war ein halbes Jahr lang vertuscht worden, SARS-Kranke aus dem Krankenhaus in ein Hotel verlegt worden, um die Kommission der WHO zu täuschen. Müssten wir nicht spätestens seit diesen Ereignissen wissen, dass bei Meldungen der chinesischen amtlichen Nachrichtenagentur Vorsicht geboten ist?

Genauso sind in den letzten vier Jahren ständig Lügen und Täuschungen hinsichtlich der Falun Gong Meditationspraxis seitens der Regierung fabriziert und inszeniert worden, um dann sowohl das chinesische eigene Volk als auch die Menschen im Ausland zu hintergehen und zu betrügen. Die Nachricht aus China, nach der ein Mitglied der Falun Gong Organisation Menschen aus Mitleid vergiftet haben soll, stellt genau solch eine der vielen Lügen dar. Sie dienen der Regierung dazu, Gründe für die systematische Grausamkeit der Verfolgung von Falun Gong Übenden benennen zu können. Neben hunderttausenden Inhaftierungen zu jahrelangen Arbeitslagern (meist ohne Gerichtsverhandlung) soll für die Zwangsmedikation in Psychiatrien an tausenden Falun Gong Praktizierenden sowie für die als Selbstmorde deklarierten Foltertote eine Begründung geliefert werden können.

Was ist Falun Gong?

Falun Gong ist ein traditioneller, spiritueller Lebensweg, der eine Kultivierung, d.h. Veredelung von Körper und Geist anstrebt. Er ist tief in der chinesischen Kultur verankert. Dieser Entwicklungsweg beinhaltet fünf einfache Qigong ähnliche, sanfte Bewegungen und eine buddhistische Lehre, wonach ein Leben im Einklang mit den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu tiefen Erkenntnissen über sich selbst, die Natur und kosmische Zusammenhänge führt als auch zu einer Harmonisierung von Körper, Geist und Umwelt. Es ist ein persönlicher Lebensweg, der keinerlei Formen, Ritualen oder Riten unterliegt. Es gibt keine Form einer Mitgliedschaft oder Organisationshierarchie. Bestenfalls lässt sich von einem lockeren Zusammenschluss einiger Falun Gong Praktizierender sprechen.

Diese spirituelle Meditationspraxis ist angesichts eines Zuwachses von mehr als 70 Millionen Chinesen (so viele Chinesen haben Anfang 1999 laut einer offiziellen Volkszählung Falun Gong praktiziert) innerhalb von 7 Jahren im Juli 1999 verboten worden. Zuvor wurde Falun Gong in China ausgezeichnet und geehrt, und seine positiven Wirkungen auf die Gesellschaft offiziell hervorgehoben. Erst der Wahnsinn und die Angst des damaligen Staatschefs Jiang Zemin, dass zu viele Menschen auch anderen Prinzipien als alleinig den atheistischen, sozialistischen folgen, setzte eine Gewaltschraube in Gang, die seitdem Millionen von Familien in Not und Leid stürzt und deren Peiniger große Schuld aufladen lässt.

In der Lehre von Falun Gong gilt Selbst-Tötung und Tötung anderer Lebewesen, besonders anderer Menschen, als eine Tat, die sehr großes Karma verursacht und eine weitere Kultivierung unmöglich macht. Tötung ist ausdrücklich verboten. Egal mit welcher Begründung, kein wirklicher Falun Gong Übender würde einen anderen Menschen töten oder ihm in anderer Weise bewusst oder gezielt Schaden zufügen. Auch aus der Begründung heraus, den eigenen Leidensweg oder den eines anderen aus Mitleid vorzeitig beenden zu wollen, würde kein Praktizierender dies tun. Im Falun Gong gilt der buddhistische Grundsatz, dass jedes individuelle Schicksal aus karmischen Zusammenhängen heraus gestaltet ist. Hierzu gehören auch Leid, Krankheit und Schmerz. Sie gehören zu unserem Leben auf der Erde dazu und dienen dazu, das eigene Karma zu begleichen.

Die Absurdität einiger Lügen ist typisch für die chinesische Verleumdungspropaganda seit dem Verbot von Falun Gong und der anschließenden systematischen Verfolgung. Nur mit Hilfe von Lügen und Betrug vermag die kommunistische Regierungsspitze ihre Verbrechen an den Falun Gong Übenden, das in viele Bildern an die deutsche Nazi-Zeit erinnert, zu rechtfertigen.

Eine der großen Lügen, die sog. „Selbstverbrennung“, konnte bereits aufgedeckt werden. So hat die langjährige Reporterin des staatlichen chinesischen Fernsehens CC-TV Li Yuqiang mittlerweile zugegeben, dass die „Selbstverbrennung“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Januar 2001 tatsächlich von der chinesischen Seite zwecks Diffamierung von Falun Gong inszeniert worden war. Es gehört zur chinesischen Verleumdungsstrategie, für Taten von Mördern oder Selbstmördern Falun Gong Übende zu beschuldigen. Manchmal sind die Täter bestochen oder verrückt oder die Geschichten sind frei erfunden und werden zu Diffamierungszwecken durch eine zentral gesteuerte Nachrichtenagentur skrupellos verbreitet. Die ausländische Presse sollte sich darüber bewusst sein und, will sie gewissenhaft, verantwortlich und glaubwürdig handeln, solche Meldungen aus China wachsam unter die Lupe nehmen. Eine kritiklose Übernahme solcher Meldungen ist nicht angebracht und trägt zur Verleumdung bei.

Zu meiner Person:
Ich bin Diplom-Psychologin und lebe mit meiner Familie in Ritterhude. Vor zwei Jahren habe ich Falun Gong im Bürgerpark kennen gelernt und bin dankbar für die Möglichkeit, hier in Deutschland meinen tiefen Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in Freiheit leben zu können.

(Name weggelassen)

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv