Presseerklärung der GfbV: Deutsche Bank: Streit um Profit aus Zwangsarbeit in China

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Deutschen Bank am Montag vorgeworfen, durch ihren Handel mit Aktien des chinesischen Perückenherstellers „Henan Rebecca“ gegen ihre eigenen Unternehmensprinzipien zu verstoßen. Die Firma beschäftigt Zwangsarbeiter. „Es ist Ausdruck einer beispiellosen Ignoranz gegenüber Menschenrechten, wenn die Deutsche Bank noch immer Geschäfte mit den Wertpapieren dieses Unternehmens macht, obwohl seit Monaten bekannt ist, dass mindestens drei ihrer Zwangsarbeiter zu Tode gefoltert wurden“, kritisierte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Die Menschenrechtsorganisation will den UN-Folterexperten Manfred Nowak bitten, bei seinem Besuch in China Ende November den Tod der drei Falun Gong–Praktizierenden zu untersuchen, die bei „Henan Rebecca“ Zwangsarbeit leisten mussten. Mehrere deutsche Zeitungen hatten in den vergangenen Tagen kritisch hinterfragt, ob die Deutsche Bank vom Einsatz von Zwangsarbeitern in der Perückenfirma in China profitiert.

Systematische Folterungen von inhaftierten Falun Gong-Anhängern in dem Xuchang City-Arbeitslager Nr.3 und dem Shibalihe Frauenarbeitslager Nr.2 in Zhenzhou City (Provinz Henan), die Arbeitskräfte für „Henan Rebecca“ zur Verfügung stellen, seien bereits seit Anfang 2004 bekannt. Falun Gong hatte am 10. Februar vergangenen Jahres in einer Presseerklärung mitgeteilt, dass mindestens drei namentlich bekannte Anhänger der Meditationsbewegung in den beiden Arbeitslagern in den Jahren 2002/2003 zu Tode gefoltert worden seien. Rund 100.000 der 310.000 in Arbeitslagern Inhaftierten seien Falun Gong-Praktizierende, die nur wegen ihres Glaubens verfolgt würden.

Der Einsatz von Zwangsarbeitern durch „Henan Rebecca“ sei weithin bekannt und publiziert gewesen, sagte Delius. Bei einer einfachen Internetrecherche werde innerhalb von Minuten deutlich, dass die Firma Zwangsarbeiter einsetzt. Angesichts des katastrophalen Rufes von „Henan Rebecca“ sei es abwegig, wenn die Deutsche Bank in einer Stellungnahme zu dem Fall darauf hinweise, dass sie nur in spezifischen Fällen eine Risiko-Analyse durchführe. „Das von der Deutschen Bank zur Schau gestellte Engagement für Menschenrechte wird zu einer Farce, wenn die Bank bei offenkundigen schweren Menschenrechtsverletzungen ihrer Geschäftspartner in China untätig bleibt.“

Ulrich Delius ist erreichbar unter Tel. 0160 / 95671403

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv