Erfahrungsbericht der europäischen Fa-Konferenz 2004 in Wien: Über die Entstehung des österreichischen Falun Dafa Newsletters (Teil 2)

Seit mehr als einem Jahr existiert in Österreich ein Projekt, das sich Newsletter nennt. Es ist ein monatlich erscheinendes Medium, das hauptsächlich zur kontinuierlichen Information von Politikern, Journalisten und Interessierten gedacht ist. Darüber hinaus ist es aber vor allem ein Projekt, bei dem ein Großteil der österreichischen Praktizierenden über einen langen Zeitraum hinweg kontinuierlich mitarbeitet.

Diese Mitarbeit ist von völlig unterschiedlicher Art und Intensität. Sie reicht vom reinen Verteilen, über Artikel recherchieren und schreiben, bis hin zu redaktionellen und organisatorischen Tätigkeiten. Nicht jeder macht immer das Selbe und nicht jeder macht immer gleich viel. Alle haben ihr eigenes Verständnis über den Newsletter, seine Wichtigkeit und die Aufgabe die er erfüllen kann bzw. soll.

Allgemein kann man aber auf jeden Fall sagen, dass die Entwicklung und Verbesserung des Newsletters auch eine Entwicklung und Verbesserung in der Zusammenarbeit der Praktizierenden untereinander wiederspiegelt. Der folgende gemeinsame Erfahrungsbericht ist der Versuch der Auswahl eines repräsentativen Querschnitts der Mitarbeitenden und spiegelt ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse wieder.

Fortsetzung vom Vortag:

Doris: Da ich zurzeit frischgebackene Mami bin, komme ich gerade nicht mehr dazu Berichte für NL zu schreiben. Jedoch haben mir die Besprechungen zum Newsletter sehr viel mehr gebracht. Sei es darüber, welche Artikel in den nächsten NL kommen sollten oder über die Endverbesserung, bevor der NL gedruckt und verteilt werden musste. Meist war der Termin schon immer sehr knapp und wir mussten an einem Abend damit fertig werden. Jedes Mal war dieser lange Prozess eine wahre Geduldsprobe.

Ich spürte immer wieder Ärger aufkommen, wenn manche meinten sie müssten schon gleich wieder fahren, vor allem, wenn sie auch noch später gekommen sind. Meist war mein Mann konsequent und wir blieben bis zum Schluss oder zumindest ziemlich lange. Aber oft begann ich schon zu nörgeln, konnte mich gar nicht mehr konzentrieren und ließ die anderen reden.

Irgendwann aber wurde mir bewusst, wie egoistisch ich mich in diesem Punkt verhielt. Ich war immer nur besorgt darum, ob ich genug Schlaf bekomme. Ich vergaß dabei völlig, dass ein anderer Praktizierende nach diesen Besprechungen noch bis spät in die Nacht saß und die Verbesserungen am Computer bearbeitete und dafür verantwortlich war, dass der NL pünktlich fertig ist. Da wurden mir die Worte unseres Meisters bewusst: „Seine Sache ist auch deine Sache!“ Ich konnte uns als Einheit erkennen, die an der gleichen Sache arbeitet. Auch wenn wir noch so verschieden sind, haben wir das gleiche Ziel. Wir alle vertreten das Fa in der Öffentlichkeit. Und ich schämte mich plötzlich sehr, dass ich meinen Teil zur Fa- Berichtigung nicht bestmöglich erfüllt hatte.

Ich war in den nachfolgenden Besprechungen viel bemühter nicht immer auf die Uhr zu sehen und stellte mich von vornhinein darauf ein, erst zu fahren, wenn wir fertig waren. Es machte gleich wieder viel mehr Spaß, vor allem aber auch weil ich mich plötzlich mitverantwortlich fühlte.

Christian: Motiviert war ich gleich beim erstmaligen Verteilen des Newsletters. Da es sich als unmöglich erwies, den Newsletter bei der Posteinlaufstelle des burgenländischen Landtages abzugeben, brachte ich ihn kurzerhand direkt zu den Büros der Landtagsfraktionen und nutzte die Gelegenheit um den anwesenden Mitarbeitern, aber auch vereinzelten Abgeordneten, die ich dort antraf, die Wahrheit angesicht zu angesicht zu erklären. Die Reaktionen fielen sehr positiv aus, und auch das Feedback von mehreren Mitpraktizierenden bestätigte mir, dass der Newsletter von den Politikern auch gelesen und in Erinnerung behalten wurde.

Alex: Gerade die Zusammenarbeit der Gruppe stellte an mich als Koordinator besondere Aufgaben. Ich erkannte diese meine jetzige Funktion nur allmählich. Bei den ersten Ausgaben lag mein Schwerpunkt auf den individuellen Artikeln der einzelnen, die Themenwahl der Artikel erfolgte auf Vorschlag der Schreibenden selbst, es wurden nur inhaltliche Fehler korrigiert, die jeweiligen Formulierungen waren möglichst dem Autor selbst überlassen und es wurde möglichst wenig verändert.

Mein Verständnis dahinter war, dass jeder seine Welt hat und seinen Kreis der Lebewesen die er individuell erlösen soll. Der NL sollte nur als oberflächliche Plattform dienen. Der jeweilige Leser würde sich den jeweiligen praktizierenden Autor schon unbewusst aussuchen. Die Ausprägung im NL war demnach ein kunterbuntes Durcheinander in den Artikeln.

Wir alle hatten damals kaum Gruppenerfahrung unter Kultivierenden auch noch eine relativ niedrige Xinxing (Herzensqualität, geistige Natur), manchmal wurden einige unter uns unnachgibig krisiert, abgewertet und nicht ernstgenommen und Fehler der anderen nachgetragen, natürlich aus guter Absicht, das NL zusammen gut zu gestalten. Dazu kamen noch manchmal persönliche Schwächen und Konflikte der Kultivierenden untereinander von den Zeiten vor dem NL, die in die Besprechungen hineingenommen und dort bei den Besprechungen ausgetragen wurden.

Und nicht zu vergessen meine damalige Anschauung: Es müssten möglichst viele an den Besprechungen teilnehmen, egal ob sie eine Ahnung vom NL haben oder nicht, schließlich sind wir alle Praktizierende, jeder kann mit seinem Verständnis beitragen. Und es kamen relativ viele und immer wieder neue Praktizierenden zu den ersten Besprechungen. Dies schuf sehr komplizierte, komplexe Situationen.

Ich hatte zwar erkannt die Vorschläge der anderen über die eigenen zu stellen und um die eigenen Sichtweisen zu ergänzen, konnte diesen Grundsatz aber nicht den anderen vermitteln, weil ich die Nerven verlor. Ich erkannte, dass ich geduldiger werden musste und lernen musste wirklich durchzuhalten, konnte aber mit meinem Zorn nicht fertig werden. Ich ersuchte in dieser Situation aus ganzem Herzen den Meister mir zu helfen nachsichtiger mit den anderen zu werden, die Fehler anderer wirklich ertragen zu können. Die Probleme waren seit damals schlagartig gelöst. Wenn ich heute zurückblicke, kommen mir diese Probleme sehr klein und sehr unbedeutend vor, ich schäme mich ein bisschen, den Meister überhaupt wegen so einer unbedeutenden Kleinigkeit um Hilfe ersucht zu haben.

Mittlerweile hat sich der NL ziemlich verändert. Der Schwerpunkt liegt weniger auf dem individuellem Artikel, als auf dem gemeinsamen Wirken des Gesamtwerkes. Es arbeiten nur noch wenige Praktizierende aus der Anfangszeit mit, so sind andere neue hereingekommen, die mittlerweile ihre festen Bereiche haben, an denen sie stetig wachsen. Sie alle tragen die Wahrheitserklärung tief im Herzen und wollen ihren Möglichkeiten entsprechend beitragen, sei es durch erschließen neuer Kontakte zur Verteilung, sei es durch das Verfassen von Berichten.

Ich erkenne zunehmend mehr den Wert meiner Mitkultivierenden und das gemeinsame Erhöhen durch den wiederholten Kontakt. Ich denke, dass wir uns gemeinsam langsam dem Ziel annähern, indem sehr viele das Projekt mittragen und von sich aus noch aktiver werden.

Christian: Wie schon gesagt, der NL bietet uns, wie alle Projekte die wir machen, auch eine wunderbare Kultivierungsumgebung. Für mich persönlich war wohl das nach Ruhm und Anerkennung strebende Herz am stärksten betroffen. Insbesondere dann, wenn man von seinen Mitpraktizierenden für das Geschriebene gelobt wurde und wenn nach den Verbesserungen kaum noch ein Absatz von mir selber übrig geblieben war.

Im Letzteren Fall fühlte ich mich im Herzen sehr unwohl und konnte es nicht wirklich leicht nehmen. Aber dieser Zustand ist sehr einfach als falsch zu erkennen und es half mir jedes Mal sofort, wenn ich mir jenen kurzen Absatz aus der Fa- Erklärung auf der Fa– Konferenz 2002 in Philadelphia ins Gedächtnis rief, in dem uns unser Meister klar darlegt, wie Gottheiten die Zusammenarbeit untereinander gestalten. Ich zitiere:

„Was für eine Gesinnung haben sie? Es ist Toleranz, immens große Toleranz, sie können andere Lebewesen tolerieren und können sich wirklich in die Lage anderer Lebewesen versetzen und sich in sie hineindenken. Das können viele von uns während des Kultivierungsprozesses noch nicht erreichen, aber ihr seid dabei, dies allmählich zu erkennen und zu erreichen. Wenn eine Gottheit eine Methode vorschlägt, beeilen sie sich nicht sie abzulehnen, er hat es nicht eilig zu sagen oder zu glauben, dass seine Methode gut ist, sondern er schaut, was das endgültige Ergebnis der Methode der anderen Gottheit ist. Es gibt verschiedene Wege, bei jedem ist der Weg anders. Die Grundsätze, die die Lebewesen im Fa durch erkennen bewiesen haben, sind unterschiedlich, aber es kann gut sein, dass das Ergebnis das gleiche ist. Deswegen schauen sie das Ergebnis an, wenn sein Ergebnis erreicht wird und wirklich erreicht werden kann, was er erreichen will, dann werden alle einverstanden sein, so denken alle Gottheiten. Außerdem wenn irgendwo etwas fehlt, werden sie es bedingungslos und stillschweigend ausfüllen, damit es noch besser vollendet wird. So behandeln sie das Problem.“

So können wir auch die Zwischenräume erkennen, die noch zwischen uns bestehen, uns voneinander trennen und verhindern, dass wir wirklich ein Körper werden. Wie das Gong, dass am Anfang aus großen, groben Körnern besteht, die nur locker zusammenhalten, mit der ständigen Erhöhung der Xinxing und der Ebenen immer mikroskopischer, immer dichter und dichter wird, dadurch an Macht und Stärke zunimmt, so ist es auch – meiner Meinung nach – mit der Gesamtheit der Praktizierenden. Die Verringerung der Distanz zwischen den uns entsprechenden Räumen geht Hand in Hand mit unserer eigenen Erhöhung. Je besser wir uns selbst dem Fa angleichen, desto leichter verschwinden die Lücken zwischen uns, desto machtvoller entfalten sich die Fähigkeiten des einen Körpers, von dem wir alle nur winzige Teilchen sind. Wir müssen uns nur immer wieder selbst vor Augen halten, dass der Sinn aller Aktivitäten einzig darin besteht, Lebewesen zu erretten. Im Licht dieser Aufgabe sollten unsere kleinlichen, egoistischen Eigensinne eigentlich dahinschmelzen.

Abschließend wollen wir natürlich unserem verehrten Meister und allen Mitkultivierenden herzlich Danke sagen. Es ist ein wirkliches Privileg in dieser Zeit mit euch zusammen zu sein zu dürfen. Lasst uns die verbleibende Zeit bestmöglich nutzen!

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