Großbritannien: Fackellauf für Menschenrechte in London

Eine leuchtende Fackel erhellte am 25. Oktober einen tristen Herbstag in der Londoner Altstadt. Die Fackel ist das Symbol des Weltweiten Fackellaufes für Menschenrechte. Der Fackellauf macht auf die Menschenrechtsverletzungen in China aufmerksam, dem Gastgeber der kommenden Olympischen Spiele und fordert, dass die „Olympischen Spiele und Verbrechen gegen die Menschheit in China nicht gemeinsam existieren dürfen.“

Den Fackellauf in Großbritannien unterstützten neben den Falun Gong-Praktizierenden auch andere von der kommunistischen Partei Chinas (KPCh) unterdrückte Gruppen wie Tibeter und Burmesen. Gemeinsam informierten sie durch den Fackellauf die Öffentlichkeit über erlittene Menschenrechtsverletzungen. Auch VIPs, Olympiateilnehmer und NGOs kamen zum Trafalgar Square im Herzen Londons, um ihre Besorgnis über die schweren Menschenrechtsverstöße durch das chinesische kommunistische Regime ausdrücken.

Einer der Organisatoren des Fackellaufes Zek Halu, sagte: „Warum ist so ein Menschenrechtsfackellauf für die Olympischen Spiele in China von Nöten? Weil die Olympische Charta die Gründung einer friedlichen Gesellschaft fordert, um die Menschenwürde aufrecht zu erhalten. Wir alle wissen, dass das kommunistische Regime in China sich nicht um die Menschenwürde schert und auch nicht darum, eine friedliche Gesellschaft in ihrem eigenen Land zu errichten. Die Staatsbürgerinnen und -bürger im kommunistischen China dürfen nicht den Schutz der Menschenrechte, die – wie wir hier – in der freien Welt, genießen.“

Der globale Fackellauf für die Menschenrechte war am 9. August in Griechenland gestartet und durchlief insgesamt 17 europäische Länder. Großbritannien war die letzte Station des Laufes, der insgesamt 100 Städte auf der ganzen Welt erreichen wird. Enden wird er im August 2008 in Asien, vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking.

Der Vizepräsident des EU-Parlaments, Edward MacMillan-Scott sagte bei einer Pressekonferenz vor der Veranstaltung: „Seit 1999, als die Unterdrückung begann, starben über 3000 Falun Gong-Praktizierende an Folter… aus meiner Sicht ist das Völkermord. Also wenn die Menschen die Olympischen Spiele 2008 als die „Genozid Spiele“ bezeichnen, meinen sie in der Regel es so wie Mia Farrow sich auf Darfur bezogen hatte. Wenn ich sage, „Genozid Spiele“ meine ich Genozid innerhalb Chinas gegen religiöse Gruppen, besonders Falun Gong.

Edward MacMillan-Scott spricht bei einer Pressekonferenz vor Beginn des Fackellaufs

Sprecher bei der Pressekonferenz und bei der Veranstaltung waren Mitglieder des Europäischen Parlaments Robert Evans, Lord Avebury, Lord Hylton, der Vorsitzende der London Assembly Brian Coleman und der Olympia-Teilnehmer Ghefari Dulapandan.

Annie Yang, die ebenfalls bei der Pressekonferenz eine Rede hielt, musste wegen ihres Glaubens an Falun Gong zwei Jahre im Arbeitslager in China verbringen. Im Arbeitslager durfte sie täglich nur zwei bis drei Stunden schlafen, bekam nur wenig zu essen (pro Mahlzeit ein halbes Brötchen) und trotz der heißen Temperaturen nur bis zu 500ml Wasser am Tag. Sie durfte sich nicht waschen oder die Kleidung wechseln und musste 20 Stunden lang auf einem schmalen Hocker aufrecht sitzen ohne sich zu bewegen. Sie durfte auch nicht ihre Augen schließen oder sich ohne die Erlaubnis der drogensüchtigen Gefangenen, die die Verantwortung übertragen bekamen sie zu überwachen, nicht bewegen.

Einen Tag vor der Pressekonferenz erfuhr Frau Yang, dass eine Falun Gong-Praktizierende, die sie im Arbeitslager getroffen hatte, in der Gefangenschaft gestorben ist. Sie sagte: "Letzte Woche suchte die Polizei das Zuhause ihrer Eltern auf und wollten immer noch meinen Aufenthaltsort herausfinden. Die Situation für Praktizierende ist nach wie vor äußerst gefährlich.“

Lord Avebury und der Vorsitzende der London Assembly, Brian Coleman, sprechen auf dem Trafalgar Square

Das Programm auf dem Trafalgar Square bot auch musikalische Unterhaltung, unter anderem mit dem berühmten Flötisten William Bennet, traditioneller Dudelsackmusik, der Londoner Band „Löwenherz“ und dem Europäischen Chor mit der Hymne zum Menschenrechtsfackellauf und anderen ergreifenden Liedern, die den Völkermord an Falun Gong in China thematisieren.

Der Europäische Chor singt die Hymne des Fackellaufs für Menschenrechte

Die 38-jährige Sicilia Sansom aus Stockholm reiste von Stockholm nach London, um mit dem Chor bei dieser Feier aufzutreten. Sie sagte: „Wir wurden hier eingeladen, um bei dem Fackellauf zu singen. Ich denke, dass dies hier ein sehr wichtiges Ereignis ist, weil es die Menschenrechtsfrage in China anspricht. Als Peking die Ehre zuteil wurde Gastgeber der Olympischen Spiele zu sein, versprach es die Menschenrechtsfragen zu verbessern. Und heute wissen wir von Amnesty International, Human Rights Watch, der UN und Reporter ohne Grenzen, dass die Menschenrechtssituation in China noch schlechter geworden ist. Also möchte ich diese Sache unterstützen.“

Die Veranstaltung wurde von der Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (CIPFG) initiiert, doch auch andere NGOs sprechen sich gegen die Verbrechen des chinesischen kommunistischen Regimes aus, darunter auch der Burmesische Muslimische Verein, die Förderation für ein demokratisches China, die Förderation der „Good-bye“ KPCh und Freies Tibet.

Im Anschluss an das musikalische Programm und die Reden wurden Ballons in den Himmel geschickt und die Fackel für die Menschenrechte entzündet. Vertreter trugen traditionelle englische, walisische, irische und griechische Kleidung. Jeder von ihnen hielt eine Fackel, die den harmonischen Geist der Olympischen Spiele symbolisierte und mit denen sie den Lauf durch die Stadt führten.

Edward McMillan-Scott MEP (rechts), Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Ghefari Dulapandan, Olympiateilnehmer bei den Schwimmern, entzündeten die Fackel auf dem Trafalgar Square
Der Fackellauf führte durch die Londoner Innenstadt und endete bei der chinesischen Botschaft

Passanten kommentierten den Lauf. Zum Beispiel sagte der 28-jährige Michael: „Ich weiß was China seinen Leuten antut und es ist verrückt, dass die Olympischen Spiele dort stattfinden.“
Kolja, ein 35-jähriger Künstler aus Berlin sagte: „Ich denke, dass es nötig ist, weil China ein sehr grausames Regime hat. Es gibt keine Menschenrechte, keine Freiheit. Es ist unmöglich, dass die Olympiade dort stattfindet.“

Hunderte unterstützten den Lauf durch die Londoner Geschäftsstraßen und erreichten schließlich den Portland Platz gegenüber der chinesischen Botschaft, an der die Veranstaltung mit einer Kerzenlicht-Mahnwache endete.

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