Erfahrungsbericht der europäischen Fa-Konferenz 2004 in Wien: Über die Entstehung des österreichischen Falun Dafa Newsletters (Teil 1)

Sehr geehrter Meister, liebe Dafa- Schüler!

Seit mehr als einem Jahr existiert in Österreich ein Projekt, das sich Newsletter nennt. Es ist ein monatlich erscheinendes Medium, das hauptsächlich zur kontinuierlichen Information von Politikern, Journalisten und Interessierten gedacht ist. Darüber hinaus ist es aber vor allem ein Projekt, bei dem ein Großteil der österreichischen Praktizierenden über einen langen Zeitraum hinweg kontinuierlich mitarbeitet.

Diese Mitarbeit ist von völlig unterschiedlicher Art und Intensität. Sie reicht vom reinen Verteilen, über Artikel recherchieren und schreiben, bis hin zu redaktionellen und organisatorischen Tätigkeiten. Nicht jeder macht immer das Selbe und nicht jeder macht immer gleich viel. Alle haben ihr eigenes Verständnis über den Newsletter, seine Wichtigkeit und die Aufgabe die er erfüllen kann bzw. soll.

Allgemein kann man aber auf jeden Fall sagen, dass die Entwicklung und Verbesserung des Newsletters auch eine Entwicklung und Verbesserung in der Zusammenarbeit der Praktizierenden untereinander wiederspiegelt. Der folgende gemeinsame Erfahrungsbericht ist der Versuch der Auswahl eines repräsentativen Querschnitts der Mitarbeitenden und spiegelt ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse wieder.

Alex: Die Idee einen Newsletter zu machen, entstand nach meiner Ankunft aus China 2002. Ausgangspunkt war, den Nichtpraktizierende eine großartige Chance zu bieten, regelmäßig in einem von ihnen als „normal“ empfundenen Medium (mit Schwerpunkt China) von uns zu erfahren. Dies hat auch den Vorteil, dass die Auswirkungen der Verfolgung leicht verträglich auch in den anderen Gesellschaftsschichten gezeigt werden können.

Der Grund es so zu machen, lag darin, dass ich bei der Wahrheitserklärung erkannte, dass es Leute gibt, die bei bestem Willen nicht mehr als 3-4 Sätze über Falun Gong hören wollen, auch wenn es noch so gut erklärt wird. Dann brauchen sie eine Pause, in der man z.B. über die österreichische Politik, die wirtschaftlichen Beziehungen zu China, die chinesische Tradition oder Kultur eher Allgemeines spricht und dann geht es wieder mit 3-4 Sätzen weiter.

Ich hatte festgestellt, wenn man so erklärt, können Nichtpraktizierende sehr leicht die Sachlage verstehen, weil klar wird, dass manche an der chinesischen Regierungsspitze korrupt und Gauner sind, die auf Menschenrechte überhaupt keinen Wert legen. Dass sie das folglich mit Falun Gong genauso machen können sie sich dann gut vorstellen. „Es ist wirklich furchtbar was die dort aufführen!“ Dies betraf oft auch Leute, die eigentlich die Konfrontation mit mir gesucht hatten und ursprünglich eine schlechte bis manchmal sogar sehr schlechte Meinung über Falun Gong hatten.

Dies hätte das Ziel einer Zeitung sein sollen, aber zum damaligen Zeitpunkt war das allgemeine Verständnis noch nicht so, koordinierte Zusammenarbeit war damals auch für mich noch ein Fremdwort. Nur zwei andere wollten schließlich diese Idee unterstützen. So haben wir dann später versucht diese Idee auf den Kern zu reduzieren und daraus entstand schließlich das Konzept für den NL.

Doris: Ich fand die Idee eines NLs ganz gut, obwohl mir die Wichtigkeit den Menschen regelmäßig Informationen zu Falun Dafa zukommen zu lassen, nicht allzu markant erschien. Persönlich war es mir damals eher wichtig, dass die Menschen gezielt zu speziellen Anlässen mit Informationen versorgt werden. Vielleicht steckte dahinter auch der Eigensinn der Befürchtung, dass durch zuviel regelmäßige Information die Menschen gegenüber dem Thema der Verfolgung eher abstumpfen könnten. Dieser Eigensinn bewirkte dann wohl auch, dass ich in der Anfangsphase des Newsletters eigentlich wenig Interesse verspürte, daran mitzuarbeiten.

Im Laufe der Zeit hatte sich allerdings auch meine Einstellung gegenüber dem Newsletter verändert. In mir tauchte die Vorstellung auf, dass die Verfolgung von Falun Dafa eigentlich getragen wird durch eine – für unsere menschlichen Augen unsichtbare – schwarze Wolke geformt aus den negativen Botschaften der chinesischen Propaganda, welche sich zu einem mehr oder weniger umfangreichen Anteil in den Köpfen der Menschen festsetzte. Man kann sich vorstellen, dieser Newsletter ist ähnlich einer wuchtigen Mauer aus aufrichtigen Informationen, welche die weitere Verbreitung der negativen Propaganda hinein in die Köpfe der Menschen abwehrt. Das besondere ist nun, dass diese Mauer mit jeder Ausgabe beim Leser erneut verstärkt wird.

Christian: Die Arbeit am NL selbst verlief nicht immer reibungslos und schon gar nicht immer euphorisch. Je mehr wir uns mit einem Projekt beschäftigten, desto mehr neigen wir dazu uns im Detail zu verlieren, bzw. an Formalismen anzuhaften.

Darum erachte ich es für wichtig, den Ausgangspunkt unserer Bemühungen nicht aus den Augen zu verlieren. D.h.: Bei allem was ich mache, muss ich mir immer wieder die Frage stellen: warum tue ich das? Was ist das Motiv, was ist der Grund dafür, dass ich z. B. für den Newsletter schreibe? Was soll damit letztendlich erreicht werden? Darauf gibt es für mich nur eine Antwort: Alles was wir machen, machen wir um Lebewesen zu erretten. Um möglichst viele Lebewesen davor zu bewahren, bei der Fa – Berichtigung aussortiert zu werden.

Martin: Zu der Zeit, als gerade die ersten Exemplare des Newsletter erstellt und verteilt und auch an Regierungsmitglieder gesandt wurden, befand ich mich gerade in der Anfangsphase meiner Kultivierung. Da ich einen großen Abstand vom Fa- Verständnis zu den anderen Praktizierenden merkte, wollte ich schnell aufholen. Ich sah, mit welch großem Engagement jeder einzelne Praktizierende an verschiedenen Projekten zur Wahrheitsaufklärung mitarbeitete. Ich konnte vieles noch nicht verstehen, doch mein Pflichtbewusstsein, etwas gegen die Verfolgung zu tun, drängte mich, mich auch an irgendeiner Aktivität zu beteiligen.

Der NL schien für mich eigentlich nicht das passende Projekt zu sein, denn Berichte schreiben, Kontakte zu Politkern herstellen usw., war überhaupt nicht meine Stärke. Der Newsletter wurde bereits in einigen Bundesländern verteilt, mein Bundesland NÖ war noch nicht dabei. Ich zögerte noch, doch einige Praktizierende ermutigten mich; sie meinten, es wäre überhaupt kein Problem, man brauche nur zum Postverteilerzentrum der Landesregierung zu fahren, die Zeitungen abzugeben, und von dort werden sie in die Politikerbriefkästen verteilt. Ich dachte mir, wenn es wirklich so einfach ist, dann kann ich das als Neueinsteiger schon schaffen.

Gesagt, getan. Im Postverteilerzentrum angekommen, sagte man mir, dass man eine Genehmigung für die Verteilung brauche. Ich solle ein Exemplar zur Begutachtung hinterlassen und in einigen Tagen nochmals anrufen. Es folgten mehrere Telefonanrufe, mit dem nicht zufrieden stellenden Ergebnis, dass eine Genehmigung nicht erteilt wurde. Nach den Gründen fragend, sagte man mir nur, dass ich selber noch einmal Kontakt mit dem Verantwortlichen, einem „Herrn Dr. so und so“, aufnehmen solle.

Ich war ratlos, es war für mich schon eine große Hürde die ersten Telefongespräche zu führen, und jetzt sollte ich, mit meinem begrenzten Bildungsniveau, einem Herrn Dr., die Wichtigkeit dieser Sache näher bringen. Ich bin gelernter Handwerker und bin mit den Arbeiten am Bauernhof vertraut, also war das eine Anforderung, der ich unmöglich gewachsen schien. Nur daran zu denken bereitete mir schon Bauchweh. Wie sollte ich das schaffen? Ich sammelte all meinen Mut und versuchte meine Nervosität in Schach zu halten. Das Gespräch, durchzogen von meiner Nervosität, führte leider zum gleichen Ergebnis: keine Genehmigung.

Ich war frustriert und wollte nicht mehr weitermachen. Andere schafften es ohne Probleme, nur ich konnte es nicht erfolgreich erledigen. Ich dachte, das sei eben das Schicksal eines Neulings. Ich wendete mich an einen Praktizirenden und bat ihn, seine Erfahrung und sein Redetalent für dieses Problem einzusetzen und bei jenem Herrn Dr. nochmals vorzusprechen. Er meinte, dass diese Schwierigkeiten nicht zufällig für mich bestehen und sprach mir Mut zu, diese Sache noch einmal, mit besserer Wahrheitsaufklärung, in Angriff zu nehmen.

Erst jetzt hatte ich es begriffen. Wenn ich Erfolg in der Kultivierung haben will, dann kann ich doch nicht bei jedem größeren Problem gleich davonlaufen. Der Meister sagt doch „Wo es Probleme gibt, muss die Wahrheit erklärt werden“. Und genau das hatte ich in einem zu geringen Ausmaß getan.

Mit neuem Eifer beschloss ich, einen persönlichen Brief an diesem Herrn Dr. zu schreiben, in dem ich ihm den Zweck des Newsletter sowie die Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong genau erläuterte. Meine Frau, die ebenfalls zu praktizieren begonnen hatte, unterstützte mich und wir feilten gemeinsam an den Formulierungen. Bei einem anschließenden Telefongespräch war das Gesprächsklima viel freundlicher und wir konnten uns auf einen Kompromiss zur Verteilung einigen: Wir müssen jede Zeitung persönlich adressieren, dürfen sie aber gesammelt in das Verteilerzentrum senden. Ich war sehr dankbar.

Im Nachhinein betrachtet sind solche Probleme genau das Richtige, um die eigenen selbst gezogenen Grenzen immer wieder aufs Neue zu durchbrechen. Ich bin in die Mitarbeit des Newsletter mehr oder weniger hineingestolpert und ich glaube und hoffe, dass ich doch ein kleines Zahnrädchen im riesigen Uhrwerk der Fa- Bestätigung und Fa- Berichtigung sein kann. Dieses Uhrwerk funktioniert am besten, wenn alle Räder ihre richtige Position finden und sich nach dem Plan des Schöpfers drehen.

Fortsetzung folgt…

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