Eröffnungsrede eines schwedischen Parlamentsmitgliedes zur internationalen Kunstausstellung "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" in Stockholm

Am 9. Juni 2005 eröffnete die internationale Kunstausstellung "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" in einer Galerie in Stockholm, der Hauptstadt von Schweden. Folgendes ist die Eröffnungsrede, welche vom schwedischen Parlamentsmitglied Harald Nordlund gehalten wurde.

Die Sonne kam nach heftigen Regengüssen heraus. Musik war in der Entfernung zu hören. Ungefähr 100 Menschen, in gelb oder weiß gekleidet, kamen herbei marschiert. Ich kam nach Avenyn und sah die zerstörerischen Taten der Gewalt*. Eine unheimliche Stille senkte sich über die große Menschenmenge. Ich ging näher zu der Parade, und die Musik erschuf eine plötzliche Stille und ließ die Bilder der zerbrochenen Fensterscheiben eines Geschäftes verschwinden. Dann hörte ich, wie ein Polizist die Menschen in weiß und gelb ansprach, halb niedergeschlagen, doch mit einem Klang von neuer Hoffnung in seiner Stimme: "Warum seid Ihr nicht eher gekommen?" Warum kamt Ihr, Botschafter von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, nicht früher, bevor Gewalt, Unterdrückung und Intoleranz die Herrschaft übernahmen?

Ich habe etwas erlebt, was alle von uns sehr gut kennen: Das, was schwach und verletzlich erscheint, besiegt jenes, welches von sich selbst meint, daß es stark und widerstandsfähig ist. Das, was still und friedlich ist, macht dem Angst, was laut ist. Derjenige, der meint, sich bewaffnen zu müssen, fühlt sich bedroht von demjenigen, der den Mut hat, ohne Waffe auszukommen.

Es ist kein Zufall, daß die Estländer es schafften, die Sowjetunion mit ihrer "Singrevolution" herauszufordern und zu besiegen, daß Mahatma Gandhi Indien befreite oder daß die Mauer in Berlin fiel. Der Teufelskreis der Gewalt beginnt, wenn Gewalt auf Gewalt trifft und er ist enorm schwierig zu durchbrechen. Wir müssen dem frühstmöglich vorbeugen und ihn damit konfrontieren, was er am meisten fürchtet – seiner Antithese. Die Mächte der Gewalt wissen, daß ein Tropfen einen Stein aushölen kann, daß ein Samen Zement durchbrechen kann und daß die Pflanze durch den Asphalt empor wächst.

Wir alle können auf unterschiedliche Art und Weise zeigen, daß wir es nicht akzeptieren, wie die Kommunistische Partei Chinas (KPC) Gerechtigkeit, Freiheit und die Menschenrechte attackiert und verleumdet. Wir müssen unsere Solidarität mit den Opfern von Verfolgung zeigen und mit den vielen Menschen, denen ihr grundlegendes Recht verweigert wird, ihre Meinung zu äußern. Wir können dies tun, indem wir darüber schreiben. Wir können darüber sprechen und wir können dies tun, indem wir durch verschiedene Kunstwerke eine positive Botschaft weitergeben.

Als Professor Zhang Kunlun die Initiative ergriff, eine Kunstausstellung zu schaffen, welche persönliche Erfahrungen der Verfolgung widerspiegelt, gab er uns die Gelegenheit, den Menschen über diese Initiative zu berichten. Wir können den Menschen über die Suche nach Wahrheit im Angesicht des Bösen durch die Kunst berichten. Wir können über die Verfolgung von Falun Gong und seine Praktizierenden berichten und wie die chinesische Diktatur versucht, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht mit Lügen und Terror zu verbannen. Wir können über unseren Glauben an den unvermeidlichen Sieg der Gerechtigkeit erzählen.

Nach einer Geschichte schickte einst Francisco von Assisi einige seiner armen Brüder und Bettelmönche auf eine Reise, eine Predigerreise. Er sagte: "Wenn nötig, benutzt Worte". Die Ausstellung, welche wir gerade eröffnen, braucht nicht viele Worte. Wenn Worte nicht ausreichen, übernimmt das Gefühl die Führung und schafft die Basis dafür, etwas auszudrücken, etwas, was Worte beschreiben sollten. Ich glaube dies ist ein Weg, der zu positiven Dingen führen kann.

Ich erkläre hiermit die internationale Kunstausstellung "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" offiziell für eröffnet.

*Anmerkung der Redaktion: Dieses Ereignis fand inmitten der gewalttätigen Ausschreitungen während des Treffens der Europäischen Union in Göteborg 2001 statt, durch die große Teile des zentralen Göteborger Geschäftevirtels, insbesondere die Hauptstraße von randalierenden Demonstranten verwüstet wurden. Falun Gong war die einzige Gruppe, der es erlaubt wurde, wie es vorher schon geplant war, am Tag nach den Ausschreitungen eine Parade abzuhalten, da die Polizei ihr friedliches Verhalten kannte.

Schwedisches Original unter: http://se.clearharmony.net/articles/200507/14943.html

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