Falun Dafa Informationszentrum Deutschland: Chinesischer Aktivist stirbt wenige Wochen nach seiner Inhaftierung

14.07.2008

Berlin/New York (FDI) – Der 38-jährige Zhao Shouzhu starb im April im Polizeigewahrsam – weniger als drei Wochen nach seiner Verhaftung für das Verbreiten von Informationen über Falun Gong.

Zhao war der dritte Falun Gong-Praktizierende, der in der Provinz Liaoning im Monat April durch Polizeigewalt zu Tode kam. Dies ist seit 1999 der 3.150ste bestätigte Todesfall von Falun Gong-Praktizierenden durch die Verfolgung.

Todesfälle eskalieren vor Olympischen Spielen

„Dies zeigt, dass Liaoning eine tödliche Provinz für Falun Gong-Praktizierende ist", sagt Waltraud Ng, Sprecherin des Falun Dafa Informationszentrums. „Der Tod von Herrn Zhao ist ein weiteres Beispiel für das Leiden, dass die Chinesen ertragen müssen, weil die Behörden die Verfolgung von Falun Gong und anderen Gruppen vor den Olympischen Spielen intensivieren."

Aussagen von Quellen in China zufolge wurde Zhao am Abend des 31. März verhaftet, weil er Flugblätter über die Verfolgung von Falun Gong verteilte. Er wurde dem Büro für Öffentliche Sicherheit übergeben und ohne legalen Prozess im Xinmin Gefängnis inhaftiert.

Er begann einen Hungerstreik, um gegen seine Inhaftierung zu protestieren. Das Xinmin Büro für Öffentliche Sicherheit ordnete an, ihm unbekannte Drogen zu injizieren und ihn einer brutalen Zwangsernährung zu unterziehen.

Augenzeugen sahen Zhao am 7. April im Xinmin Krankenhaus, seine Arme hingen kraftlos herunter und er hatte Probleme bei der Atmung. Die Zwangsernährung hat vermutlich seine inneren Organe lebensgefährlich verletzt. Zwangsernährung wird in Chinas Gefängnissen und Arbeitslagern als äußerst schmerzhafte Folter eingesetzt. Auf diese Weise sind bereits hunderte Falun Gong-Praktizierende umgekommen.

Zhaos Familie wurden Autopsie und Rechtsbeistand verweigert

Zhao wurde in ein Krankenhaus in Shenyang überwiesen, das in Verbindung zur Medizinischen Universität Shenyang steht. Dort verstarb er Mitte April. Sein Leichnam soll sich noch in dem Krankenhaus befinden.

Laut zuverlässigen Quellen blockiert das Büro für Öffentliche Sicherheit alle Informationen über Zhaos Tod. Um Schuldzuweisungen zu entgehen, gaben die Behörden zuerst an, Zhao starb nachdem er von Zellengenossen zusammengeschlagen worden war.

Die Familie Zhaos forderte eine Autopsie, eine offizielle Untersuchung und Kompensation. Die Polizei behauptete jedoch, er starb durch einen Hungerstreik und deshalb müsse keine Autopsie zur Ermittlung der Todesursache erfolgen. Die Familie war nicht in der Lage, einen Rechtsbeistand zu finden, da es chinesischen Rechtsanwälten verboten ist, Fälle anzunehmen, die sich auf Falun Gong beziehen. Und diejenigen, die dies trotzdem tun, werden eingeschüchtert, verlieren ihre Lizenz oder werden verhaftet.

Das Falun Dafa Informationszentrum ruft internationale Medien dazu auf, die Umstände des Todes von Zhao zu untersuchen – insbesondere die mögliche Mittäterschaft der Angestellten im Xinmin Krankenhaus und in der Medizinischen Universität. Dies ist insbesondere hinsichtlich der üblichen Verschleierungstaktiken durch Chinas Behörden von größter Wichtigkeit.

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