Bericht einer Falun Gong Übenden, die in Japan studiert und dessen Verwandten in China verfolgt werden

Mein Name ist Gao Shanshan. Ich bin 32 Jahre alt und bin in Changchun Provinz Jilin geboren. Im Sommer 1995 stellte mir mein Vater das Zhuan Falun (Das Hauptwerk von Falun Gong) vor. Als wir die Veränderungen bei meinem Vater erlebten, schlossen meine Mutter und ich uns dem Falun Gong Praktizieren an. Mein Vater war Ingenieur, der sich in Isotopmessverfahren spezialisiert hatte. 1986 erfand er das erste Gerät zur Metallisotopendatierung, das mittels eines Vakuums und verdünntem Argongas arbeitet. Dafür wurde ihm der erste Preis bei der nationalen wissenschaftlichen Ausstellung verliehen. Er wurde auch von der Provinz Jilin als ein hervorragender Arbeiter ausgezeichnet. Doch 1993 bekam er einen Schlaganfall und man stellte bei ihm Diabetes und hohen Blutdruck fest. Allmählich verlangsamten sich seine Bewegungen und er konnte auf seine Umgebung nur noch sehr langsam reagieren. Er hatte sogar die Übungen von Tai Chi verlernt, die er für gewöhnlich jeden Morgen machte. Trotzdem wollte er morgens Übungen machen und ging raus. Draußen erklang die Musik von Falun Gong in seinen Ohren und er fing an dessen Übungen und die Praktik zu lernen.

Danach war er nicht mehr auf die vielen Medikamente angewiesen, die er früher vor jeder Mahlzeit einnehmen musste. Nichts desto trotz fühlte er sich gesünder als je zuvor. Er war sogar in der Lage schneller zu gehen. Sein Verstand war klar und er sah prächtig aus. Meine Mutter, die eigentlich bei guter Gesundheit war, bekam eines Tages Diabetes. Auch bei ihr wurde nach dem Falun Gong Praktizieren eine Verbesserung ihrer Gesundheit festgestellt. Da wir gerne Gäste im Haus empfingen, starteten wir bei uns Zuhause eine Lerngruppe für Falun Gong. Jeden Abend von 19-21 Uhr kamen sieben oder acht Praktizierende zu uns nach Hause und wir lasen zusammen das Zhuan Falun. Wir hatten alle das Gefühl, dass die Kultivierung (Veredelung von Körper und Geist) uns glücklicher und gesünder machte.

Im Mai 1998 ging ich nach Japan, um zu studieren. Ich habe zwei Jahre lang japanisch und in Japan für weitere zwei Jahre Englisch gelernt und nun ist es mein drittes Studienjahr. Im Juli 1999, als Falun Gong in China verboten wurde, löste sich die Lerngruppe bei uns Zuhause auf. Meine beiden Eltern wurden von ihren Arbeitgebern dazu gezwungen Falun Gong aufzugeben. Die Mitglieder des Komitee für Nachbarschaft kamen oft zur Kontrolle bei uns Zuhause vorbei. Sechs Monate später bekam mein Vater einen Rückfall von seinen früheren Krankheiten und seine Gesundheit verschlechterte sich drastisch. Er hatte schwere Blutungen im zerebralen Bereich und verstarb kurz danach. Meine Mutter war untröstlich und ihre Trauer verschlimmerte nur ihre Diabetes. Den größten Teil ihrer Rente gab sie für Medikamente aus. Obwohl ich im Ausland war und von der direkten Verfolgung verschont wurde, konnte ich nicht nach Hause und mich von meinen Vater an seinem Totenbett verabschieden.

Im Dezember 1999 ging ich nach Hongkong, um an einer Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch teilzunehmen. Ich musste nach China um ein Visum für Hongkong beantragen zu können. Also ging ich mit 17 anderen Praktizierenden nach Shenzhen. Auf unserem Rückweg nach Hongkong wurde eine von uns am Zoll festgehalten, weil ihr Reisepass registriert war. Obwohl alle Praktizierende durch den Zoll passieren konnten, wollten wir sie nicht alleine zurücklassen, damit sie nicht nach China abgeschoben wird. Also blieben wir in Shenzhen, um mit den Beamten zu reden. Sie nahmen zur Überprüfung um ca. 16 Uhr unsere Pässe weg und kamen um Mitternacht wieder zurück. Die Ausländerbehörde durchsuchte uns, machte von uns Bilder und verhörte uns. Am Ende nahmen sie alle Falun Gong Bücher und Materialien von uns weg. Dann händigten sie unsere Reiseausweise aus, brachten uns zum Hongkonger Immigrantenbüro und übergaben uns der Hongkonger Polizei. Seitdem wurde mein Reiseausweis registriert und auf die schwarze Liste gesetzt. Als ich im Jahr 2000 nach China zurückkehrte, wurde ich in einem Hotel unter Hausarrest gestellt. Am zweiten Tag steckten sie mich in ein Flugzeug nach Japan zurück. Am Frühlingsfest um 2000 herum, ging ich wieder nach China und wurde mit zwei anderen Praktizierenden in der Pakistan Airline zurückgeschickt. In Pakistan steckten wir zwei Tage fest. Und so habe ich seit 2000 meine Familie nicht wieder gesehen.

Im März 2003 lief mein Reisepass ab und ich musste zur Verlängerung zur chinesischen Botschaft. Jedoch wurde dort mein Reisepass eingezogen und nicht verlängert. Als ich darauf beharrte verlängerte die Botschaft meinen Reisepass für ein Jahr, und behauptete, dass ich in den letzten Jahren nicht registriert wurde. Im März 2004 musste ich meinen Reisepass wieder verlängern und wieder wurde mein Antrag auf Verlängerung abgelehnt. Ich musste mit den verantwortlichen Mitarbeitern der Botschaft reden und im Juli wurde mein Reisepass endlich verlängert. Doch ich weiß nicht, ob sie meinen Reisepass wirklich registriert haben. Und außerdem kann ich den Reisepasse nur dazu verwenden, um außerhalb von China zu reisen.

Meine Tante, die über 50 Jahre alt ist, übt seit 1996 Falun Gong. Als die Verfolgung von Falun Gong 1999 anfing, ging sie nach Peking und verteilte dort Flugblätter. Sie wurde drei Mal verhaftet und jedes Mal für zwei Wochen. Beim letzten Mal wurde sie zu zwei Jahre Zwangsarbeit in der Changchun Heizuizi Strafanstalt verurteilt. Während ihrer Gefangenschaft, musste sie zur Strafe für eine lange Zeit stehen, ihr wurde eine Gehirnwäsche unterzogen, sie wurde verprügelt und ihr wurden Elektroschocks verabreicht. Als sie vor Schmerz in Ohnmacht fiel, schütteten sie kaltes Wasser auf sie und setzten ihre Folter fort. Darüber hinaus musste sie noch für 15 Stunden am Tag Zwangsarbeit leisten. Doch trotzdem konnte niemand an den Glauben meiner Tante rütteln, so dass sie zwei Jahre später entlassen wurde. Ihr fester Glaube an Falun Gong verschaffte Respekt vor ihren Freunden, ihren Verwandten und von ihr selbst. Als sie zum ersten Mal aus der Strafanstalt herauskam, sah sie extrem dünn und müde aus. Doch bereits nach einem Monat erlangte sie ihre Gesundheit zurück und sah viel jünger aus. Ihre Erfahrung hat die Wirkung von Falun Gong gezeigt und war gleichzeitig auch der Grund für meine Mutter das Falun Gong Üben wieder aufzunehmen.

Das Obengenannte ist meine persönliche Erfahrung bei der Verfolgung. Ich hoffe, dass wir von allen rechtschaffenen Menschen auf der Welt unterstützt werden um die Verfolgung von Falun Gong zu beenden, so dass alle Falun Gong Übende das Recht haben ihren Glauben frei auszuleben.

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