Dänischer Falun Dafa Verein schreibt an den französischen Botschafter betreffend der Menschenrechte in Paris

Französische Botschaft
Regis de Belenet
Kongens Nytorv 4
1050 Kbenhavn K

Offener Brief

Kopenhagen, 3. Februar 2004

Eure Exzellenz,

vielen Dank für Ihren Brief vom 21. Januar 2004 betreffend des Ausschlusses von Falun Gong an der Teilnahme des Chinesischen Neujahrfestes kürzlich in Paris.

Wie Sie bereits wissen, haben französische Behörden eine sehr diskriminierende und grobe Haltung gegenüber den Falun Gong Praktizierenden in Hinblick auf die Teilnahme des französischen Falun Gong Vereins an der Neujahrsparade eingenommen. Diese Diskriminierung beschränkte sich jedoch nicht nur auf den Ausschluss von den Aktivitäten, schlimmer war die Verfahrensweise, die Anwesenheit Falun Gong Praktizierender in Bereichen, die von Chinesischen Beamten aufgesucht wurden, zu verhindern. Diese erschreckende Form von „apartheitartiger“ Politik, führte ohne Umwege zu vielen unglücklichen Vorfällen, bei denen unschuldige Falun Gong Praktizierende aus verschiedenen Ländern willkürlich festgehalten wurden und in einigen Fällen sogar körperlich grob, unhöflich und respektlos von der französischen Polizei behandelt wurden.

Ich richte mich an Sie in aller Ehrlichkeit, da ich eins der Opfer dieser ungerechten Behandlung der Regierung war. Als ein Falun Gong Praktizierender versuche ich, die Gesellschaft durch meine bewusstes und verantwortliches Handeln zu stärken. Ich bin ein gesetzestreuer Mensch, lebe in einem großartigen demokratischen Land, dass die Grundsätze der Menschenrechte akzeptiert und unterstützt – und in dem Sie als Botschafter tätig sind. Ich glaube an die Gesetzesvorschriften und habe selbst hohe moralische Ansprüche. Ich bin durch diese gewaltsame Behandlung, die mich traf, während ich Gast in Ihrem Land war, auf das äußerste schockiert. Ich muss deutlich anmerken, dass meine Rechte als Staatsbürger und als freier Mensch in einer demokratischen Gesellschaft durch das Agieren Ihrer Regierung schwer verletzt wurden.

Es hat mich mit tiefem Seelenschmerz und Sorge erfüllt Frankreich, eine in der Vergangenheit, gegenwärtig und ebenso zukünftig historisch entscheidende Nation, gleichförmig mit den unmoralischen Anforderungen der Chinesischen Regierung agieren zu sehen, dahingehend ihnen die Möglichkeit zu geben, die unrechtmäßige Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden fortzuführen. Den Wünschen der Chinesischen Führung nachzugeben, Falun Gong einzusperren und zu diskriminieren, heißt, dass die französische Regierung ohne Zweifel China dabei unterstützt hat, die Verfolgung von Falun Gong auch außerhalb seiner nationalen Grenzen auszuweiten. Dies ist tatsächlich eine sehr ernste Situation, die in der Zukunft ihre Folgen zeigen mag; Frankreich hätte den berüchtigten Menschenrechtsverletzern der Chinesischen Regierung, die mutwillig und ohne jegliche Skrupel unschuldige Staatsbürger ermorden, nicht Folge leisten müssen.

Aus einer großen Menschenansammlung herausgezerrt zu werden, nur weil man einen Schal mit dem Aufdruck „Falun Dafa“ trägt, wie ein Krimineller von bewaffneten Polizeikräften mitgenommen zu werden und unrechtmäßig des Gesetzesbruchs beschuldigt zu werden, summiert sich in einer Situation, die sich schwer unterscheiden lässt von dem, was die jüdische Bevölkerung während des zweiten Weltkriegs erleben musste. Würden Sie in China als Falun Gong Praktizierender einen gelben Schal mit der Aufschrift „Falun Dafa“ tragen, würden Sie sofort von der Polizei niedergeworfen werden. Sie würden in Haft genommen werden und aller Wahrscheinlichkeit unter physischen und psychischen Missbrauch leiden, nur weil Sie der Mensch sind, der Sie sind und für Ihre Lebenseinstellung – zahllose unschuldige Praktizierende mussten sterben, weil sie nicht von ihrer Lebenseinstellung abwichen, den Prinzipien des universellen, kosmischen Gesetzes – Zhen Shan Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht). Wie schrecklich ist es, Zeuge der gleichen Mechanismen zu werden, mit denen die Chinesische Regierung Falun Gong Praktizierende in China verfolgt – nicht auf dem Platz des Himmlischen Friedens, sondern auf den Champs Elysees, Frankreich.

Das üble Verhalten der Polizeikräfte resultierte in der Beschlagnahmung privaten Eigentums, wie Informationsmaterialien und dem Wegwerfen desgleichen. Schals und andere Gegenstände, die den Falun Dafa Praktizierenden gehörten, werden vermisst. Das ist ein ebensolches ungesetzliches und inakzeptables Verhalten, das von der Französischen Polizei ausgeführt wurde.

Ich weiß, dass einige der Beamten den Eindruck erweckten, nicht mit dem, was sie zu tun hatten, einverstanden zu sein, doch führten sie ihre Anweisungen aus – Sie können möglicherweise die gleiche Argumentation von Chinesischen Polizisten und Gefängniswärtern hören. Jeder Mensch muss für seine Handlungen Verantwortung übernehmen… wir können Moral und Gesetz nicht beiseite schieben, es sind Eckpfeiler der menschlichen Gesellschaft und noch erheben sie den Anspruch alles in Ordnung zu halten.

Gegenwärtig finden Untersuchungen über die Rolle vieler Chinesischer Regierungsbeamter bei der Verfolgung von Falun Gong statt. Diese Individuen sind prädestiniert für genauere Nachforschungen und können in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit rechtliche Schritte erwarten, in denen sie sich für ihre Verbrechen gegen die Menscheit rechtfertigen müssen. Momentan werden viele Organisationen mit dem einzigen Zweck eingerichtet, das Chinesische Ex-Oberhaupt Jiang Zemin, den Initiator der völkermörderischen Verfolgung von Falun Gong und seine Mittäter vor Gericht zu bringen. Ich bin zuversichtlich, dass zur rechten Zeit alles ans Licht gebracht wird. Die Taten jeder einzelnen Person werden sich dort zeigen.

Ich möchte in Freundschaft aber deutlich gegen die unrechtmäßigen Maßnahmen gegenüber Falun Gong Praktizierenden durch die Französische Regierung Einspruch erheben. Ich möchte Sie auch bitten, mein Anliegen Ihrer Regierung vorzutragen, um eine offizielle Entschuldigung für die Verletzungen, die durch dieses Geschehen passierten, für mich und alle anderen Praktizierenden des Falun Dafa zu erlangen.

Ich danke Ihnen vielmals.

Hochachtungsvoll

Vorsitzender
Dänischer Falun Dafa Verein

Anhang:
Fotos der Inhaftierten, Paris
Kopie des offenen Menschenrechtsbrief an die Französische Regierung

Kopien dieses Anschreibens wurden versandt an:
Dänischer Premierminister Anders Fogh Rasmussen, Dänischer Außenminister Per Stig Møller, Dänischer Justizminister Lene Espersern, MP Peter Skaarup, MP Anne Baastrup, MP Søren Søndergaard, MP Elisabeth Arnold, MP Hanne Severinsen, Retsudvalget, Udenrigsudvalget, die dänische Botschaft in Frankreich, Tyge Lehmann Dänischer Botschafter für Internationales Recht, Mitglieder der Dänischen Presse, AFP, WOIPFG [weltweite Organisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong] und weitere.

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