Provinz Sichuan: Die Verfolgung einer Kindergarten-Lehrerin und einer Kassiererin

Frau Qi Xiaoping, eine Lehrerin, und Frau Wang Xiaomei, eine Kassiererin, im Kindergarten der Dadong Straße im Verwaltungsbezirk Zhongjiang der Stadt Deyang, Provinz Sichuan, wurden wiederholt belästigt, bedroht und ohne rechtliche Grundlage wegen ihres Glaubens an Falun Gong eingesperrt. Während sie von der Polizei in ein Zwangsarbeitslager gebracht wurden, entkamen sie der Polizei. Am 13. August 2008 nahm die Polizei sie erneut fest und seitdem befinden sie sich in einem Internierungslager.

Kultivieren, um sich selbst zu verbessern

Frau Qi Xiaoping, 49, hatte ernsthafte Probleme mit ihren Nieren und war depressiv. Hinzu kamen Ischias und Schlaflosigkeit und andere Gebrechen, bevor sie im Juli 1997 begann, Falun Gong zu praktizieren. Nach ein paar Monaten waren all ihre Leiden verschwunden. Frau Wang Xiaomei, 51 Jahre alt, litt an schwerer Migräne und Trigeminusneuralgie. Sie musste sich immer ein Tuch um den Kopf binden, wenn sie sich in ein Auto setzte oder ins Bett legte, um Verletzungen ihrer blockierten Blutgefäße im Gehirn zu vermeiden. Sie begann im Oktober 1998, Falun Gong zu praktizieren. In kaum drei Monaten waren ihre Krankheiten verschwunden. Frau Qi und Frau Wang waren die einzigen Angestellten der Schule, die ein Jahr lang keine Ausgaben für Medikamente hatten.

Seit die beiden Frauen mit dem Praktizieren von Falun Gong angefangen hatten, haben sie versucht, sich selbst entsprechend den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu verbessern. Ihr Verhalten verbesserte sich, bei ihrer Arbeit waren sie sehr gewissenhaft und sorgten gewissenhaft für die ihnen anvertrauten Kinder in der Schule. Seit Frau Wang Kassiererin der Schule geworden war, lehnte sie Geschenke und Geld von den Eltern ab. Im Laufe der Zeit erwarben sich diese beiden Praktizierenden den Respekt ihrer Kollegen, der Schüler und deren Eltern. Im Jahre 2000 erhielt Frau Qi eine Auszeichnung.

Verfolgt, weil sie ihren Glauben nicht aufgaben

Am 10. Juli 2001 gegen 9:00 Uhr kamen Xu Zhicheng und He Xiantian vom Büro für Nationale Sicherheit des Bezirks Zhongjiang in den Kindergarten. Sie baten Frau Qi, ins Bürogebäude zu kommen. Ohne einen Ausweis vorzuzeigen, fingen sie an, ihren Schreibtisch zu durchsuchen. Da sie nichts fanden, nahmen sie sie mit in die Polizeistation Chengguang. Li Bing, der Direktor dieser Station, kam in den Verhörraum, wo sich He Xiantian Notizen machte. Xu Zhicheng fragte Frau Qi: „Warum hat … (eine Mitpraktizierende) Ihren Namen in Ihrem Telefonverzeichnis?“ Sie antwortete: „Als Falun Gong-Praktizierende leben wir nach den Grundsätzen, die uns unser Meister gelehrt hat: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Wir sind befreundet und miteinander zu telefonieren, verstößt gegen kein Gesetz.“ Xu Zhicheng und Li Bing unterbrachen sie sofort und sagten: „Du wagst es immer noch, Gutes über Falun Gong zu sagen? Es scheint so, als seiest du ein starrköpfiges Falun Gong-Element.“ Daraufhin informierten sie den Direktor des Kindergartens, Li Xiaohui, und den stellvertretenden Direktor der Erziehungsbehörde, Wu Yan. Sie riefen auch Frau Qis Mann, ihren Sohn, Verwandte und einige andere Schulleiter im Polizeibezirk an.

Eine Reihe von Verwicklungen und Einschüchterungen unter hohem Druck

In Anwesenheit ihrer Familie, ihres Sohnes, eines Hochschulschülers und Schulleitern sagte Li Bing laut: „Frau Qi, in Übereinstimmung mit der Politik von oben kann selbst der Enkel keine Universität besuchen oder zur Armee gehen, auch wenn er dazu die Fähigkeiten besäße, wenn die Großmutter Falun Gong praktiziert. Ich habe gehört, dass Ihr Sohn gerade die Aufnahmeprüfungen für die Universität beendet hat. Wenn Sie ihre Praxis nicht aufgeben, werde ich nicht erlauben, dass er aufgenommen wird.“ Wu Yan und Li Xiaohui fügten hinzu: „Wenn Sie darauf bestehen, weiterhin Falun Gong zu praktizieren, dann geht es nicht nur um Ihren Arbeitsplatz, sondern auch um den Ihres Mannes und aller Lehrer im Kindergarten, einschließlich der pensionierten Lehrer. Es wird auch die Zukunft Ihres Sohnes, Ihrer Freunde und die der Verwandten betreffen.“

Gleich danach schloss sich die Erziehungsbehörde mit dem Kindergarten zusammen, um ein „Umerziehungs-Team“ zu bilden, das die beiden Frauen zwingen sollte, Falun Gong aufzugeben. Um sie zu zwingen, ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht vollständig aufzugeben, entwarfen die Mitarbeiter beider Abteilungen ein besonderes Programm. Im Zeitraum eines Monats in den Sommerferien arrangierten sie für die beiden Frauen das Lesen von Propagandamaterial, welches Falun Gong verleumdete. Die beiden wurden außerdem gezwungen, täglich ihre „Verständnisse“ nieder zu schreiben, die Falun Gong verleumdeten, und diese dem Erziehungsbüro vorzulegen. In dieser Zeit entließ das Erziehungsbüro Frau Qis Mann aus seiner Arbeit und befahl ihm, die persönliche Freiheit seiner Frau durch Überwachung zu Hause und außerhalb einzuschränken.

Am 23. August 2001 gegen 15:00 Uhr drängte Li Xiaohui Frau Qi und Frau Wang dazu, bei einer Mitarbeiterkonferenz eine Rede zu halten, in der sie Falun Gong widerriefen. Nachdem Frau Wang all ihre Arbeitsmittel zusammengesucht hatte, erklärte sie, dass sie damit fortfahren würde, Falun Gong zu praktizieren und bestätigte ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.

Da Frau Qi und Frau Wang die Praxis nicht aufgaben, enthob Li Xiaohui sie ihrer Posten und teilte ihnen zu Beginn des neuen Semesters befristete Arbeiten zu.

Eine glückliche Familie wird zwangsweise auseinander gebrochen

Im Juli und August 2001 lebte die Familie von Frau Qi unter äußerst hohem Druck aufgrund der Politik von Jiang Zemin und der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh): „Ruiniert ihren (der Praktizierenden) Ruf, macht sie finanziell kaputt und zerstört sie körperlich!“ Sie ertrug es nicht, den Schmerz, den ihre Familie ihretwegen erlitt, mit anzusehen. Um weitere Verwicklungen und Verfolgungen ihres Mannes und ihres Sohnes zu vermeiden, ließ sie sich widerstrebend im August scheiden. Sie nahm nur ein paar notwendige Sachen mit und verließ ihr Haus.

Das üble Gehirnwäschezentrum

Am 23. September 2001 gegen 9:00 Uhr verhafteten Li Xiaohui, Wu Yan und Huang Quandeng von der Erziehungsbehörde, Xu Zhicheng und You Zhonglin vom Büro für Nationale Sicherheit und Huang Ying von der Polizeistation Chengguan Frau Qi und Frau Wang in der Schule und brachten sie ins Umerziehungszentrum Deyang. Li Xiaohui sagte: „Ihr beiden müsst hier einen Monat lang bleiben. Die Kosten für die Unterkunft betragen pro Person 450 Yuan. Die werden euch vom Gehalt abgezogen.“ Schließlich mussten sie jedoch mehr als drei Monate dort bleiben.

Ursprünglich hieß das Gehirnwäschezentrum „Schule zur Stärkung der Wissenschaft in der Stadt Deyang“. Während der Gehirnwäschesitzung wurden Frau Qi und Frau Wang mit noch einem weiteren Dutzend anderer Praktizierender in eine dunkle, feuchte Zelle eingeschlossen. Aufseher zwangen sie, sich Propagandamaterial anzuhören und bedrohten sie. Das Zentrum zwang die Familien, „Garantieerklärungen“ für sie zu schreiben. Sie machten auch Aufnahmen von Praktizierenden, ohne dass diese davon wussten und setzten sie in Artikel, die von anderen Menschen geschrieben wurden. Dann veröffentlichten sie diese Artikel in „Deyang Daily“ und „Zeitung des Rechtssystems von Sichuan“, um Falun Gong-Praktizierende zu verleumden. Trotz allem weigerten sich die beiden Frauen, ihren Glauben aufzugeben.

Um der langen gesetzeswidrigen Gefangenschaft zu widerstehen und um gegen die Verfolgung zu protestieren, traten die beiden Praktizierenden vom 13. bis zum 25. Dezember 2001 in einen Hungerstreik. Am 25. Dezember, dem Tag, an dem das Umerziehungszentrum aufgelöst wurde, kamen Li Xiaohui, der Direktor des Personals, Xu Dongmei und Polizeibeamte der Polizeistationen Kaijiang und Xuanwu, um Frau Qi und Frau Wang abzuholen. Als sie in ihrem Bezirk angekommen waren, wurden sie gezwungen, zur Regierung zu gehen, um sich dort registrieren zu lassen. Danach wurde Frau Wang auf die Polizeistation gebracht, wo sie eine „Garantieerklärung“ * schreiben sollte. Dies verweigerte sie. Obgleich sie durch 7 Tage Hungerstreik sehr schwach war, befahl Li Xiaohui, dass Xu Dongmei sie zur Polizeistation Xuanwu bringen sollte. Frau Qi verweigerte die Zusammenarbeit und konnte früher weggehen.

Von der Arbeit entlassen, festgenommen und eingesperrt

Am 4. Januar 2002, dem ersten Tag, der ihnen nach ihrer Entlassung aus dem Umerziehungszentrum bestimmt wurde zu arbeiten, bat Li Xiaohui Frau Qi, das Erziehungsgebäude mit Wandzeichnungen zu schmücken. Frau Wang sollte eine Magnettafel einkaufen. Zwei Stunden danach rief sie die beiden in ihr Büro und sagte: „Von nun an werdet Ihr beide zu Hause arbeiten. Ich werde jemand dazu abstellen, zu eurem Wohnsitz zu gehen, um eure Anwesenheit zu bestätigen.“ Sie verstanden sofort, was sie meinte. Li hatte einfach Angst, dass sie den Kollegen und Eltern der Kinder gegenüber die Verfolgung aufdecken würden.

Am Morgen des 8. Januar 2002 schickte die Schule Frau Zhang aus dem Büro zu Frau Wang und Frau Qi, um diese zu bitten, für kurze Zeit in die Schule zurückzukommen. Keine halbe Stunde nach ihrer Ankunft in der Schule kamen Xu Zhicheng und You Zhonglin herein, packten Frau Qi und brachten sie zur Polizeistation Xuanwu. Frau Wang brachten sie in die Polizeistation Kaijiang, wo sie verhört wurde. Xu Zhicheng zog ein Spruchband hervor und fragte Frau Qi: „Wer hat das geschrieben?“ Sie antwortete: „Wer immer so etwas zu schreiben wagt, ist ein wahrhaft großartiger Mensch.“ Inzwischen widerrief sie die Erklärung, welche sie unter dem Druck von He Xiantian am 12. Juli 2001 geschrieben hatte, dass sie Falun Gong aufgebe.

Da Xu Zhicheng und You Zhonglin bei dem Verhör nichts aus ihnen heraus bekamen, befahlen sie drei starken Männern, die beiden an einen metallenen Fensterrahmen zu fesseln. Gegen 5:00 Uhr lösten sie die Praktizierenden von den Fesseln und brachten sie ins Internierungslager Nanmenwai. Xie Jiuzhou aus diesem Lager fragte sie nach ihren Namen und Adressen. Frau Qi und Frau Wang erwiderten: „Wir haben nichts Falsches getan. Wir sind unschuldig und wir sollten eigentlich nicht hier sein.“ Xie rief einen Ausbilder mit dem Nachnamen Xiu herein. Mit einer spitzen Keule in der Hand zwang dieser Mann die beiden, ihren Kopf gegen die Wand zu schlagen. Weil sie nicht gehorchten, schlug er ihnen mit einem Polizeiknüppel auf den Rücken. Als er merkte, dass sie trotzdem nicht gehorchten, rief er zwei andere Männer herbei, die die beiden Frauen gewaltsam an ein Bord fesselten. Xie Jiuzhou sagte: „Wenn ihr nicht gehorcht, werde ich euch über Nacht fesseln und frieren lassen.“ Sie waren 24 Stunden lang gefesselt, ohne einen Tropfen Wasser zu bekommen.

Mehrere Tage später zwang Xie die beiden, einen „Erziehungsbericht“ zu schreiben. Frau Qi sagte zu ihr: „Wir Falun Gong-Praktizierenden sind gute Menschen. Wir lügen nicht und wir haben nichts Falsches getan.“ Xie befragte sie nach ihren Verwandten; aber sie erzählten ihr nichts, um zu vermeiden, dass die Verwandten hineingezogen würden. Xie teilte ihnen dann absichtlich ein Arbeitspensum zu, das normalerweise für drei Personen gedacht ist. Sie sagte zu einer Gruppe von Leuten: „Wenn sie die Arbeit nicht rechtzeitig beenden, werde ich sie hart bestrafen.“ Eine Praktizierende ging nach der halben Zeit fort, aber die Arbeitslast wurde nicht entsprechend verringert. Xi nahm diese Gelegenheit wahr und forderte alle Falun Gong-Praktizierende auf, nach draußen zu gehen. Sie schlug sie vor allen anderen mit einem Polizeiknüppel. Keuchend sagte sie: „Einige Menschen haben zu mir gesagt, dass man sich durch das Schlagen von Falun Gong-Praktizierenden karmische Vergeltung zuzieht. Ich habe aber schon so viele von ihnen geschlagen, es blieb ohne irgendwelche Folgen.“ Viele Praktizierende hatten Schwellungen im unteren Rücken und blaue Flecken am ganzen Körper. Sie konnten sich einen ganzen Monat lang nicht normal zum Schlafen niederlegen oder auf einer Bank sitzen. Trotzdem mussten sie noch 12 – 14 Stunden täglich schwer arbeiten. Frau Qi und Frau Wang waren einen Monat lang eingesperrt. In dieser Zeit wurden sie zweimal von You Zhonglin verhört.

Ohne rechtliche Grundlage in ein Zwangsarbeitslager gebracht

Am 8. Februar 2002 wurden Frau Qi und Frau Wang ins Büro des Internierungslagers gerufen. Ohne gesetzlichen Vorgang bat You Zhonglin das Personal in dem Büro um die Erlaubnis, die beiden Frauen für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager Nanmusi in der Stadt Zizhong zu schicken. Das Büro lehnte dies jedoch ab. Dennoch befahl Xie Jiuzhou am anderen Morgen um 8:00 Uhr den beiden Frauen, ihre Sachen zusammen zu packen. Sie wurden aneinander gefesselt und in ein Auto gesetzt. Xie sagte zu ihnen, dass sie in das Zwangsarbeitslager Nanmusi gebracht würden. Der Fahrer verfuhr sich drei Mal auf der Autobahn und konnte den Bestimmungsort nicht erreichen. Gegen 11:00 Uhr rannten die beiden Praktizierenden bei einem Halt an einer Tankstelle davon.

Während des National Kongresses der KPCh befahl der Sekretär des Bezirks Zhongjiang, Hu Jiaren, der Abteilung für Nationale Sicherheit, 10.000 Yuan für die Festnahme von Frau Qi und Frau Wang zu zahlen.

Erneut rechtswidrig festgenommen und eingesperrt

Am 13. August 2008 gingen Frau Qi und Frau Wang nach Fuxing im Verwaltungsbezirk Zhongjiang, um dort die Verfolgung von Falun Gong aufzudecken. Sie wurden verhaftet, nachdem sie angezeigt worden waren. Man sperrte sie für eine Woche in der Polizeistation ein und danach wurden sie in das Internierungslager des Bezirks überstellt. Während ihres Verhörs versuchten sie, die Verfolgung aufzuzeigen.

Da Frau Wang eingesperrt war, kam die Polizei mehrmals zum Haus ihrer Familie, um diese zu schikanieren. Am 19. September 2008 gingen mehr als ein Dutzend Mitarbeiter des Büros der Nationalen Sicherheit des Bezirks Zhongjiang in die Häuser der 80-jährigen Mutter von Frau Wang und ihrer anderen Verwandten, um sie zu durchsuchen.

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