Deutschland/Hamburg: 18 Jahre Verfolgung – 18 Stunden Mahnwache

Der 25. April 1999 ist einer der denkwürdigsten Tage in Chinas neuerer Geschichte. Zahlreiche chinesische Praktizierende der Meditationsschule Falun Dafa (Falun Gong) versammelten sich in Peking und baten um die Freilassung von Praktizierenden, die bei einer friedlichen Demonstration in Tianjin festgenommen worden waren. Die Bittsteller wurden an das Petitionsbüro in Peking verwiesen, wohin sie sich auf den Weg machten. Rund 10.000 Praktizierende protestierten vor den Toren von Zhongnanhai, dem Sitz der Regierung. Alles verlief friedlich – die geforderte Freilassung der Praktizierenden wurde ihnen sogar von einem Regierungsvertreter versprochen.

Die staatlichen Medien stellten jedoch kurz darauf den friedlichen Protest als Belagerung des Regierungsviertels dar und die Führung bereitete alles für die flächendeckende Diffamierung vor, die mit Propaganda verstärkt Falun Gong niederschlagen sollte und welche schließlich in die nunmehr 18 Jahre andauernde brutale Verfolgung von Falun Gong mündete.

18 Jahre – 18 Stunden

Falun Dafa wird auf der ganzen Welt von über 100 Millionen Menschen praktiziert. Es gibt auch eine Gruppe in Hamburg. Neben der wöchentlichen Mahnwache vor dem chinesischen Generalkonsulat hatten sich die Praktizierenden entschlossen, an diesem Jahrestag die Dauer der Verfolgung in den Mittelpunkt zu stellen und für jedes grausame Jahr der Repressalien eine Stunde vor dem Generalkonsulat zu protestieren – trotz Regenschauer im Wechsel mit Sonne, Hagel und einer Kälte, die nicht nur wetterbedingt war.

Hupen für das Ende der Verfolgung

Die Elbchaussee ist mit über 8 km eine der längsten Straßen Hamburgs. Sie ist eine wichtige Verbindung für den Berufsverkehr. Daher fuhren am Dienstag, den 25. April 2017, den ganzen Tag über zahlreiche Autos am Generalkonsulat vorbei, dessen Gelände an der Elbchaussee liegt. Dieses Mal hatten die Praktizierenden zum Jahrestag besondere Tafeln angefertigt, welche sie hochhielten, damit die Autofahrer ihre Sympathie für die Verfolgten oder ihre Empathie gegen die Verfolgung ausdrücken konnten – und zwar durch Hupen! Die Autofahrer nutzten die Gelegenheit: außer zu hupen hielten sie auch die Daumen hoch oder winkten den Übenden zu.

Die Veranstaltung begann früh morgens um 6 Uhr und dauerte bis Mitternacht an. Die Praktizierenden zeigten die Übungen auf dem Bürgersteig gegenüber dem Konsulat und sendeten dazwischen aufrichtige Gedanken aus. Es gab auch Gelegenheiten zum Gespräch mit Passanten.

Nach Sonnenuntergang waren die Banner entlang der Straße, die auf die Verfolgung von Falun Dafa in China aufmerksam machten – wie auch die Übenden – mit Strahlern beleuchtet. Das hatte eine gute Wirkung: Die vorbeifahrenden Autofahrer konnten die Demonstration nun auch im Dunkeln gut erkennen. Mehrere von ihnen hupten zustimmend.

Einige Praktizierende waren wegen des kalten Wetters erschöpft. Sie äußerten sich aber dankbar dafür, diese Möglichkeit genutzt zu haben, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen und den Menschen die Augen zu öffnen, damit sie mithelfen, die grausame Verfolgung zu beenden.

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