"Mein zweites Jahr seit dem Erhalten des Fa"

Ich bin ein Dafa-Jünger, der im Oktober 2005 das Fa erhalten hat. Vor genau einem Jahr habe ich einen Bericht über meine Erlebnisse im ersten Jahr danach geschrieben, in dem ich noch nicht durchgängig standhaft praktizierte. Im vergangenen Jahr bin ich nun zu einem "Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung" geworden, der um die Höhen und Tiefen in der Kultivierung weiß, die Schicksalsgelegenheit kaum hoch genug einschätzen kann und dem Meister aus tiefstem Herzen dankt, dass er ihn aus der tiefsten Finsternis gezogen und ihm die Gelegenheit zur Errichtung ewig währende Tugend gegeben hat.

Wenn mich jemand fragt, was im vergangenen Jahr das wichtigste Ereignis in meiner Kultivierung war — ich weiß es nicht. Und doch war es immer nur dann wirklich schwierig, wenn ich die Drei Dinge nicht sorgfältig
und aufrichtig genug getan habe.

Die Medienarbeit

Zu meinen schönsten Erlebnissen gehören Erfolge bei der Wahrheitserklärung bei meinen Kollegen bei der
Nachrichtenagentur. Für mich ist meine Arbeitsstätte ein kleines Universum für sich, in dem ich durch Rückmeldungen verschiedener Kollegen mein persönliches Verständnis über den Fortgang der Fa-Berichtigung heranbilde bzw. überprüfe. Und so kann ich aus meiner Sicht sagen: Die Fa-Berichtigung schreitet nicht voran, sie galoppiert. Was vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre, ist nun nichts
Besonderes mehr. Ich schreibe Berichte über Falun Gong-Themen, konnte so beispielsweise über den Besuch von David Kilgour in Wien und David Matas in Budapest berichten, und auch Reportagen über den
Menschenrechts-Fackellauf in Wien verfassen. War vor wenigen Monaten nicht sicher, ob ich als Praktizierender überhaupt über das Thema Falun Gong berichten darf, hieß es kurz darauf, ich könne über
Pressekonferenzen berichten, aber keine Hintergrundberichte schreiben. Erst vor kurzem hat mich nun einer der Chefredakteure der Nachrichtenagentur gefragt, ob ich einen Hintergrund zum Thema Falun Gong schreiben kann.

Verantwortung übernehmen

Im Bereich der Medienarbeit bin ich mittlerweile auch bei der "Epoch Times Deutschland" als Mitglied der Redaktionsleitung tätig und trage damit die Hauptverantwortung für den Inhalt der nationalen Ausgabe eines
der weltweit größten Printmedien mit. Für jemanden, der schon immer Schwierigkeiten damit hatte, Verantwortung längerfristig zu übernehmen und standhaft bei einer Sache zu bleiben, eine große Herausforderung.
Doch der Meister hat mich an diese Position gestellt und mir das Vertrauen geschenkt, und so tue ich mein Möglichstes, um diese ehrenvolle Aufgabe gut zu erfüllen. Dabei gibt es große Schwierigkeiten zu überwinden, die in meinem Fall vor allem durch die persönliche Trägheit verursacht werden und allgemein durch die finanzielle Situation des Projekts bedingt sind. Auch will ein mehrköpfiges Team koordiniert
sein, das Verständnis von uns drei Chefredakteuren auf einen Nenner gebracht und nicht zu guter Letzt eine gute, anspruchsvolle und lesenswerte Zeitung mit einheitlicher Qualität produziert sein. Dabei konnte ich bisher schon viel an Eigensinnen wie Hochmut und Ungeduld abschleifen. Das Herz loslassen und doch ein "Herz wie ein Löwe", das man Buddha Shakyamuni nachgesagt hat, zu haben, ist ein schwieriger, doch wie sich für mich immer wieder gezeigt hat, unerlässlicher Spagat.

Die Härten der Standhaftigkeit erleben

Als "neuer Praktizierender" gab ich in dieser Phase der Fa-Berichtigung, zumal man mir recht rasche Fortschritte im Verständnis bescheinigte, ein gutes Gesprächsthema unter Praktizierenden ab, und man brachte mir besonders viel Zeit für den Austausch und Barmherzigkeit gegenüber meinen vielleicht nicht so hohen Verständnissen entgegen. Doch nun durfte ich bemerken, was es heißt, ein "langjährig Praktizierender" zu werden. Es ist wie beim Erwachsenwerden — man reift, und irgendwann bekommt man nicht mehr den Applaus der Mitschüler oder die guten Noten als Belohnung, sondern man tut einfach das, was man tun soll, weil man ein verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft ist. Im Fall von uns
Dafa-Jüngern ist dies eine Gesellschaft der höchsten Lebewesen im Universum, mit den höchsten Ehren und der wichtigsten Aufgabe, die es in der Geschichte je gegeben hat — wie leicht vergisst man das, wenn man mit all dem Schmutz in der Menschenwelt konfrontiert ist, die Übungen vielleicht doch wieder einmal wegen eines Projekts oder der eigenen Faulheit vernachlässigt hat und beim Fa-Lernen plötzlich bemerkt, dass man nicht mehr weiß, wann man eine Lektion ungestört am Stück gelesen hat und sich die Mitpraktizierenden so gar nicht göttlich verhalten.

Und der Wecker, ja, der Wecker kann ja auch ruhig in fünf Minuten noch mal läuten — aus denen dann leicht eine Stunde und mehr wird. Dann sollte nicht nur der morgendliche Alarm schrillen, dann ist es Zeit,
sich wieder als "neuen Lernenden" zu betrachten, Kultivierung und die Barmherzigkeit des Meisters nicht für selbstverständlich zu halten und dem Fa und dem Meister mit dem nötigen Respekt und der angemessenen Ernsthaftigkeit zu begegnen.

In den Gefühlen

Der Meister hat mir in den vergangenen Monaten Eigensinne aufgezeigt, von denen ich nicht gedacht hätte, sie noch zu besitzen und sie zeigten sich teilweise mit einer Heftigkeit, die ich nicht für möglich gehalten
hatte. Wie konnten mir nach all dem, was ich durchgemacht hatte, so belanglose Dinge wie Ruhm und Geld noch wichtig sein und meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen lassen? Wie konnte ich die Gedanken anderer über mich so wichtig nehmen? Wie konnte ich mich Schritt für Schritt wieder gehen und treiben lassen und mich teilweise in mir vor der Kultivierung wohlbekannte Zustände der Apathie zurückfallen lassen? So lange wir Eigensinne haben, holt sie der Meister hervor, und je näher die Kultivierung an die Oberfläche gelangt, umso hässlicher zeigen sie sich manchmal, das durfte auch ich nun erleben.

Sich selbst sabotieren

Doch das Einzige, was uns Dafa-Jünger aufhalten kann, also auch das Einzige, was mich aufhalten kann, sind wir bzw. ich selbst. Das musste und muss ich in Projekten erleben, die aufgrund unserer fehlenden
Kooperation und schlechter Gedanken anderen gegenüber nicht den Fortschritt machen, den der Meister für uns eingerichtet hätte. Vor allem bei den Medien zeigt sich das aus meiner Sicht sehr deutlich, gerade hier wird von den Alten Mächten jeder Eigensinn ausgenutzt, um uns gegeneinander auszuspielen und die Entwicklung der tatsächlich vorhandenen Kraft dieser Projekte zu verhindern.
In meiner persönlichen Kultivierung zeigt sich diese Selbst-Sabotage, die sich wie eine Auto-Immunerkrankung gegen einen selbst richtet, vor allem im Zusammenhang mit der Gemütlichkeit und dem Dämon der Lust. Wenn alles harmonisch und problemlos ist und ich mich beginne zu langweilen, genau dann mache ich mir in diesen Bereichen selbst Schwierigkeiten, stelle mir selbst ein Bein. Vielleicht ist das so wie die Angst des Schülers im Zhuan Falun, dem der Meister sagt, er solle höher steigen, doch er traut sich nicht. Auch die Angst vor der eigenen Größe, den eigenen Fähigkeiten — in diesem wie auch in anderen Räumen – und der eigenen Ebene ist ein Eigensinn, den ich noch ablegen muss.

Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit und bitte Euch um gütige Hinweise auf andere Verständnisse.

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