Erfahrungsbericht von der Fa-Konferenz in Polen 2006: Kunstausstellung „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ in der Schweizer Kleinstadt Thun

Vom 16.-19. Februar 2006 bewegte eine Kunstausstellung mit 42 Bildern von chinesischen und westlichen Falun Gong praktizierenden Künstlern die Menschen aus „Thun“ – der zehntgrössten Stadt der Schweiz – die Stadt der Alpen (Johann Wolfgang von Goethe: „Thun, wo wir beizeiten anlangten, um noch die schöne Aussicht vom Kirchhof auf den See zu sehen und an der Aar bis gegen den See zu spazieren.“). Obschon den meisten Bewohnern die Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische kommunistische Regime bekannt ist, durften wir 4 Tage lang sehen, wie tief die Menschen durch diese Ölgemälde berührt wurden und welch umfassendes Ausmass die Wahrheitserklärung anhand dieser Bilder ermöglicht.

Unser Ziel war nicht nur die Aufdeckung der Verbrechen der KP Chinas. Wir hofften mit dieser Ausstellung auch, den Menschen die Schönheit unserer Meditationspraxis Falun Gong vermitteln zu können. So befand sich an einem Ort unseres Ausstellungsraumes ein chinesischer Porzellantisch, wo wir chinesischen Tee und chinesisches Kleingebäck anboten. Die Gelegenheit, um mit uns dort tiefer ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen, wurde von etlichen Besuchern gerne genutzt.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes war ein kleiner Erker, in dem eine antike Polstergruppe die Besucher zum Verweilen einlud. Der Blick auf den Aare-Fluss und die Berge wirkte besonders anziehend. Übermässig viele Besucher verweilten mehrere Stunden in der Ausstellung, und mancher las in dieser ruhigen Atmosphäre die Informationsmaterialien durch. Ob sie sich durch das barmherzige Feld angezogen fühlten?

Die Organisation dieses Anlasses war die grösste Herausforderung auf unserem bisherigen sechsjährigen Kultivierungsweg. In uns bestand schon lange der Wunsch, die Gemälde unserer mitpraktizierenden Künstler in unserer Stadt ausstellen zu dürfen, um die Menschen noch tiefgründiger informieren zu können. Kaum hatten wir den Mietvertrag für den schönen Saal im ehemaligen Hotel „Beau-Rivage“ unterschrieben, kam es uns vor, als würden uns hohe Wellen von Angst niederwerfen. Der Glaube an das Fa und den Meister halfen uns, diese Schwierigkeit zu überwinden. Wir durften erleben, wie Fragen beantwortet wurden und sich viele verschlossene Türen für uns öffneten.

Herr Dr. Bernhard Müller, Schriftsteller und ehemaliger Politiker aus Thun, erklärte sich bereit, die Eröffnungsrede auf unserer Vernissage zu halten. Dies öffnete uns viele Türen, denn einerseits kannte er alle wichtigen Leute in unserer Stadt, andererseits hatte er in früheren Jahren selbst Kunstausstellungen organisiert. Als profunder „Tibet- und Chinakenner“, der viele Jahre als Entwicklungshelfer in Asien tätig war, setzt er sich heute noch für die Menschenrechte in diesen Ländern ein.

Dr. Müller half uns Praktizierenden mit organisatorischen und praktischen Ratschlägen. Viele Einladungskarten für unsere Vernissage verschickte er selbst an wichtige Persönlichkeiten.

So kreierten wir zusammen ein Blatt mit kleinen Anmeldungskarten für die Vernissage. Wir verwendeten immer das gleiche Bild der Künstlerin Chen Xiaoping – die Kerzenmahnwache in Washington – auf den Anmeldungskarten, den Einladungskarten und den Postern. Diese Anmeldungskarten wurden zusammen mit der Einladungskarte zur Vernissage verschickt. Auf diese Art wurden uns viele Anmeldungskarten retourniert, manche enthielten Glückwünsche für das Gelingen unserer Kunstausstellung, andere schrieben einige Zeilen und nannten uns ihre Gründe, warum sie nicht an der Vernissage teilnehmen könnten.

Die Leiterin der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ verschickte die Anmeldungen zur Vernissage eigenhändig an ihre Mitglieder, nachdem ich sie ausführlich über unsere Kunstausstellung informiert hatte.

Wir haben alle Schulen in unserer Stadt einen Einladungsbrief für die Kunstausstellung geschickt, ebenso wurden von uns alle Pfarrämter informiert. Der einheimische Radiosender kündigte unsere Kunstausstellung an, das Fernsehen wurde informiert. Die Anmeldung im Thuner Kulturkalender und im Touristoffice hatten wir miteinbezogen.

Alle Chefredaktoren von Zeitungsverlagen im Berner Oberland wurden zur Vernissage eingeladen. Mit einem persönlichen Begleitbrief zur Einladungskarte legten wir ihnen die Menschenrechtssituation in China dar und informierten sie über die Wichtigkeit unserer Kunstausstellung.

Wir besuchten alle Zeitungsverlage persönlich. In einem ausführlichen Gespräch informierten wir über die Kunstausstellung und die Verfolgung von Falun Gong in China. Die Ausstellungsdaten und Öffnungszeiten der Kunstausstellung erschienen vorab in einem Inserat. Einige Zeitungen veröffentlichten ganze oder Teile unserer Artikel über die Ausstellung, sodass auch Menschen in abgelegenen Orten auf unsere Gemäldeausstellung in Thun aufmerksam gemacht werden konnten.

Durch das Zentrum unserer Kleinstadt fließt der Fluss die „Aare“. Die 5 Brücken über die Aare erschienen uns ideal, um auf großen Transparenten unsere Kunstausstellung anzukündigen. Einige tausend Einladungskarten mit schönen Lotusblumen verziert durften wir in Restaurants, Geschäften, Altersheimen, Sportzentren usw. auslegen.

Einige Tage vor dem Beginn unserer Kunstausstellung fuhren wir in weiter entfernte Gegenden, um die größeren Poster an möglichst gut besuchten und sichtbaren Standorten aufzuhängen. Unter anderem an Plakatwänden, Busstationen, Schaufenstern, Restauranteingängen. Mein Sohn hängte zwei Poster in einem bekannten Winterkurort auf. Auf diese Weise hofften wir, dass möglichst viele Menschen im Berner Oberland die Gelegenheit bekamen, unsere Kunstausstellung zu besuchen.

Zu Beginn der Vernissage wurde den geladenen Gästen von den Praktizierenden chinesischer Tee und selbst hergestellte chinesische Spezialitäten angeboten. Das elegante Foyer des ehemaligen Luxushotels bot den idealen Rahmen dafür. In der Eröffnungsrede konnte Herr Dr. Bernhard Müller einen sehr guten Übergang von der alten chinesischen Kultur bis zur heutigen Wirtschaftslage und den massiven Menschenrechtsverletzungen schaffen.

Frau Simone Schlegel, Vizepräsidentin der Menschenrechtsorganisation IGFM und Falun Gong Praktizierende, vermittelte einen Einblick in die Hilfsaktionen, die in China durchgeführt werden. Danach erklärte ein Falun Gong-Praktizierender den Gästen einige Ölgemälde aus der wertvollen Ausstellung. Er machte auf die vielen feinen Details aufmerksam und erklärte, dass manche der Gemälde von Praktizierenden gemalt wurden, die persönlich für mehrere Monate der Folter und Gehirnwäsche in China ausgesetzt waren.

Für den ersten Tag hatten sich zwei Schulklassen der Oberstufe angemeldet. Ein Praktizierender klärte die Schüler und die Lehrer zuerst über die Kultivierung von Falun Gong und die seit bald sieben Jahren andauernde brutale und ungerechtfertigte Verfolgung durch die KP in China auf.

Die Jugendlichen konnten dann auch in kleinen Gruppen die Ausstellung anschauen. Da an dieser Schule die Fächer ´Kunst und Menschenrechte` auf dem Lehrplan standen, war das Interesse an unserer Ausstellung sehr gross. Viele Fragen wurden von den Schülern gestellt und konnten von uns beantwortet werden. Einige der jungen Besucher hinterliessen ihre Eindrücke im ausgelegten Gästebuch.

Von einem Ehepaar, das einige Stunden in unserem Ausstellungsraum verbrachte, erzählte die Frau uns eine kleine Begebenheit:
Als das Ehepaar die Brücke passierte, kamen sie an unserem Transparent vorbei, wobei sie die Aufschrift nicht beachteten. Plötzlich fühlte die Frau, als wenn ihr Kopf nach hinten gezogen würde, sie wunderte sich sehr. Erst durch diese ungewollte Bewegung sah sie den Titel “Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht “. Sie empfand ein starkes Verlangen, sich diese Kunstausstellung anzuschauen. Weiter oben am Uferkai stand eine chinesische Praktizierende, die ihnen eine kleine Einladungskarte zur Kunstausstellung anbot. In diesem Moment wusste sie, dass dies alles kein Zufall war. Eine Praktizierende erklärte diesem Ehepaar einige Bilder bis ins Detail. Anschliessend konnten bei einem gemeinsamen Tee viele Fragen über die Verfolgung gestellt und beantwortet werden.

Als ich später die Frau traf, merkte ich, dass sie noch mehr über Falun Gong wissen wollte. Zum Schluss nahm sie sehr viel Informationsmaterialien mit, sowie den Übungslehrfilm und sogar Falun Gong Bücher. Diese Frau lernt jetzt die Übungen mit uns.

Ein Praktizierender durfte eine Dame durch die Kunstausstellung führen, die später ins Gästebuch schrieb: „Möge das Licht die Dunkelheit besiegen.“

Auch eine andere Besucherin verweilte lange Zeit in unserer Ausstellung. Sie interessierte sich für jedes Gemälde und bekam viele Infomaterialien, den Lehrfilm und nahm sogar das Buch „Zhuan Falun“ (Hauptwerk von Falun Gong) mit. Mehrfach bedankte sie sich, bevor sie ging. Am Tag darauf brachte die Dame ihren Ehemann und ihre Tochter zur Ausstellung. Sie erzählte uns, dass sie die Falun Gong Zeitung erst spät in der Nacht weglegen konnte, als sie ganz durchgelesen war. Anschliessend habe sie von der Verfolgung geträumt.

Zwei vornehme ältere christliche Damen waren ebenfalls sehr betroffen von den grausamen Foltermethoden, die in China immer noch durchgeführt werden. Sie sagten zu uns:
´Diese Falun Gong praktizierenden Menschen in China müssen grossen Mut und Glauben haben`. Auch diese Besucherinnen waren sehr dankbar, dass die Ausstellung „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht “ in Thun gezeigt wurde.

Während dieser vier Tage der Kunstausstellung durften wir Praktizierende viele Menschen tiefgründig über die Wahrheit in China informieren. Einige Leute betrachteten die Bilder ohne Führung, der grössere Teil von den Besuchern wollte jedoch gerne von uns durch die Ausstellung geführt werden. Einige Besucher liessen sich jedes einzelne der 42 Gemälde erklären. Mit jedem Bild gelang es uns, den Menschen ein Thema der Verfolgung in China näher zu bringen.

Zum Beispiel, mit dem Kunstwerk „Die rote Mauer“, wiesen wir auf die 9 Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas hin, auf die Austrittswelle aus der KPC, auf unsere Zeitungen, auf Befreiungsaktionen von Falun Gong-Praktizierenden mit Hilfe weltweiter Aktionen. Mit dem Bild „Heimatlos“ konnte das Gespräch zum Beispiel auf das Büro 610 gelenkt werden oder aber auch auf die Situation der Kinder während der Verfolgung,

Abschließend können wir sagen, wir haben erfahren dürfen, dass die Kunst direkt die Herzen der Menschen anspricht. Durch diese Kraft sind viele Menschen wirklich berührt und erweckt worden, konnten aufgeklärt und dadurch errettet werden.

Auch wir Praktizierende haben durch diese Art der Wahrheitserklärung ein tieferes Verständnis vom Fa erhalten und haben die grosse Bedeutung der Kunstausstellung „Zhen Shan Ren“ erkannt.

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