Deutschland: Falun Gong auf dem „Interkulturellen Tag“ in Dresden

Wir wohnen in Dresden, in einem der neuen deutschen Bundesländer. Hier gibt es nur drei Praktizierende. Mit Hilfe von anderen Falun Dafa-Praktizierenden aus anderen Städten haben wir einige Veranstaltungen erfolgreich abgeschlossen. Die Teilnahme am 11. Drachenbootfest Dresden im Juni oder auch beim Stadtfest 2001 im August usw. Deswegen dachte ich, solche Veranstaltungen sind nur möglich, wenn viele mithelfen. Bei dem Interkulturellen Tag Dresden am 22. September haben wir es auch wieder geschafft, einen Stand zu bekommen. Da aber zur gleichen Zeit in Berlin die Ostasien-Wochen und in anderen Städten ebenfalls Falun Gong-Veranstaltungen waren, konnten nur wir drei Praktizierende aus Dresden und meine beiden Kinder: eins davon ist fast vier Jahre, das andere ist nur drei Monate alt am Interkulturellen Tag teilnehmen. Dies war das erste Mal, dass wir so wenige bei einer Veranstaltung waren und ich machte mir große Sorgen, wie ich dies alles schaffen würde. Es ging mir so vieles durch den Kopf: „Was mache ich, wenn zu viele Besucher auf einmal kommen? Wenn sie sehen, dass wir nur zu Dritt sind, was denken sie dann? Was kann ich machen, wenn ich gerade beim Stillen bin und mein Sohn dann auch noch unbedingt auf die Toilette muss?“ So habe ich eine langjährige Mitpraktizierende angerufen und sie um Rat gefragt. Sie hat mich beruhigt und gemeint, ich müsste einfach die Ruhe bewahren.“

Meine Sorgen und Ängste waren auch wirklich überflüssig, wie es sich dann zeigte:

An dem Tag waren wir dann tatsächlich nur zu Dritt. Einer zeigte die Übungen, ich beschrieb Lesezeichen mit chinesischer Kaligraphie – ich hatte die Lesezeichen schon vorbereitet mit „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ auf der einen Seite, so musste nur noch der entsprechende Name hinzugefügt werden; auf der anderen Seite war eine Erklärung über Falun Dafa. Der dritte verteilte unsere Zeitungen und beantwortete Fragen. Petitionen, Dafa-Bücher und Zeitungen hatten wir auf dem Tisch ausgelegt.
Viele Besucher wollten gerne die Zeitungen haben, jeder bekam auch eine, keiner wurde ausgelassen. Die meisten hatten zuvor schon unsere Info-Schauwand sorgfältig gelesen, auf der wir auch das Falun-Symbol und Swastika gezeigt und erklärt hatten.

Obwohl ich schon sehr viele Lesezeichen vorbereitet hatte, wurde die Warteschlange doch noch sehr lang. Das machte aber nichts, denn viele von ihnen haben in der Zwischenzeit unsere Zeitung gelesen, andere die Bücher durchgeblättert und auch die ISBN Nr. aufgeschrieben, um später die Bücher kaufen zu können und viele haben auch die Petition unterschrieben. So hatten die Menschen Zeit wirklich die Wahrheit über Falun Gong zu erfahren und ich brauchte mich nicht mehr so sehr bei der Kalligraphie zu beeilen. Ich konnte sogar noch die Zeitung herausholen und ihnen die Bedeutung der Zeichen „Zhen, Shan, Ren“ (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) auf deutsch zu erklären. Einige Besucher wollten sogar gleich vier oder fünf Lesezeichen haben. Zuerst zögerte ich, aber dann gab ich sie gerne, denn so konnten sie diese weiterverschenken und auch die Menschen, die heute nicht kommen konnten, können dann doch noch von Falun Gong erfahren. Ich fragte auch, ob sie nicht noch eine Zeitung für Freunde und Bekannte mitnehmen wollten.

Es gab sehr viele mitfühlende Menschen:

Ein kleines Mädchen zeigte auf den Praktizierenden, der gerade die Übungen machte, und fragte ihre Mutter, was das eigentlich sei. Die Mutter antwortete: „Das ist Falun Gong. Nur wegen der Übungen werden sie in China verfolgt.“

Eine ältere Dame kam zu uns und fragte verunsichert, ob wir etwas mit dem Anschlag mit einer Gasbombe in einer U-Bahn Station zu tun gehabt hätten. Ein deutscher Praktizierender konnte dieses Missverständnis aufklären und sie wurde daraufhin sehr freundlich.

Ein Mann im mittleren Alter, der sehr gut gekleidet war, kam zu unserem Stand und fragte: „Falun Gong-Praktizierende haben behauptet, dass sie nicht gegen die Regierung sind und sich nicht in die Politik einmischen wollen. Die chinesische Regierung hat Falun Gong doch verboten, warum praktizieren sie dann immer noch, warum gehen sie auf den Platz des Himmlischen Friedens, um zu demonstrieren?“ Der deutsche Praktizierende erklärte ihm daraufhin: „ Sie haben Recht, Falun Gong ist nicht gegen die Regierung und Falun Gong mischt sich auch nicht in die Politik ein. China ist ein großes Land. China hat genau so, wie viele andere Länder in der Welt, die Charta der Menschenrechte unterzeichnet und ratifiziert. Qigong-Praktizieren gehört in China zu den Grundrechten. Aber wenn die Chinesen ihre Menschenrechte nicht erhalten und dafür sogar gefoltert werden, dürfen sie diese Wahrheit anderen nicht sagen? Der Welt nicht sagen?“

Anfangs hatte ich Ängste und Sorgen wegen dieser Veranstaltung, weil wir so wenige waren. Aber wenn jeder Praktizierende seine eigenen Möglichkeiten und seine eigenen Fähigkeiten dazu einsetzt, um die Wahrheit über Falun Gong zu erklären, haben wir als „Ganzes“ umfassend weltweit die Möglichkeit die Untaten der chinesischen Regierung gegenüber Falun Gong ans Licht zu bringen.

Praktizierende aus Deutschland
10.10.01

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