Deutschland/Hamburg: "Ich werde das gleich an Ort und Stelle an Facebook schicken!"

Es sind keine 150 Meter, die zum kartografischen Stadtzentrum Hamburgs fehlen: Mitten in der zweitgrößten deutschen Stadt veranstalteten die lokalen Falun Gong Praktizierenden am Samstag einen Infotag. Neben den Falun Gong Übenden, den Plakaten und dem Infotisch mit Unterschriftenlisten, zog auch die nachgestellte Szene zum Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden die Menschen an. Seit 1999 wird die friedliche Meditationsart in China verfolgt. Die Schikanen aller Art, schwerer Folter und Mord, gehört der Organraub an Lebenden zu den Hauptmethoden der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden durch die chinesische kommunistische Partei (KPCh).

Ein Praktizierender gibt einem untersetzten Mann in den Fünfzigern ein Flugblatt zum Organraub. Der Mann bleibt stehen um sich über den Organraub zu informieren. „Das chinesische Regime ist wohl die größte Gefahr für den Weltfrieden“, sagt er. „Stellen Sie sich mal vor, die würden so etwas auch zu uns exportieren, also uns aufzwingen, wenn sie noch mehr Einfluss bekommen. Die kaufen ja jetzt schon alles, was sie hier in die Finger kriegen und werden so immer einflussreicher bei uns. Wie furchtbar, das muss aufhören!“ Und als er über Falun Gong mit den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufgeklärt wird, sagt er: „Es ist schon merkwürdig, scheinbar wird alles Gute zuerst einmal verfolgt, bevor es sich dann doch durchsetzt.“

Mehrere chinesische Touristen kamen an diesem Tag am Falun Gong Stand vorbei. Ein junger Chinese wirkte etwas ängstlich, war aber sehr offen und interessiert, als er angesprochen wurde. Er unterhielt sich längere Zeit mit einem älteren chinesischen Praktizierenden, der ihm die Wahrheit erklärte. Am Ende trat der junge Chinese aus der Kommunistischen Partei und den angegliederten Organisationen aus. Am Schluss ließ er sich noch mit dem Praktizierenden zusammen mit seiner eigenen Kamera als Andenken vor dem Infostand fotografieren. Obwohl verhältnismäßig wenig chinesische Touristen nach Hamburg kommen, kamen an diesem Tag doch kleinere Gruppen vorbei.

Eine Südkoreanerin kam mit einem Flyer über den Organraub an Falun Gong Praktizierenden zum Stand. "Was Sie machen ist sehr gut!. Das ist wirklich unmenschlich, was in China passiert", sagt sie zu einer Falun Gong Praktizierenden am Stand. Vor einiger Zeit war ihre Tochter mit dem gleichen Flyer nach Hause gekommen. Sie wunderte sich, worüber er handelte. Denn nachdem ihre Tochter den Flyer durchgelesen hatte, weinte sie ganz furchtbar über das "grausame Verbrechen an Falun Gong Praktizierenden." Die Tochter hätte gern mehr dieser Flyer verteilt, wusste aber nicht, woher sie die bekommen sollte. Am Ende unterschrieb sie die Dafoh-Petition "Ärzte gegen Organraub" an die UN.

Zwei Engländer kamen zum Stand, der Mann sah indisch aus und die Frau schien Anfrikanerin zu sein. Beide waren Mitte 30 und als Touristen in Hamburg unterwegs. Als sie auf den Organraub aufmerksam wurden, baten sie eine Praktizierende, ihnen die wahren Umstände zu erklären. Beide hörten sehr aufmerksam zu und waren über die Brutalität, mit der die Kommunistische Partei Chinas gegen unschuldige Falun Gong Praktizierende vorging sehr schockiert. "Das ist grausam und unmenschlich!" Am Ende bedankten sie sich ganz herzlich: "Danke, dass sie sich Zeit genommen haben, uns das zu erklären. Wir wussten davon gar nichts."

Ein junges Pärchen kam am Stand vorbei und blieben lange vor der Organraubnachstellung stehen. "Können Sie uns erzählen, was das mit der Meditation und mit dem Organraub zu tun hat. SInd das zwei unterschiedliche Themen?" Als die Praktizierende ihnen vom Organraub erzählte und dass es in China gefährlich ist ein guter Mensch zu sein, waren sie erschüttert. "Wenn die Menschen gut werden wollen, dann fühlen sich diejenigen bedroht, die Schlechtes tun, die korrupt sind und Verbrechen begangen haben, und so war es auch innerhalb des Politbüros, als Mitglieder der Kommunistischen Partei anfingen, Falun Gong zu lernen", sagte die Praktizierende. "Die KPCh kann zwar einige Praktizierende töten, aber schließlich ist es wie bei der Friedensbewegung von Gandhi – das Gute wird immer siegen". Als die beiden das hörten, dass das Gute im Leben immer siegte, waren sie von Herzen froh. Sie strahlten über das ganze Gesicht und bedankten sich für das Gespräch.

Zwei sehr junge Frauen fingen an sich etwas über die Organraubvorstellung lustig zu machen, weil sie nicht so richtig verstanden, worum es ging. EIne Praktizierende sah das und ging zu den beiden hin: "Wisst ihr, was hier gezeigt wird?", fragte sie die beiden. "Nein." Als die beiden von der Verfolgung erfuhren, wurde die eine der beiden nachdenklich und hört wie gebannt zu. Die Praktizierende erklärte ausführlich und es sah aus, als würde sie jedes Wort in ihr Herz aufnehmen und ihr die Grausamkeit klar werden. Plötzlich hatte sie Tränen in den Augen. Als ihre Freundin das sah, wurde ihr auch die Ernsthaftigkeit der Verfolgung klar. Am Ende unterschrieben beide die Petition.

Ein junger Mann interessierte sich sehr für Falun Gong. "Geht es bei Falun Gong um Selbserkenntnis? Ich finde das ganz toll. Es ist schrecklich, was da in China geschieht und ich finde es ganz toll, dass sie sich dafür einsetzen." Am Ende nahm er den Falun Gong Flyer mit, er wollte sich mehr über Falun Gong informieren, weil er sich sehr für Mediation interessierte.

Mehrere junge Menschen kamen an diesem Tag an den Stand, viele unterschrieben nur nach wenigen Worten die Petition.

Ein junger Mann, noch keine 30 Jahre alt, fährt mit seinem Roller auf den Infostand zu, an dem ein Praktizierender als Arzt hinter dem Operationstisch steht und hantiert. Er steigt ab und bleibt ein paar Minuten lang nachdenklich vor dieser Szene stehen. Eine Praktizierende geht auf ihn zu und spricht ihn an. Ob er verstehe, was hier dargestellt werde. Er sagt: "Ich bin fassungslos. Mir fehlen die Worte." Sie erklärt ihm den Zusammenhang: Die friedliche, traditionell motivierte Meditationsbewegung Falun Gong und wie es 1999 durch die kommunistischen Partei Chinas zur Verfolgung kam. Wie dann die KPCh vor mehr als zehn Jahren damit begann, den in Arbeitslagern und Gefängnissen eingesperrten Menschen in Militärkrankenhäusern die Organe zu rauben – allein für den Profit und um Falun Gong auszulöschen. Sie schildert ihm den moralischen Verfall der chinesischen Gesellschaft, der durch die jahrzehntelange Gehirnwäsche bei den Chinesen durch die KPCh verursacht ist. Der junge Mann hört interessiert zu, reagiert entsetzt und stellt Fragen.

"Hier bei euch müsste die Bundeskanzlerin mal vorbeikommen", sagt er. Die Praktizierende erklärt ihm, wie die Medien über dieses Thema schweigen und warum das so ist – wegen der wirtschaftlichen Interessen an China. Sie berichtet ihm auch davon, wie die Politiker hierzulande mit dem Thema umgehen. Die Regierung in Deutschland und auch in Hamburg ist darüber gut informiert. Jedoch die Politiker vermeiden es, das Thema anzusprechen, aus Angst, wirtschaftliche Vorteile zu verlieren. Sie schlägt ihm vor, eine Petition zu unterschreiben, welche die Beendigung des Organraubs an lebenden Menschen fordert. Der junge Mann unterschreibt sofort die Petition.

Dann sagt er: "Dieser Organraub ist so unglaublich und so unverfroren – das muss man über Facebook und Twitter verbreiten!" Am Infotisch spricht er mit einer chinesischen Praktizierenden. Mit ihr wechselt er sogar ein paar Worte Chinesisch: 2003 war er als Student in China und musste das Land verlassen, weil die Epidemie SARS ausbrach. Der junge Mann erzählt von sich, dass er aus Düsseldorf kommt. Heute arbeitet er als Verkäufer von Software für ein großes Unternehmen. Er sagt: "Eigentlich stehe ich auf der Seite derjenigen, die zu diesem Thema nichts sagen. Aber ich kann darüber nicht schweigen – das muss ich einfach bekannt machen!"

Er deckt sich mit Flyern über Falun Gong und den Organraub in Deutsch und anderen Sprachen ein und nimmt weiteres Informationsmaterial mit. Er fotografiert mit seinem Handy ein Flugblatt ab, in dem der Organraub umfassend beschrieben wird. "Ich werde das gleich an Ort und Stelle an Facebook schicken. Bin schon gespannt auf die Reaktionen", sagt er.

Zwei Männer um die 30, Touristen aus den USA, bleiben vor der Szene mit dem Operationstisch und den Bannern über den Organraub stehen. Eine Praktizierende spricht die beiden Männer an. Sie stammen aus Mexiko und leben jetzt in den USA. Nach nur wenigen Sätzen auf Englisch, die die Praktizierende mit Ihnen spricht, verstehen sie, über was für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit die Praktizierenden die Passanten am Infostand aufklären. Sie sind sichtlich betroffen darüber, dass so etwas geschieht. Die Praktizierende schlägt Ihnen vor, etwas dagegen zu tun und führt sie zum Infotisch, um die Petition zu unterschreiben. Die beiden Männer zögern nicht eine Sekunde und unterschreiben die Petition. Sie bedanken sich für die Informationen und gehen mit der Haltung, etwas Gutes getan zu haben.

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