Ein englisches Referat

von einer Praktizierende in Deutschland

Im April wurde es in unserer Klasse entschieden, wer an welchem Tage ein englisches Referat halten sollte. Vorher hatte die Dozentin wiederholt betont: „Bis auf Politik, Religion bzw. Glaube sind alle Themen erlaubt.“ Mein erster Gedanke war: Wenn ich nicht über Verfolgung von unschuldigen Menschen reden darf, habe ich nichts zu sagen. Durch das Los wurde entschieden, dass ich als vierte dran war.

Der 13.05 ist der Dafa-Tag. Dieser Tag kam bald heran. Ich wäre so gern in eine andere Stadt gefahren, um dort mit anderen Praktizierenden den Tag zu begehen. Da ich neben meinen alltäglichen Pflichten noch viel für die Schule zu erledigen hatte, verringerte ich meine Schlafenszeit, um die Dafa-Übungen machen zu können.

Als ich Anfang 2001 mit der Kultivierung begonnen hatte, dachte ich, es sei unmöglich für einen Menschen, jeden Tag nur vier bis fünf Stunden zu schlafen. Da dachte ich an die Worte vom Meister: “Was schwer zu ertragen ist, kannst du ertragen; was nicht zu realisieren ist, kannst du realisieren.“ Da konnte ich die Müdigkeit ertragen. Aus diesem Anlass hatte ich das Bedürfnis, mit anderen Praktizierenden Erfahrungen auszutauschen. Dafür wollte ich den Tag frei nehmen.

Ich schaute also auf meinen Kalender und bemerkte, dass ich ausgerechnet an diesem Tage mein Referat halten sollte, das sich auf keinen Fall auf „Politik, Religion oder Glaube“ beziehen durfte. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Ich fing an, ein Thema zu suchen. Aber ich fand keines. Ich suchte in mir nach dem Grund. Ich sah, was für eine ablehnende Haltung ich gegenüber Themen von normalen Menschen habe. Ich fragte mich: „Wie soll ich mich verhalten?

Die meisten meiner Mitschüler hatten schon etwas über die Verfolgung erfahren. Ich bin der Meinung, Dafa-Schüler sollten nicht nur bereit sein, Menschen zu retten, sondern auch, die Hand hinstrecken, damit ein ins Wasser sinkender Mensch ohne Schwierigkeit gerettet werden kann. Darum fiel mir ein: Wenn ich schon nicht über Dafa reden darf, so darf ich doch über eine chinesische Malerin sprechen, die Dafa-Praktizierende ist. So konnte ich ihnen etwas wirklich Schönes vorstellen. Vielleicht haben sie noch ein wenig Erinnerung an China aus ihren frühen Leben. Außerdem besaß ich eine Broschüre über Zhang Cuiying und ihre Bilder. So war ich also bereit, mein Referat zu halten.

An dem Samstag verlor ich plötzlich meine Stimme. Ich wollte nicht nach ihrem Arrangement handeln und nichts konnte mich hindern, das Wunderbare von Dafa in die Herzen meiner Mitschüler zu bringen. Mir ging es am nächsten Tag gar nicht gut. Darüber hinaus stiegen allerlei menschliche Gedanken in mir hoch: Wie wäre es, wenn die anderen mich nicht deutlich hören könnten oder wenn die Tränen und der Husten nicht aufhören würden? Soll ich das Referat nicht verschieben bis sich dieser Zustand gebessert hat? Aber anderseits war es mir klar, dass die Gedanken von Menschen eine entscheidende Rolle spielten. Je mehr ich mir Sorgen machte, um so schlechter ging es mir. Ich bemühte mich also, mir keine Sorgen mehr zu machen.

Der nächste Tag war der Dafa-Tag. Ich fühlte mich nach dem Aussenden aufrichtiger Gedanke besser. Mir fiel immer noch das Sprechen schwer. Ich hatte viel Mühe, meine Stimme hören zu lassen. Gerade deswegen war es im Klassenzimmer ganz ruhig, als ich anfing.

Ich erklärte, dass die Persönlichkeit eines Malers sehr oft das Entscheidende für sein Bild ist und warum eine harmonische Beziehung zwischen Himmel und Menschen in der Landschaftsmalerei immer zu spüren ist. Alle hörten mir aufmerksam zu und betrachteten die gezeigten Bilder. Schließlich stellte ich Bilder von der Malerin Zhang Cuiying vor und erzählte, dass sie wegen ihres Glaubens an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ in China verfolgt worden war. Nach dem Referat haben die Mitschüler sehr positiv reagiert. Sie wollten sich Bilder von Zhang Cuiying ansehen. In der Pause sagten sie zu mir:“ Das war hochinteressant. Danke für den schönen Morgen.“ Manche erkundigten sich nach Falun Gong und der Verfolgung in China. Einer wollte sofort „Zhuan Falun“ lesen. Die Dozentin stellte mir eine interessante Frage:“ Wie ist die Beziehung von Natur und Menschen in der chinesischen Landschaftsmalerei?“

Ich freue mich, dass ich am Falun Dafa-Tag so eine Gelegenheit bekam, ein Referat über Dafa zu halten.

Chinesische Version unter: http://www.yuanmingeurope.net/articles/200205/8239.html
Übersetzt am: 14.06.2002
Original am: 24.05.2002
Veröffentlicht am: 15.06.2002

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