Guan Ning und Hua Xin waren in der Zeit der Drei Königreiche (220-280 n. Chr.) Klassenkameraden. Sie studierten zusammen und arbeiteten zusammen auf einem Feld. Eines Tages, als Guan Ning das Reisfeld hackte, traf er auf einen Stein, der sich als Goldklumpen herausstellte. Er warf den Goldklumpen aus dem Feld und fuhr fort, das Feld zu hacken. Hua Xin sah, dass Guan Ning einen Goldklumpen wegwarf und hob ihn auf. Er hielt den Goldklumpen in den Händen und begutachtete ihn von allen Seiten, dann schaute er seinen Klassenkameraden an und entschied sich den Klumpen wieder auf das Feld zu werfen.
Worin liegt der Unterschied zwischen Guan Ning und Hua Xin? Guan Ning betrachtete sich selbst als einen Kultivierenden. Er lebte von der Arbeit auf dem Feld und war sehr glücklich als Farmer. Für ihn war das Bestellen des Feldes Bestandteil seiner Kultivierung und so hieß er alle Härten als Freunden willkommen. Sein Lebensstil wurde einmal von einem chinesischen Poeten namens Tao Yuanming wie folgt beschrieben: “Die Chrysantheme am Fuße des östlichen Fensters aufheben, lässt einen eine wunderbare Aussicht auf den Berg Zhongnan haben.” Wäre es ein normaler Mensch gewesen, der während der Farmarbeit einen großen Goldklumpen gefunden hätte, hätte dieser wahrscheinlich gedacht, “Oh, wie wunderbar! Lebewohl Farmarbeit, nun kommt das gemütliche Leben.” Jedoch muss man eine Menge De (Tugend) für ein Goldstück hergeben, für das man nicht gearbeitet hat. Außerdem weckt das gemütliche Leben Eigensinne, die man als Kultivierender beseitigen soll.
Hua Xin jedoch, ging zu dem Goldklumpen, sobald er diesen sah. Dann fragte er sich plötzlich, “Warum hat Guan Ning bloß den Goldklumpen weggeworfen? Natürlich kann jeder sehen, dass es sich um einen Goldklumpen handelt.“ Dann erkannte er schließlich, dass Guan Ning nicht mehr nach Wohlhaben strebte und sah den großen Unterschied zwischen den beiden. Er schämte sich und entschied sich den Goldklumpen zurück zu Guan Ning zu werfen.
Viele der heutigen Chinesen können das Verhalten der Falun Gong Praktizierenden nicht verstehen, da Falun Gong Praktizierende zufrieden mit dem sind, was sie haben und nicht viel Zeit darauf Verwenden, für sich mehr Reichtum anzuhäufen. Oft hört man den Ausspruch, “Hört doch mit euren freiwilligen Rettungsarbeiten auf. Und konzentriert euch darauf, mehr Geld zu verdienen!” Bei den Falun Gong Praktizierenden im Ausland handelt es sich hauptsächlich aus Menschen der Mittelschicht. Eine Reihe von Falun Gong Praktizierenden haben Karriere gemacht und verdienen gutes Geld. Unter den Falun Gong Praktizierenden in Nordamerika gibt es viele, die im Hochtechnologiebereich arbeiten und Spitzenleute auf ihrem Gebiet sind. Jedes Mal, wenn ich solche Äußerungen höre, antworte ich darauf, “Glaubst du wirklich, dass es im Leben nur darum geht zu konsumieren?“
Lehrer Li sagt, “Der wahre Zweck eines Menschen besteht darin, zum Wahren und zu
seiner Natur zurückzukehren.” (Lektion 1 im Buch „Zhuan Falun“) Tao Yuanming schrieb in einem Gedicht, “Mein Lehrer hat mir beigebracht, ‘Ich sollte mich darum kümmern, dass ich den Tao erreiche, statt mich zu sorgen, ob ich genug Geld habe.”
Lehrer Li sagt, “Wir sagen aber, du wirst bemerken, dass das Meer und der Himmel breiter wird, wenn du vor den Widersprüchen um einen Schritt zurückweichst.“ (Lektion 9 im Buch “Zhuan Falun”)
Die heutigen Menschen sind in ihre gängigen Anschauungen verstrickt. Wenn sie doch nur einen Schritt zurückgehen könnten und sich einmal über ihr Leben Gedanken machten, würden sie vielleicht eine alternative Lebensweise für sich entdecken, bei der das Meer und der Himmel grenzenlos sind, jenseits des Strebens nach Wohlstand und Gemütlichkeit.
