[Erfahrungsaustausch von der Österreichischen Fa-Konferenz 2022] Bequemlichkeit und Angst vor Schmerzen überwinden

Als ich das Fa erhalten habe, stürzte ich mich sofort in den Lotussitz mit der 5. Übung. Der Schmerz war überwältigend. Ich konnte nicht verstehen, wie ich das eine Stunde lang durchhalten sollte, jedoch habe ich es durchgehalten. Ich praktiziere bei mir zu Hause im Wohnkeller, der auch gut Schall isoliert ist. 

Die Beine haben sehr bald angefangen zu schmerzen und es drückte und drückte. Ich wollte es aber unbedingt schaffen durchzuhalten, da der Meister sagt:

„Manche haben beim Lotussitz Angst vor Schmerzen, nehmen die Beine herunter und wollen nicht durchhalten. Manche können es nicht ertragen, wenn sie nur ein bisschen länger im Lotussitz bleiben. Wenn sie die Beine herunternehmen, haben sie jedoch vergebens praktiziert.“ Zhuan Falun, Lektion 4, Die Umwandlung des Karmas

Die Wucht die meinen Körper, meinen Atem und meinen Geist zerdrückten, schien unerträglich. 

Obwohl ich jeden Moment versucht war, aus dem Lotussitz herauszutreten und locker zu lassen, wollte ich es unbedingt wissen, wie es ist, wenn ich einfach das tue was der Meister vorschlägt. Ich dachte, dass es auf jeden Fall möglich sein muss, da der Meister sich um mich kümmert. Ich habe verstanden, dass es möglich sein müsste, eine Stunde im Lotussitz auszuhalten. Ich habe mich immer wieder daran erinnert, dass der Meister alles weiß und dass er sich in jeden Moment in meiner Nähe befindet, um mich zu beschützen. Der Glaube hat nicht nachgelassen, der Schmerz aber auch nicht. 

Als es einfach nicht aufhörte weh zu tun, gab mein Körper Laute von sich. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten und ich begann zu stöhnen und zu weinen. Ich brach während der Meditation in Tränen aus, welches in qualvolles Geschrei mündete. Es fühlte sich so an, als müsste ich Karma für sehr üble Taten, aus meiner Vergangenheit, zurückbezahlen.

„Im Lotussitz schmerzen die Beine und werden taub. Mit der Zeit beginnt es am Herzen zu nagen, und zwar sehr stark.“ Zhuan Falun, Lektion 4, Die Umwandlung des Karmas

Nur ein paar Tage lang konnte ich den Lotussitz für eine Stunde lang durchhalten, für die darauffolgenden Tage hatte ich dann aber keine Kraft mehr. Denn nach diesen Meditationseinheiten war ich völlig erschöpft. Ich brauchte Zeit, bis ich mich wieder erholt hatte, daher wollte ich nicht meditieren, falls ich am selben Tag noch etwas wichtiges zu erledigen hatte. Dieses Verhalten hat sich dann gehäuft und ich hatte immer öfter Gründe um die Übungen nicht zu machen. Vielleicht war zu dieser Zeit mein Wille noch nicht stabil genug.

Ich wusste also, dass ich körperliche Qualen ertragen konnte, jedoch machte sich bald eine Bequemlichkeit bemerkbar. Nämlich als ich das Fa erhalten hatte, war ich voller Euphorie und gab alles. Doch nachdem ich ein paar Tage das Gefühl hatte, bei der Meditation eine große Menge Leiden ertragen zu haben, hatte ich an den drauf folgenden Tagen nachgelassen. Meine Motivation verschwand, als ich erkannte, dass der Kultivierungsweg nichts Flüchtiges ist, sondern etwas Beständiges, das Ausdauer und Durchhaltevermögen verlangt. Ich war noch nicht bereit, den Eigensinn auf Zeit loszulassen, da ich die heftigen Schmerzen einfach schnell hinter mich bringen wollte. Als ich dann folgende Fa Stelle las, bin ich wieder wach geworden und begann mich mehr anzustrengen:

„Die Gesamtsituation wird für die Dafa-Jünger immer lockerer. Allerdings wird durch die immer lockerer werdende Situation auch der Druck geringer, der geringere Druck sorgt leicht dafür, dass bei einem der Eigensinn auf Gemütlichkeit entsteht.“ Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009

Ich hatte in der Zwischenzeit den Fokus auf die Erhöhung meiner Xinxing und dem Lernen des Fa gelegt, jedoch habe ich die Übungen vernachlässigt. Und dann entstand plötzlich ein Gedanke: Wie kann ich ein würdiger Falun-Dafa-Jünger sein, wenn ich es nicht einmal schaffe, die 5 Übungen jeden Tag gewissenhaft zu machen? Diese Erkenntnis war so erschütternd, dass ich mich an den darauf folgenden paar Tagen, oft im Geiste ermahnt habe, weil es auf keinen Fall geht, dass ich die Übungen nicht mache. Mir halfen weitere Gedanken, wie zum Beispiel, dass mir der Schöpfer diese Übungen gegeben hat, ich sie aber nicht zu schätzen weiß.

„Ich meine, die körperlichen Leiden sind am leichtesten zu ertragen; Zähne zusammenbeißen, dann ist es schon vorbei.“ Zhuan Falun, Lektion 4, Die Umwandlung des Karmas

Seither mache ich die Übungen regelmäßiger und will diese auch nicht mehr versäumen. Ich habe ihnen Prioritäten eingeräumt. Die Schmerzen sind manchmal nicht mehr so stark, wie am Anfang, aber manchmal sind sie sogar noch heftiger.

Die Angst vor Schmerzen

Es ist nicht immer leicht für mich heftige Schmerzen zu ertragen. Wenn die fünfte Übung beginnt, weiß ich bereits, dass ich Leid ertragen werde. Oft bitte ich den Meister schon im Voraus um Unterstützung.

Wenn mich der Druck der körperlichen Schmerzen im Lotussitz tief plagt, achte ich schnell auf aufrichtige Gedanken, denn diese geben mir Schutz. Mir kommt es oft so vor, als könnte ich diese Schmerzen als Mensch nicht ertragen, als Kultivierender jedoch schon. Ab Minute 30 wird der Schmerz normalerweise heftiger. Ich muss dann große Kraft aufwenden, um sitzen bleiben zu können. Oft stehe ich dann körperlich vollkommen unter Spannung. 

Welcher Gedanke mich oft dann weiter plagt ist, wie ich das wohl noch bis zum Schluss durchhalten könne, obwohl es sich so anfühlt, als wäre keine Energie mehr da, um weiterzumachen. Dieser Gedanke will mich zur Aufgabe drängen, daher versuche ich ihn zu ignorieren. Der Schmerz bohrt sich tief in den Körper, doch ich will einfach weiter durchhalten, um voranzukommen.

Dabei hilft mir das Fa vom Meister aus Zhuan Falun, Lektion 4, Umwandlung des Karmas: „Manche haben beim Lotussitz Angst vor Schmerzen, nehmen die Beine herunter und wollen nicht durchhalten. Manche können es nicht ertragen, wenn sie nur ein bisschen länger im Lotussitz bleiben. Wenn sie die Beine herunternehmen, haben sie jedoch vergebens praktiziert.“

Während heftiger Schmerzschüben denke ich daran, dass dies auch eine Prüfung für mein Durchhaltevermögen ist, und meistens gelingt es mir durchzuhalten, manchmal jedoch nicht.

Wenn ich zu erschöpft bin, mache ich die Übungen manchmal etwas kürzer. Das wichtigste ist mir, dass mein Wille aufrichtig bleibt. Wenn ich es unter gewissen Umständen gar nicht schaffe, die Übungen zu machen, so versuche ich meinen Eigensinn auf Perfektion loszulassen und konzentriere mich auf aufrichtige Gedanken. Ich will jedoch die Zügel nicht mehr locker lassen. 

Seitdem ich versuche die Übungen in voller Länge regelmäßig zu machen, gewissenhaft das Fa lerne und anderen Leuten offen von den wahren Umständen erzähle, hat sich mein Körper und meine Wirkung auf andere Menschen verändert. Da ich nun auch die Zeiten für das Aussenden der aufrichtigen Gedanken ernst genommen habe, gibt es kaum noch Lücken für dämonische Energien in mir. Ich kann dem Ruf des Meisters folgen und fühle mich nicht mehr als gewöhnlicher Mensch. Die Übungen helfen mir, dieses Gefühl auch auf meinen Körper und meine Sinnesorgane auszuweiten. Der Verzicht auf weltliche Begierden fällt mir dadurch auch leichter. 

Bitte korrigiert mich bei Bedarf, sodass wir noch schneller ein lückenloser Dafa Körper werden können. 

Ich möchte mich beim verehrten Meister zutiefst bedanken!

Der Bericht wurde auf der Österreichischen Fa-Konferenz 2022 vorgetragen.

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