Heroische Flüchtlinge, Vergangenheit und Gegenwart

Anfang 1933 überreichte Staatspräsident Paul von Hindenburg, das Kanzlersiegel an Hitler und Deutschland gelangte unter die Macht der Nazis. Zwei Monate später, spielte ein alter Mann auf einem Schiff von den Vereinigten Staaten nach Belgien, bei einem turbulenten Pazifischen Ozean, Violine, um Geld für die verfolgten deutschen Juden aufzubringen. Dieser Mann erfuhr aus dem Radio, dass Nazi Sturmabteilungen sein Haus in Caputh unter dem „Vorwand der Waffensuche“ geplündert hatten und eine nach ihm benannte Straße umbenannten. Er gab auf dem Schiff eine öffentliche Bittschrift heraus: „Diese Leute brachen mit Waffengewalt in meine Wohnung ein und plünderten sie aus, [dies ist] nur ein Beispiel von zügelloser Gewalt, die gegenwärtig in Deutschland um sich greift. Dies ist das Ergebnis davon, weil die Regierung über Nacht die polizeiliche Macht an eine Gruppe von Nazistrolchen übergeben hat…“

Am 28. März lief das Schiff im Hafen von Antwerpen ein. Der Oberbürgermeister von Antwerpen und viele belgische Gelehrte hießen ihn willkommen und luden ihn ein, in Belgien Zuflucht zu nehmen. Er begab sich nach Brüssel, legte seinen Pass vor dem Deutschen Botschafter ab und erklärte offiziell den Verzicht auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Dieser Mann war Albert Einstein.

Von da an setzte dieser bedeutende Wissenschaftler bis zu seinem Tode im Jahre 1955, niemals mehr seinen Fuß auf deutschen Boden.

Albert Einstein hätte nicht in ein fremdes Land flüchten müssen. Wäre er hinsichtlich seiner Prinzipien bereit gewesen, einen Kompromiss einzugehen, hätte er sich wegen seines Einflusses in der wissenschaftlichen Gesellschaft, seiner Privilegien und seines Ruhmes erfreuen können, wie andere Gelehrte an der Preußischen Akademie für Wissenschaften auch. Vermutlich wäre er, in von Deutschen besetzte Gebiete gesandt worden, wie auch Werner Heisenberg, um die Rolle eines „Botschafter des guten Willens“ zu übernehmen. Albert Einstein hätte auch wählen können, im akademischen Elfenbeinturm zu verbleiben und sich auf die Wissenschaft zu fokussieren, er aber entschied sich wegzugehen, weil seine Werte und humanitären Prinzipien ihm verboten, sich weiterhin in dem Land aufzuhalten, in dem die Nazis die Juden massakrierten.

Ein dicker Bildband, der in Deutschland veröffentlicht wurde, enthielt Bilder mit den Titeln „Feinde des Dritten Reiches“. Er enthält ein Bild Einsteins auf der ersten Seite. In der folgenden Schlagzeile bemerkte der Fotograf: „Sollte jedoch aufgehängt werden“. Trotz aller Todesdrohungen, hielt Einstein dennoch Reden, um die Öffentlichkeit zu unterstützen, ein klares Verständnis über die Nazis zu gewinnen.

Siebzig Jahre danach, was sich gutherzige Menschen hätten niemals träumen lassen, hat Jiang Zemin in China eine gleichartige Völkermordkampagne durchgeführt, obwohl dies mehr im Verborgenen ablief, als die Abschlachtung der Juden durch Hitler. Eine Gruppe hoch gebildeter und gut bezahlter Flüchtlinge verließen China, obwohl sie eigentlich den Wunsch hatten, zur Entwicklung ihres Landes beizutragen. Jiang dämonisierte diese Menschen und wegen persönlicher Gehässigkeit und Abneigung behauptete er, sie wären alle Staatsfeinde. Jiangs Gefolgsleute annullierten ihre Pässe und sie verloren damit ihre Staatsbürgerschaft. Sie wurden ungerecht behandelt, lediglich weil sie „Nein“ zu Jiangs Gräueltaten sagen wollten, um nach Hilfe für die verfolgten Falun Gong-Praktizierenden in China zu rufen, um die internationale Gemeinschaft zu bitten, die Verfolgung zu beenden und den schockierenden Völkermord aufzudecken.

Mir sind verschiedene solche Flüchtlinge bekannt. Es sind intelligente und vertrauenswürdige Freunde. Würden sie sich mit dem totalitären chinesischen Regime einverstanden erklärt haben, wären ihre Pässe verlängert worden, sie könnten ihre betagten Eltern in China besuchen und würden nicht von Spionen beobachtet und belästigt. Ihre Telefone würden nicht abgehört und ihre persönliche Sicherheit während der Zeit in fremden Ländern wäre nicht bedroht. Sie aber entschieden sich für Loyalität gegenüber den Prinzipien "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht". Ich vertraue meinen Freunden. Ihre Moral und Bildungsebene sind repräsentativ für die mehr als 70 Falun Gong-Praktizierende, deren Pässe von den chinesischen Konsulaten in 17 Ländern annulliert wurden.

Einstein drückte dies in seinem Brief an die Preußische Akademie der Wissenschaften aus: „Sie sagten, wenn ich ‚etwas Gutes’ über das ‚Deutsche Volk’ sagen könnte, würde dies in den fremden Ländern einen großen Einfluß ausüben. In Betrachtung dessen, muss ich Ihnen Folgendes antworten: Mich darum zu bitten, etwas zu bezeugen, was Sie mir empfahlen, würde geradezu bedeuten, mich darum zu bitten, meine lebenslangen Verständnisse von Gerechtigkeit und Freiheit vollständig aufzugeben. Ein solches Zeugnis würde sich nicht als Gewinn für das deutsche Volk auswirken, wie sie sagten; im Gegenteil, es würde nur zum Vorteil gewisser Leute sein, welche beabsichtigen, die Meinungen und Prinzipien zu sabotieren, welche das deutsche Volk befähigten, seinen ruhmreichen Platz in der zivilisierten Welt zu verdienen. Wenn ich ein solches Zeugnis unter den gegenwärtigen Umständen ablegte, würde ich zu dem Verfall der Moral und der Zerstörung aller existierenden kulturellen Werte beitragen, wenn auch nur auf indirektem Wege.“

Diese, meine Flüchtlingsfreunde, beharren auf ihren Glauben an die Prinzipien von "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht", welche als universelle Werte anerkannt werden, die tief in der traditionellen chinesischen Kultur verwurzelt sind. Diese Prinzipien garantieren die langfristige, friedliche Entwicklung der Welt, während Jiang’s Verfolgung dieses Glaubens, das andere Extrem darstellt. Jiang’s Verfolgung bedeutet, mit den Worten Einsteins ausgedrückt, „zu dem Verfall der Moral und der Zerstörung aller existierenden kulturellen Werte, beizutragen“. Aus diesem Blickwinkel wird die Bedeutung der Zurückweisung von Kompromissen dieser Flüchtlinge klar.

Obwohl diese Falun Gong-Praktizierenden ihre Staatsbürgerschaft verloren, darf auf sie nicht heruntergeschaut werden; im Gegenteil, die Praktizierenden die trotz der unbarmherzigen Verfolgung in China auf ihrem Glauben beharren, sind Leitbilder der Moral. Wenn die Verfolgung zu Ende geht und die Wahrheit vor allen enthüllt wird, wird ihre Moral und ihr Mut in Erinnerung bleiben und unter den Menschen besprochen werden, genau wie wir heute über das edle Verhalten von Einstein während des II. Weltkrieges reden.

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