Viel Deutsch spricht und versteht Frau Mei nicht, doch sie lächelt. Mit bestimmtem Unterton in der Stimme sagt sie einige Worte in chinesischer Sprache und macht einige Handgesten, bevor sie einer jungen Dame, die ihr geduldig zuhört, ein kleines Blatt zeigt. Die junge Frau hat verstanden, dankend wendet sie sich ab, um auch ihre Stimme gegen das Unrecht zu geben.

Frau Mei steht am 08.08.2009 in der Heidelberger Fußgängerzone und macht gemeinsam mit anderen Falun Gong-Übenden auf die Verfolgung in China aufmerksam, verteilt Flyer, und sammelt Unterschriften gegen den Organraub und für die Freilassung des chinesischen Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng, der sich für Falun Gong einsetzte und verschleppt wurde.

Die Chinesin, die nun in Deutschland lebt, hat bereits die Verfolgung, die schon 10 Jahre andauert, hautnah erlebt und weiß wovon sie spricht. Nun bittet sie fern ihrer Heimat die Menschen sich für ihre Mitpraktizierenden in China einzusetzen. Sie führt die Passanten zahlreich an den Stand, um ihre Unterschrift gegen die Grausamkeiten, die sich gegen die Falun Gong-Praktizierenden richten, zu geben.

Viele Menschen unterschreiben die Petitionen und sagen, dass sie die Informationen gerne an ihre Verwandte und Freunde weitergeben werden. Viele stehen vor dem Stand und warten in der zweiten Reihe, bis sie endlich dran kommen und dann wortlos ihre Stimme abgeben und genauso wortlos wieder verschwinden – sie wissen bereits bescheid, was in China vor sich geht.

Einige Mädchen, die von den wahren Tatsachen der Verfolgung sehr schockiert sind, decken sich mit Infomaterialien ein, damit sie dies für ein Schulprojekt benutzen können.

Nachdem sich zwei iranische Frauen gegen die Verfolgung ausgesprochen haben und die Erklärungen der Praktizierenden gehört haben, möchte sie gerne die Falun Gong-Übungen lernen, die ihnen von einem Praktizierenden gleich beigebracht werden.

Um zu zeigen, dass Falun Gong etwas Gutes ist, führen einige Praktizierende die langsamen und fließenden 5 Übungsbewegungen vor. Man hört erstaunte Passanten interessiert vorübergehen: „Aha, das ist also Falun Gong!“

Die Verfolgung von Falun Gong jährt sich am 20.07.2009 bereits zum zehnten Mal. Doch die Menschen, die kommen und auf der ganzen Welt, eingeschlossen China, ihre Unterstützung ausdrücken, zeigen, dass es nicht mehr lange dauern kann. Dann werden die Lügen vollständig aufgedeckt, die Folter und das Leiden unzähliger Chinesen werden ein Ende finden.