Am Tage der Erfahrungsaustauschkonferenz 2004 in Wien traf ich Frau Jane Dai und ihre vierjährige Tochter Fadu. Vor drei Jahren wurde ihr Mann in China vom Jiangregime zu Tode verfolgt, weil er darauf bestand, Falun Gong zu betreiben und sich weigerte, seinen Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit aufzugeben. Seit März 2002 haben Jane und ihr Kind 73 Länder rund um die Welt bereist, um den Menschen die Tatsachen über die Verfolgung zu erzählen, die ihr Mann und Tausende von Falun Gong- Praktizierenden erfahren haben und um an gutgesinnte Menschen zu appellieren, dass sie helfen mögen die Verfolgung zum Ende zu bringen. Sie haben viel Unterstützung und starkes Interesse von vielen Menschen, besonders von Politikern und den Medien, die sie besucht haben, erfahren. In Europa waren sie am längsten, sie hat viele europäischen Länder besucht. Ich habe sie über ihre Erfahrungen in Europa befragt:
Frage: Können Sie mir sagen, auf welche Weise Sie den Menschen die Sachlage zusammen mit Ihren Mitpraktizierenden klar machen?
Antwort: Das ist verschieden. Wir machen das in den verschiedenen Ländern auf verschiedene Weise. Manche Wege sind sehr wirkungsvoll. Zum Beispiel war ich neulich eingeladen, an einem Seminar über Menschenrechte in China teilzunehmen, das in den Parlamenten von vier nordischen Staaten stattfand. Im schwedischen Parlament nahmen daran sechs Parteien teil. Menschenrechtsfachleute, Juristen und Falun Gong- Praktizierende stellten die augenblickliche Lage der Menschenrechte in China aus verschiedenen Blickrichtungen vor. Jeder durfte Fragen stellen und seine Meinung sagen. Als ich mit meiner Rede über die Verfolgung in China fertig war, hatte ich Gelegenheit, Fragen zu beantworten wie: “Warum begegnet Falun Gong dieser Art Verfolgung?“ Ich antwortete, dass Jiang Falun Gong unterdrückt, weil deren Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit in Gegensatz zum Ziel seiner Regierungsmacht stehen. Falun Gong gewinnt immer mehr Herzen. Darum unterdrückt der ehemalige Regierungschef aus Missgunst Falun Gong. Ich fand, dass die Wirkung dieser Wahrheitsaufklärung sehr gut war, wenn ich solche Fragen beantwortete. Darüber hinaus werden viele Parlamentarier, die an dem Seminar teilnahmen, ein tieferes Verständnis für die Verfolgung von Falun Gong in China haben, wenn sie ein umfassendes Bild von den Menschenrechtsverletzungen in China erhalten haben.
Frage: Sie nahmen in mehreren Ländern an der Klage gegen Jiang Zemin teil. Bitte, erzählen Sie uns über Ihre Erfahrungen!
Antwort: Während Jiang Deutschland und fünf andere europäische Länder besuchte, nahm ich an allen Protestkundgebungen teil und erfuhr auch davon, wie Jiang seine Verfolgung ins Ausland ausdehnt. Der Tod meines Mannes und die Verfolgung Tausender Falun Gong- Praktizierender ist die Folge seiner Unterdrückung. Es ist hat große Bedeutung, dass Jiang im Ausland angeklagt wird. Ich als eine der Klägerinnen nahm an den Klagen in Deutschland, Belgien und Spanien teil. In Belgien beeindruckte mich die Anteilnahme der Medien tief, die an unserer Pressekonferenz teilnahmen und positiv über uns berichteten. Ich empfand die Macht der Gerechtigkeit.
Frage: Seit dem vorigen Jahr haben sie einige osteuropäische Länder besucht. Bitte, erzählen Sie uns über Ihre dortigen Erfahrungen!
Antwort: Praktizierende in Osteuropa sind sehr bemerkenswert. Sie haben wenige Arbeitskräfte und stehen vielen Schwierigkeiten gegenüber. Ein Praktizierender hat dort eine Menge zu tun. Sie machen das aber sehr gut. Es gab viele positive Berichte über FG in Ländern wie Tschechien und Polen, die ich beide besuchte. Ich wurde auch von Fernsehstationen befragt. Als ich in Bulgarien war, hatten mehrere dortige Praktizierende nächtelang nicht geschlafen, weil sie notwendige Schriftstücke für das Außenministerium anfertigen mussten. Später hatte ich dort ein Treffen mit einem besonderen Kommissionär für Menschenrechte. Die Wirkung durch die Wahrheitsaufklärung von angesicht zu angesicht war besonders gut. Im März dieses Jahres führten mich Praktizierende in Ungarn ins Ungarische Präsidentenbüro. Dort hatten wir die Gelegenheit, über die Verfolgung von Falun Gong zu sprechen. Ich war sehr froh, als ich hörte, dass Ungarn beim diesjährigen UNO- Treffen gegen Chinas „ No Action-Antrag“ gestimmt hatte. Ich vermute, dass das der Erfolg der Wahrheitsaufklärung durch die ungarischen Praktizierenden war.
Frage: Sie haben Ihre Tochter immer bei sich und allerlei Schwierigkeiten zu überwinden. Ihr Kultivierungsweg kann ja nicht frei von Prüfungen sein. Erzählen Sie uns bitte, wie Sie Ihre Kultivierung und Xinxing (geistige Natur) verbessern!
Antwort: Meine Tochter ist noch sehr klein, sie reist immer mit mir und das ist nicht so einfach. Aber viele Mitpraktizierende haben uns starke Hilfe zukommen lassen sogar bei der Erziehung meiner Tochter, sodaß ich viele Schwierigkeiten überwinden konnte.
Frage: Ich habe gehört, dass Sie und Fadu in Schweden in einer Grundschule Geschichten erzählt haben und dass einige Hundert schwedische Kinder Falun Gong kennenlernten. Ist das wahr?
Antwort: Ja, das stimmt. Mit Hilfe schwedischer Praktizierender bekamen wir die Gelegenheit, in Grundschulen Seminare abzuhalten. Ich erzählte den Lehrern und Eltern Fadus Geschichte. Sie war noch sehr klein, als sie ihren Vater verlor, weil er Falun Gong betrieb. Dann erzählte ich ihnen, was Falun Gong ist. Wir zeigten ihnen Fotos aus Fadus täglichem Leben. Wir brachten den Kindern bei, wie man Lotosblumen faltet, spielten Lotos- Lieder und Fadu führte den Lotostanz vor. Die Kinder waren tief angezogen von uns und die Lehrer konnten nicht begreifen, dass wir noch so viel Mitgefühl für andere Menschen hatten, nachdem wir so schreckliche Erfahrungen mit Menschen gemacht hatten. Ich sagte ihnen, dass das aus den Falun Gong- Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit käme. Wir hofften, dass sie auch Gutes von Falun Gong erhalten werden. In der Zeit sprach die ganze Schule über Falun Gong. Die Kinder hängten ihre selbstgemachten Lotosblumen als Schmuck in ihren Klassen auf. Ich empfand das als sehr bedeutsam. Ich möchte noch in viele Schulen gehen können, damit noch mehr Schulkinder etwas über Falun Gong erfahren. Wie es im Lotoslied heißt: „Wir sollten an die Zukunft unserer Kinder denken…“
