Eine zweite Autopsie enthüllte, dass nur noch drei innere Organe in Frau Zhao Tingyun`s Körper verblieben waren

Am 16. Mai 2006 wurde die Familie der Praktizierenden Zhao Tingyun darüber informiert, dass die Polizei der Stadt Xinxiang eine zweite Autopsie an ihr durchführen würde. Als die Familienmitglieder zum Beerdigungsinstitut eilten, trafen sie mehr als zehn Polizeiautos und viele Polizisten an. Die meisten Polizisten und Polizeiautos fuhren weg, als sie sahen, dass nur der Mann von Frau Zhao und ihr Sohn kamen, doch mehr als zehn Polizisten blieben. Sie folgten den Familienmitgliedern und überwachten sie. Als der ärztliche Leichenbeschauer die Fäden der vorangegangenen Autopsie entfernte, waren nur noch drei innere Organe im Körper – die Eingeweide, die Blase und die Gebärmutter. Alle anderen waren verschwunden. Die linke Seite der Brusthöhle sah normal aus, aber die rechte wies geronnenes und verklebtes Blut auf.

Die Übeltäter behaupteten, dass die anderen Organe vor ein paar Tagen nach Shanghai zur Autopsie geschickt wurden und man das Ergebnis in einem Monat erfahren würde. Wenn es wirklich wahr wäre, dass sie die „Organe nach Shanghai zur Autopsie geschickt haben“, was war dann der Zweck der zweiten Autopsie vor Ort?

Frau Zhao Tingyun, 54, war eine Falun Gong-Praktizierende aus der Stadt Xinxiang. Sie war am 6. Januar 2006 ohne rechtliche Grundlage verhaftet worden. Zu diesem Zeitpunkt durchsuchte man ihre Wohnung und verhaftete auch ihren Mann. Am 15. Januar 2006 gegen 21:00 Uhr erklärte der Leiter der Überwachungs- und Aufsichtsabteilung, Xu Qiang, dem Ehemann von Zhao Tingyun im Internierungslager, dass Zhao Tingyun an diesem Morgen zwischen 4:00 und 5:00 Uhr verstorben sei. Er befahl Frau Zhaos Mann, die Autopsieerlaubnis zu unterschreiben. Der Verfolger Xu Qiang lehnte es ab, ihrer Familie den Leichnam zuvor zu zeigen und drohte, dass eine Beschauung ohnehin nicht genau 12 Stunden nach dem Tod stattfinden würde. Nachdem ihr Mann die Erlaubnis unterzeichnet hatte, durfte er nach Hause gehen. Die Autopsie wurde ohne Beisein eines Familienmitglieds durchgeführt. Der Autopsiebericht gab keine genauen Auskünfte darüber, woher die Verletzungen an Frau Zhaos Körper stammten.

Laut Aussagen von Häftlingen des Internierungslagers brachten zwei Polizeiagenten Frau Zhao Tingyun am Nachmittag des 14. Januar zurück in die Zelle, da sie nicht selbst gehen konnte. In dieser Nacht gegen 1:00 oder 2:00 Uhr konnte man Schreie aus der Zelle hören: „Jemand stirbt! Jemand stirbt!“ Die Schreie kamen von Häftlingen aus derselben Zelle. Das Internierungslager reagierte nicht vor 5:00 oder 6:00 Uhr, wo man Frau Zhao in das Medizinische Institut Xinxing brachte. Die Autopsie wurde am 16. Januar durchgeführt.

Am 16. Januar, nachdem die Familie von Zhao Tingyun wiederholt Anfragen getätigt hatten, gestattete man ihnen, ihre Überreste zu sehen. Der Agent Xu Qiang führte vier oder fünf Polizisten und mehr als zehn Polizisten in Zivil an, um der Familie zu folgen. Xu Qiang sagte, dass die Überreste am 28. Januar eingeäschert werden müssten und befahl der Familie, die Erlaubnis zu unterschreiben. Er schüchterte sie ein, indem er behauptete, dass die Einäscherung auch ohne ihre Einwilligung durchgeführt werden würde! Die Familienmitglieder von Frau Zhao weigerten sich, mit so einer unbegründeten Aufforderung zu kooperieren und verlangten die Erlaubnis, die Todesursache zu untersuchen. Xu Qiang sagte: „Es gibt keinen anderen Grund als ihren Hungerstreik. Sie starb an Hunger und Durst. Es gibt Aufzeichnungen von medizinischen Eintragungen, die während ihrer letzten Tage täglich gemacht wurden.“

Die Familienmitglieder bemerkten im Gesichtsausdruck von Frau Zhao den Beweis von Schmerz, und dass ihr Hals verdreht war. Sie war auch kaum wieder zu erkennen. Als die Familienmitglieder versuchten, ihren Hals und ihr unordentliches Haar gerade zu richten, fanden sie eine ungefähr 10 cm lange rote Markierung an ihrem Hals. Außerdem entdeckten sie eine fünf Zentimeter lange Wunde hinter ihrem linken Ohr, die von außen geöffnet wurde. Als sie die leitenden Beamten nach der Ursache der Wunde befragten, log Xu Qiang und behauptete dann, dass sie durch die Autopsie verursacht worden sei. Die Familienmitglieder fanden zudem eine blutige Beule am Hinterkopf von Frau Zhao, welche an einer kritischen Stelle lag.

Die Familienmitglieder baten Xu Qiang zu kommen, um es zu überprüfen. Xu Qiang ging schnell einen Schritt zurück, winkte ab und sagte: „Ich möchte nicht schauen. Ich möchte es nicht sehen.“ Alle Polizeibeamten liefen aus dem Raum. Seitdem erwähnten sie eine Einwilligung zur Einäscherung nicht mehr. Dennoch wurde der Raum, in dem sich die Überreste von Frau Zhao befanden, 24 Stunden überwacht und niemand wurde es gestattet, sich zu nähern. Auch die Bitte der Familienmitglieder, die Überreste nochmals sehen zu dürfen, wurde abgelehnt, obwohl sie sehr eindringlich darum baten.

Die Familienmitglieder von Zhao Tingyun beauftragten auch einen Rechtsanwalt, um den Fall zu bearbeiten. Schließlich beauftragten sie sogar zwei Rechtsanwälte, doch die Übeltäter lehnten ihre Bitte, Frau Zhaos Überreste zu sehen, immer noch ab und ignorierten auch die Forderung, den Autopsiebericht vorzuzeigen. Letztendlich, nachdem die Familienmitglieder den Bürgermeister der Stadt Xinxiang namens Wu Tianjun anriefen, waren die Übeltäter gezwungen, der Herausgabe des Autopsieberichts zuzustimmen. Am 24. Februar erlaubten sie nur drei Personen der Familie von Zhao Tingyun und zwei Rechtsanwälten, zu dem Treffen zu kommen, aber neun Polizisten waren anwesend. Xu Qiang befahl: „Keine schriftlichen Aufzeichnungen! Keine Videos oder Fotos. Niemandem ist es gestattet, über das hier Besprochene zu reden.“ Als die Anwälte die Lage erfassten, waren sie eingeschüchtert und legten den Fall nieder. Die Familienmitglieder versuchten andere Anwälte in Peking zu finden, die bereit waren, den Fall zu übernehmen. Die Antworten der Rechtsanwälte von Peking waren wie folgt: „Akzeptieren sie das Ergebnis. Das Regime ist so bösartig, dass sie vielleicht auch ihr Leben verlieren würden, wenn sie weiterhin Gerechtigkeit erlangen wollen.“

Die Familienmitglieder waren machtlos und konnten nichts anderes machen als zu weinen. Es wurde behauptet, dass die Übeltäter die zweite Autopsie befahlen, um eine Einäscherung von Frau Zhaos Überresten zu erzwingen.

Das Sachverständigen-Zentrum für technologische Untersuchungen führte die zweite Autopsie durch.

Adresse: Nr. 1347, West Guangfu Straße, Stadt Shanghai
Tel: 86-21-62440148
Fax: 86-21-62442691

Personen, die an der Autopsie beteiligt waren:

Qin Zhiqiang, stellvertretender Leiter, gesetzlicher medizinischer Experte
Zhang Jianhua, gesetzlicher medizinischer Experte

Personen, die in dem Fall involviert sind:

Xiao Yukui, Leiter des Büros 610 der Stadt Xinxiang: 86-373-2026482 (Büro)
Hao Jingyu, Leiter der "Anti [verleumdender Ausdruck wurde ausgelassen]" Sektion: 86-373-5048599 (Büro) 86-13703738887 (mobil)
Zuo Cuanbao: 86-373-5030552 (Büro)
Luan Jianfeng: 86-13839062222 (mobil)
Zhang Zhang, Leiter der Sektion für Politik und Sicherheit, Abteilung Hongqi
Xu Qiang, Leiter der Abteilung für Kontroll-Richtlinien

Chinesisches Original
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