Der Brief einer Falun Gong-Praktizierenden aus einem Gehirnwäschezentrum an ihren Mann

Das Folgende ist der Brief einer Praktizierenden aus einem Gehirnwäschezentrum in Xicheng, Qixia, Provinz Shendong. Der Inhalt entlarvt die Gehirnwäsche in Xicheng und wie Praktizierende in Arbeitslagern gequält werden.

Lieber Lei ,

wie geht es dir? Ich weiß nicht, wann du heute nach Hause gekommen bist. Ich danke dir, dass du mich besucht hast! Du hattest den ganzen Tag ja nicht einmal etwas zu essen und zu trinken. Um ehrlich zu sein: Du bist ein pflichtbewusster Ehemann, Vater und Sohn. Immer als ich mit meinen Kursteilnehmerinnen über meinen Mann und meine Familie sprach, war ich sehr zufrieden und stolz. Ich bin glücklich, auch wenn wir weder Geld noch Macht besitzen. Egal wie uns andere Menschen sehen, unser Heim ist wirklich glücklich. Viele Menschen beneiden uns. Seit ich damit anfing, Falun Gong zu praktizieren, lernte ich die Grundsätze von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, die Harmonie und Freude in unser Haus gebracht haben. Als aber die KPCh mit unserer Verfolgung begann, entstand dadurch eine Menge Unglück. Ich wurde viele Male festgenommen, gefangen gesetzt und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Was mir geschah, hat dir und unserer Familie viele Härten verursacht. Du, die Kinder und die Verwandten hatten viel zu leiden, ganz abgesehen von furchtbaren finanziellen Verlusten. Das sind alles Lasten, die man einer Familie nicht zumuten kann, aber die KPCh hat sie uns aufgezwungen.

Mancher wird sagen: „Wenn du nicht Falun Gong praktizieren würdest, wäre alles in Ordnung.“ Aber ich kehre die Frage einmal um: „Wenn die KPCh aufhören würde, uns zu verfolgen, müsste ich dann noch allen Menschen die Tatsachen klarmachen?“ Ich habe dir nie von meinen Leiden im Haftzentrum und im Gehirnwäschezentrum erzählt. Der Grund dafür ist, dass du wahrscheinlich gesagt haben würdest: „Das hast du verdient“, auch wenn dein Herz auf meiner Seite ist.

Jetzt erzähle ich dir mal meine Erlebnisse und lass dich dann urteilen. Folge deinem Gewissen und sage mir dann, ob es – im Vergleich dazu, was mir angetan wurde – richtig war.

Als ich an dem Morgen bei der Arbeit war, stürzten plötzlich ein paar Polizisten herein und sagten, dass sie wissen wollen, was los sei. Sie zwangen mich in ein Gefährt und fuhren mit mir ins Gehirnwäschezentrum Xicheng, Qixia. Sie durchsuchten meine Taschen und beschlagnahmten das Geld, welches ich bei mir hatte. Glücklicherweise hatte ich mein Mobiltelefon vor einiger Zeit jemandem gegeben, sonst hätten sie mir das auch noch weggenommen. Dann fingen sie an, mich zu verhören, aber ich sagte nicht viel. Sie hatten meine eine Hand nach oben gedreht und die andere auf dem Rücken nach oben gezogen. Meine Arme wurden mit Handschellen an den metallenen Fensterrahmen gefesselt. Weißt du, wie hoch meine Arme waren? Wenn ich mit den Füßen auf dem Boden stand, waren meine Arme zu unerträglicher Länge gestreckt. Wenn meine Arme sich etwas entspannten, stand ich auf den Zehen. Meinst du, dass so eine Haltung für einen Menschen geeignet ist? Das Personal bestand aus ein paar Regierungsbeamten und kam aus ein paar Dörfern und Städten in der Nähe. Sie lösten sich mit meiner Bewachung und Folterung rund um die Uhr ab.

Es gab auch freundliche Beamte. Einmal hatte ein junger Beamter Dienst, um mich zu bewachen. Als er hereinkam, war er erstaunt, dass ich auf diese Art gefesselt war. Er verfluchte die Leute, die mich gefoltert hatten und sagte, sie seien Tiere. Er lockerte die Handschellen. Als er mich nach einer Weile immer noch leiden sah, setzte er sich auf mein Bett, streckte seine Füße vor mir aus und sagte: „Du kannst dich auf meine Füße stellen.“ Ich sagte: „Danke, aber das ist nicht nötig.“ Darauf er: „Menschen sollten so etwas nicht machen. Dies ist außerdem kein Ort für Menschen. Hier lassen wir die Menschen Tag und Nacht leiden. Nach zwei Wochen sollten sie dich gehen lassen, aber nun sind es schon 20 Tage.“ Auch die Polizeibeamten dürfen das Gebäude nicht verlassen. Das Tor ist immer verschlossen. Wenn sie hinausgehen möchten, müssen sie einen Diensthabenden um den Schlüssel bitten. Dieser war der einzige Polizist, der noch ein Gewissen hatte. Es war ihm nicht recht, dass die KPCh unschuldige Menschen verfolgen ließ. Ich hörte, dass während der Kulturrevolution die Menschen, die als “Rechte“ bezeichnet wurden, eine Schülermütze tragen mussten. Ich selbst musste das auch erfahren. Zwei Aufseher falteten zwei große Zeitungen zu einem großen Hut, der meinen ganzen Kopf bedeckte. Ich konnte kaum atmen. Ich fragte sie: „Warum schlagt ihr mich?“ Einer meinte: „Wer hat dich geschlagen? Hast du gesehen, wer dich schlug?“ Seine Bemerkung hatte keinerlei Sinn. Später fesselten sie mich an das Kopfende eines Bettes und ich musste auf dem Bett knien. Ich konnte mich nicht bewegen. Danach fesselten sie mich wieder an den Fensterrahmen und ich musste Videobänder mit Verleumdungen über Dafa betrachten. Abends wurde ich wieder an das Bett gefesselt. Das ging so sieben Tage lang. Füße und Knie schwollen mir an. In anderen Zimmern misshandelten sie Praktizierende mit verschiedenen Methoden. Man hörte Fluchen und Schlagen aus den nahe gelegenen Zimmern. Ich hatte in den 21 Tagen meiner Gefangensetzung keine Gelegenheit, mir die Haare und die Füße zu waschen. Oft konnte ich nicht einmal mein Gesicht und die Hände waschen. Als ich meine Periode bekam, hatte ich nur ein klein wenig Wasser, das mit dem Essen kam, um meine Fingerspitzen zu waschen. Es gab nur eine kleine Flasche mit warmem Wasser für dreizehn Leute. Es war nicht einmal ein Lot Wasser. Morgens teilten sich zwei Leute ein drei Unzen schweres süßes Brötchen. Ich war am Verhungern, aber die anderen waren noch hungriger als ich. Ich sah so manchen Praktizierenden, der in dem Gefängnis körperlich misshandelt wurde.

Damals hasste ich diese Aufseher, aber jetzt bin ich ihretwegen traurig. Sie haben eine Menschenhaut, aber sie haben ihre Menschlichkeit verloren. Gute und schlechte Taten haben ihre Folgen. Man nennt die Gehirnwäschekurse "legale Erziehungskurse". Was ist das für eine legale Institution, die einer Familie nicht erlaubt, einen legalen Bevollmächtigten zu besuchen? Würdest du das legal nennen? Warum handeln sie nicht offen? Als du mich neulich gesehen hast, sagtest du, dass mein Haar grau geworden sei. Weißt du, wie mein Herz in den letzten Jahren gefoltert worden ist? Wie viele Nächte ich nicht schlafen konnte? Ich glaubte an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, aber ich musste diesen Glauben aufgeben. Da ich so ein erniedrigendes Leben führen musste, wie hätte ich fröhlich sein können? Wie hätte ich wohl jung aussehen können? Unsere Verwandten und du, ihr sagtet, dass ich wüsste, dass man als Falun Gong-Praktizierender, der die Tatsachen der Verfolgung bekannt macht, verfolgt wird. Ich aber bestände stets darauf, es zu tun; das wäre also mein Fehler. Falun Gong-Praktizierende sagen die Wahrheit, aber sie werden verfolgt. Unsere Angehörigen kommen zu uns, aber sie gehen nicht zu der bösartigen Partei. Die Geister der Menschen wurden so sehr verdreht. In den letzten Jahren hast du so hart gearbeitet und ich litt so sehr. Bitte vermisse mich nicht und ich hoffe, gesund nach Hause zu kommen. Iß schön und versuche, nicht so viel Alkohol zu trinken. Trinken schadet deinem Körper, ich hoffe, dass du früh nach Hause kommst und recht viel Ruhe bekommst.

Mei

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