Chinesische Malerei: Kultur „Den Geist mit Form ausdrücken“

Traditionelle chinesische Malerei, auch schlicht als chinesische Malerei bekannt, reflektiert Chinas nationales Bewusstsein, sein ästhetisches Empfinden und seine Neigungen. Sie zeigt das Verständnis der früheren Chinesen über Natur, Gesellschaft und die damit verbundenen Bereiche wie Politik, Philosophie, Religion, Moral und Kunst.

Die traditionelle chinesische Malerei betont das „Lernen im Außen von der Natur, um innerlich im Herzen zu wachsen" und legt großen Wert auf die Harmonisierung des Äußeren oder der Natur mit dem Inneren oder dem Herzen, um dann eine künstlerische Konzeption zu entwickeln.

In Übereinstimmung mit dieser Tradition ist die Komposition bereits erdacht, bevor man zu malen beginnt und das vollendete Werk gibt präzise das Bestreben des Künstlers wieder. Dessen Ziel ist es, spirituelle Symbole in physikalischer Form darzustellen und das sowohl mit Form und Geist, als auch mit lebendiger spiritueller Resonanz.

Die chinesische Malerei hat eine lange Geschichte. Sie reicht bis in die „Zeit der Streitenden Reiche" vor über 2000 Jahren zurück. Dort malte man auf Seide, was als Seidenmalerei bekannt ist. Vor der Seidenmalerei gab es auch primitive Formen der Felsenmalerei und der Keramikmalerei. Diese frühen Malereien bildeten ein gutes Fundament für die Entwicklung der chinesischen Malerei, die die Linie als grundlegendes Mittel in der Komposition verwendete.

In der Han und Wei Dynastie erfuhren soziale Stabilität und Einheit eine dramatische Wendung, die zur Teilung führte. Der Einfluss des Zusammenpralles zwischen fremder und lokaler Kultur und deren letztendlichen Verbindung führten zu religiöser Malerei, die die Hauptform der Malerei zu dieser Zeit bildete.

Daneben gab es auch Malereien von historischen Figuren, die auf literarische Werke gemalt wurden. Malereien von Landschaften, Blumen und Vögeln nahmen während dieser Zeit ebenfalls Form an.

Die Sui und Tang Dynastien erfuhren ein hohes Maß an blühender sozio-ökonomischer und kultureller Entwicklung. Diese Zeit war günstig für die Entwicklung der Malerei. Landschaften und Blumen-Vogel-Stile entfalteten sich zu ihrer Reife.

Die religiöse Malerei erreichte zu dieser Zeit ebenfalls ihren Höhepunkt. Daneben entwickelte sich ein säkularer Trend der Figurenmalerei. Dargestellt wurden das Leben der Aristokratie und die Charakteristiken der Menschen. Die Entstehung der literarischen Malerei und dessen weitere Entwicklung bereicherten das kreative Konzept der chinesischen Malerei und deren Methoden in hohem Maße.

Die drei Kategorien der chinesischen Malerei

Die chinesische Malerei unterteilt sich in drei Kategorien: Figurenmalerei, Landschaftsmalerei und Blumen-Vogel Malerei. Oberflächlich werden sie nach der Thematik klassifiziert, in Wirklichkeit jedoch zeigen sie jeweils eine Form des Konzeptualisierens und Denkens durch die Kunst.

Die drei Kategorien beinhalten drei Aspekte des Universums und des menschlichen Lebens: Figurenmalerei stellt die menschliche Gesellschaft und zwischenmenschlichen Beziehungen dar. Landschaftsmalerei drückt die Beziehung zwischen Mensch und Natur aus, indem sie beide in Eines kombiniert.

Blumen-Vogel Malerei drückt die Vielfältigkeit der Natur und deren Existenz in Harmonie mit dem Menschen aus. Die Kombination der drei Kategorien drückt die Vielzahl der Dinge im Universum aus, bei der jede Kategorie mit ihren besten Eigenschaften die anderen Kategorien vervollständigt.

Gu Kaizhi lebte in der Periode des östlichen Jin. Er war auf Figurenmalerei spezialisiert und der erste, der die Idee „den Geist durch Form ausdrücken" vor brachte. In seiner Malerei fühlte er sich der lebendigen Darstellung individueller Charaktere und einer lebendigen Resonanz verpflichtet, während er Form und Geist gleichermaßen berücksichtigte. Mit dieser Methode drückte er unterschiedliche Charaktere in seiner Malerei durch die Darstellung von Umgebung, Atmosphäre, Haltung und Bewegung aus.

Landschaftsmalerei ist ein besonderes Feld während des künstlerischen Studiums; sie stellt wie der Name verrät zumeist Naturszenen dar. Sie entwickelte sich während der Wei, Jin und der Süd-Nord Periode. Während der Tang Dynastie wurde die Blumen-Vogel Malerei eine eigenständige Kategorie in der Malerei.

Himmel und Mensch sind eins

Die chinesische Malerei legt Wert auf die Konzeption. Sie ist das besondere und nach ihr wird gemalt. Sie betont die subjektive und objektive Einheit des künstlerischen Bildes und verfolgt nicht die präzise Nachahmung der Form. Ihr Streben ist der „schöpferische Effekt, der zwischen Ähnlichkeit und Unähnlichkeit liegt" und „Ähnlichkeit in der Unähnlichkeit."

Chinesische Malerei benutzt einzigartige Techniken mit Pinsel und Tinte, um Objekte darzustellen und Gefühle auszudrücken. Durch die Bedeutung der Punkte, Linien und der Oberfläche drückt sie die Form, die Grundstruktur, die Textur, das Licht und die Lage des Objekts im Bild aus. Pinsel und Tinte dienen nicht nur als Techniken, um Objekte darzustellen und Gefühle zu vermitteln, sondern auch als Träger des Objekts der Malerei. Zur selben Zeit sind sie eine Art von Assoziation, die gediegenste Anmut in der chinesischen Kalligrafie zeigt und einen einzigartigen ästhetischen Wert besitzt

Bei der chinesischen Malerei wird die Malerei und Kalligrafie als gleichwertig betrachtet. Darüber hinaus schenkt sie dem Charakter und dem Grad der Vollendung des Künstlers große Aufmerksamkeit. Bei einem Werk wird auf die harmonische Zusammenstellung von Gedicht, Kalligrafie, Malerei und Siegel besonderer Wert gelegt.

Durch das Schreiben des Gedichts, der Einleitung und dem Postscriptum auf einem Bild drückt der Künstler sein Verständnis von der Gesellschaft, dem Leben und der Kunst aus. Das bereichert nicht nur das Thema des Bildes sondern auch die Form der Komposition.

Hiermit wird das philosophische und ästhetische Konzept der traditionellen Chinesen in dessen Beobachtung, Bildgestaltung und Ausdruck reflektiert. In der Beobachtung der Realität hat sie sich die Methode angeeignet, das Kleine des Großen und das Große des Kleinen zu sehen.

Sie beobachtet die Realität im wirklichen Leben oder wird direkt ein Teil von ihr, anstatt nur von außen zu beobachten und sich auf eine bestimmte Sichtweise zu beschränken. Sogar bei der Malerei reiner natürlicher Objekte wie Landschaften, Blumen und Vögeln verbindet der Künstler sie mit dem sozialen Bewusstsein und dem ästhetischen Interesse der Menschen und benutzt die Szenen, um Gefühle oder Sehnsüchte durch die Darstellung eines bestimmten Objekts auszudrücken.

Traditionelle chinesische Malerei ist nicht nur erhaben sondern dient auch als Spiegel, um Chinas traditionelle Künste zu reflektieren und die chinesische Auffassung von „Himmel und Mensch sind eins" zu demonstrieren.

“Guan Yin`s barmherzige Reise” von der Malerin Caixing. Die chinesischen Schriftzeichen bedeuten: Großartige barmherzige Guan Yin Bodhisattva Avalokitesvara. Die hoch angesehene Bodhisattva Avalokitesvara ist auch bekannt als „Göttin der Barmherzigkeit“, auf Chinesisch „Guan Yin“. Sie ist die beliebteste Göttin nicht nur der Chinesen sondern auch der Japaner, Koreaner und Vietnamesen. Sie gilt als Symbol für Güte und Frieden und als die Retterin derer, die in Not sind.

Quelle:
http://www.epochtimes.de/Den-Geist-mit-Form-ausdruecken-a620189.html

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