Den eigenen Weg gehen

Liebe Mitpraktizierende!
für all Eure netten und aufmunternden Worte möchte ich mich herzlich bedanken.

Sehr gerne möchte ich meine Erfahrungen mit Euch teilen, wie es dazu kam. Vielleicht macht es auch anderen Mut, herauszutreten bzw. dem eigenen Weg zu vertrauen und zu
folgen.

Seit sechs Jahren praktiziere ich bereits Falun Gong und habe mich immer sehr schwer getan, herauszutreten. Trotzdem ich schon an Mahnwachen und Infoständen in anderen Städten teilgenommen habe, war ich in meinem eigenen Umfeld immer zurückhaltend, weil mich in meiner Stadt sehr viele Menschen kennen. Ich hatte einfach große Angst, mein Gesicht zu verlieren – Angst, dass mich die Menschen zurückweisen könnten, dass ich nicht mehr gemocht oder weggestoßen werde, oder dass ich den Menschen die wahren Fakten nicht richtig erklären könnte und Falun Gong im falschen Licht erscheinen würde. Es waren viele Gründe, die mich mit meiner Angst davon abhielten, hervorzutreten.

Ich startete zwar mehrere Versuche, bin dabei aber wohl nicht sehr glaubwürdig angekommen. Die Menschen spürten meine Angst. Auch war ich im Kopf nicht immer klar, deshalb übte ich im Vorwege oft die Sätze, die ich sagen wollte. Vor Ort waren die Situationen dann aber meist ganz anders und meine einstudierten Sätze passten gar nicht in das Gespräch.

Praktizierende in meinem Umfeld konnten immer davon erzählen, welchen Menschen sie in ihrem beruflichen oder familiären Umfeld die Wahrheit über Falun Gong und die unrechte Verfolgung erklärt hatten. Ich nicht. Mich machte das immer traurig. Da war zwar eine kleine Stimme in mir, die davon sprach, dass meine Zeit schon noch kommen würde, aber ich sah vielmehr die Gelegenheiten, die ich verpasst hatte.

Dieses Jahr war nicht immer einfach. Ich wurde wiederholt daraufhin hingewiesen, dass ich aufrichtiger und klarer werden sollte. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit solchen Situationen gereizt wurde, hierzu Stellung zu nehmen. So lange, bis das Vorwärtskommen-Wollen stärker war, als in der Angst stecken zu bleiben.

In meiner Verzweiflung rief ich aus ganzem Herzen und mit meinem ganzen Sein nach dem Meister, dass ich klar und aufrichtig sein möchte und mit klarem Herzen die Wahrheit erklären möchte. Und ich bat ihn inständig darum, mir dabei zu helfen.

Und so ist es dann auch einfach passiert. Auf einmal hatte ich einen klaren Kopf, auch in meinem sonstigen Umfeld konnte ich klar argumentieren, klar sprechen. Ich übte es, es war neu, so klar zu sein und ich wollte es auch nicht mehr verlieren.

Da wusste ich, jetzt war die Zeit gekommen für meine Heimatstadt. Ich organisierte mit klarem Herzen einen Infostand und wollte auch zur örtlichen Zeitung gehen, damit sie ein Bild vom Infostand machen und ablichten könnten. Aber die Dinge kamen anders. Die Reporterin wollte einen ganzen Artikel schreiben. Ruhig erklärte ich ihr die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong und sie wollte auch etwas über mich berichten – mit einem Foto von mir.

Ich ließ alles geschehen und hatte das Gefühl, dass alles gut ist. Nicht einmal gegengelesen habe ich den Artikel, weil ich nicht auf die Idee kam, dass man das so macht.

So einfach bin ich herausgetreten, jetzt wissen alle, dass ich Falun Gong praktiziere und die, die es nicht wissen, werden es von anderen erfahren. Für mich ist das einzigartig.

Ich habe wunderbare Reaktionen am Infostand erlebt. Menschen, die streng katholisch sind, kamen sogar extra um zu unterschreiben. Meine Eltern, die immer skeptisch waren und auch Verwandte, wollen alle noch unterschreiben.

Das Ganze hat sich in mir innerhalb von zwei Monaten verändert. Damit möchte ich gerne meinen Mitpraktizierenden Mut machen. Es geht nicht darum, es anderen gleich zu tun, nur weil man meint, sie würden es besser machen, als man selbst. Es ist nach meinem Verständnis wichtig, Vertrauen in den eigenen Weg zu haben. Der Meister ist doch bei uns und führt uns schon!

Ich danke dem Meister von ganzem Herzen dafür.
Und ich danke meinen Mitpraktizierenden.

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