Jiang Feng, Ehemann von Mei Xuan, einer Erhu-Spielerin des amerikanischen Shen Yun International Ensembles, plante eigentlich, mit der Maschine Continental CO86 in die USA zu fliegen, um seine Frau zu besuchen. Die Ankunft der Maschine erfolgte am Nachmittag des 18. Februar 2010 am Flughafen Newark in New Jersey in den USA. Jedoch verschwand Jiang Feng an jenem Tag am Shanghai Pudong Flughafen plötzlich, nachdem er bereits die Sicherheitskontrolle und den Check-in vor dem Einstieg passiert hatte. Mei Xuan vermutet, ihr Mann wäre von den Beamten des „Büro 610“ in Shanghai entführt worden. Sie forderte das „Büro 610“ in Shanghai auf, ihren Mann sofort freizulassen.

Erhu-Spielerin Mei Xuan

Mei Xuan und ihr Mann Jiang Feng

Am 21. Februar sagte Mei Xuan in einem Interview: „Um die Aufführung von Shen Yun zu stören, entführte die Behörde der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) nicht nur am 18. Februar meinen Mann vor seinem Abflug, sondern einen Monat vor dem Beginn der Shen Yun-Aufführung bereits meine Mutter. Die KPCh belästigt und bedroht meine gesamte Familie, was dazu führt, dass mein Vater schwer krank geworden ist. Er ist jetzt immer noch bettlägerig.“

Bei der Nachfrage des Dajiyuan-Reportes behauptete der Beamte des chinesischen Konsulats: „Die Angelegenheit von Jiang Feng wurde von der Zentrale der KPCh genehmigt.“ Die Beamten des Büros für Staatssicherheit und des „Büro 610“ in Shanghai verweigerten die Angaben von Details zu diesem Vorfall.

Die KPCh hat Angst vor der Welttournee der Shen Yun-Künstlergruppe, die die westliche Hauptgesellschaft und Übersee-Chinesen erschüttert. Sie versucht mit allen Kräften, die Aufführung von Shen Yun zu stören. Nachdem die Familienangehörigen von Wang Lin, Chen Li und Xu Liang (alle sind Decknamen), die in Festlandchina leben, von der Behörde der KPCh belästigt worden waren, wurde jetzt ein weiterer Familienangehöriger von einer Shen Yun-Künstlerin verfolgt. Die Störungen durch die KPCh wurden verstärkt, besonders nachdem bekannt geworden war, dass Shen Yun in Hongkong auftreten würde.

Das Ehepaar wurde verfolgt, weil es die „Umerziehung“ verweigerte

Jiang Feng ist von Beruf Klavierstimmer. Im Jahr 1992 erfuhr er durch einen Zeitungsartikel, dass der Gründer von Falun Gong in Hefei einen Kurs abhalten würde, und meldete sich dazu an. Er fand den Kurs sehr gut. Als Meister Li zum zweiten Mal nach Hefei kam, kaufte Jiang Feng sich viele Karten für den Kurs, um sie zu verschenken. Viele junge Menschen in Anhui, die Falun Gong bereit sehr früh kennen gelernt hatten, kannten ihn. Er wurde ein Betreuer und kümmerte sich freiwillig darum, Übungsplätze zu gründen, die Lehre von Falun Gong zu verbreiten, den Mitpraktizierenden auf dem Land Dafa-Bücher zu überbringen usw..

Am 20. Juli 1999 wurde Jiang Feng gesetzwidrig festgenommen, als er an seinem Arbeitsplatz ankam. Um 16:00 Uhr desselben Tages wurde seine Frau Mei Xuan zu Hause festgenommen, nur weil sie beide Falun Gong praktizierte. Die gerichtliche Verhandlung von Jiang Feng im November 1999 war sensationell. Mei Xuan hatte damals einen Anwalt beauftragt, der für ihren Mann auf „unschuldig“ plädieren sollte.

Sie erzählte: „Falun Gong lehrt die Menschen, sich den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht anzugleichen. Es kann die Moral der Menschen erhöhen und man kann durch das Praktizieren einen gesunden Körper bekommen. Was ist daran falsch? In allen gültigen chinesischen Gesetzen gibt es keinen einzigen Artikel, der rechtfertigt, Falun Gong anzuklagen. Solch gute Menschen sind unschuldig. Dieser Anwalt ist sehr aufrichtig, er hat später mehrere Falun Gong-Praktizierende verteidigt.“

„Die Anwesenden bei der Verhandlung haben alle die wahren Umstände erfahren. Unter dem politischen Druck wollten sie meinen Mann ursprünglich zu zwei Jahren Gefängnis verurteilen. Später mischte sich Luo Gan in diese Angelegenheit ein und sagte, dass das ein wichtiger Fall sei und die Strafe strenger sein sollte. Zum Schluss wurde mein Mann zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.“

„Ich ging danach jeden Tag zum Gefängnis, um meinen Mann zu besuchen. Am Anfang wurde mir der Besuch verwehrt, trotzdem ging ich jeden Tag dorthin. Eines Tages gaben sie nach und genehmigten den Besuch. Dabei wurden wir die ganze Zeit von sieben, acht Polizisten überwacht. Als ich ihn zum zweiten Mal besuchte, sagten die Polizisten, dass sie im Gefängnis neue Jingwen von Falun Gong gefunden hätten und mich verdächtigten, sie hineingeschmuggelt zu haben. Daraufhin durfte ich meinen Mann drei Jahre lang nicht mehr besuchen.“

Jiang Feng

Einige Tage vor der Entlassung von Jiang Feng aus dem Gefängnis wurde Mei Xuan erneut festgenommen. Später wurde sie gesetzwidrig zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und im Anhuier Frauengefängnis eingesperrt und konnte ihren Mann nicht mehr sehen. Sie waren zehn Jahre lang verheiratet, aber die Zeit, in der sie zusammen waren, waren nur einige wenige Monate.

Während der Haft hielt Mei Xuan an ihrem Glauben an Falun Gong fest und ließ sich nicht „umerziehen“. Deswegen wurde ihren Familienangehörigen nicht erlaubt, sie zu besuchen. In dem Gefängnis, in dem Mei Xuan inhaftiert war, müssen die Häftlinge Kleidung für den Export produzieren. Sie müssen bereits um 04:00 Uhr aufstehen und dann schon mit der Arbeit beginnen. Normalerweise müssen sie jeden Tag 12 bis 14 Stunden arbeiten, manchmal bis zu 17 Stunden. Wenn es eilige Aufträge gibt, müssen sie die ganze Nacht durcharbeiten. Die Polizisten kontrollieren sie, weil ihre Prämien von der Arbeitsmenge der Häftlinge abhängen.

Weil Mei Xuan kein so genanntes Bekenntnis ablegte, wurde sie brutal gefoltert, so dass sie Verletzungen am ganzen Körper davontrug. Die Gefängnispolizisten fesselten zudem ihre Hände und Füße mit Handschellen an einem Eisenstuhl und ließen sie 75 Tage lang nicht schlafen, bis der Eisenstuhl verformt war. Zweieinhalb Monate lang blieb sie so gefesselt.

Lob bei der Shen Yun-Aufführung

Ende des Jahres 2007 beantragte Mei Xuan in den USA politisches Asyl. Als sie bei der amerikanischen Einwanderungsbehörde von ihren Erlebnissen erzählte, weinten die Beamten.

Mei Xuan begann im Alter von zehn Jahren, Erhu spielen zu lernen. Sie war die erste Erhu-Spielerin in ihrem Theater, eine Künstlerin mit staatlichem Rang. Seit Februar 2008 tritt sie mit dem Shen Yun New York Ensemble bei der Welttournee auf. Ein japanischer Parlamentsabgeordneter, der Mei Xuan in Japan geholfen hatte, ein Visum zu bekommen, war erschüttert, nachdem er von ihren Erlebnissen erfahren hatte. Er sagte: „Sie ist nach so vielen Jahren Gefängnis noch in der Lage, so gut Erhu zu spielen. Es ist wirklich großartig!“

Mei Xuan erklärte: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, wonach ich strebe, nicht falsch sind. Dank diesem Glauben bin ich bis heute durchgekommen. Während der Verfolgung hatte ich sehr wenige Gelegenheiten, mein geliebtes Erhu zu spielen. Aber nach nur einem Jahr nach der Freilassung hatte ich mein früheres Niveau wieder erreicht. Das war wie ein Wunder.“

Bezüglich ihrer unglücklichen Erlebnisse berichtete Mei Xuan: „Ich wollte das alles eigentlich nicht bekannt machen. Später erkannte ich, dass das nicht nur meine eigenen dämonischen Schwierigkeiten waren, nicht nur die Leiden meiner Familie, sondern dass es auf Falun Gong, auf Shen Yun gerichtet war. Nachdem ich der Shen Yun-Künstlergruppe beigetreten war und während ich mich bei der Kultivierung erhöhte, wurde mein Herz immer reiner und ruhiger. Wenn ich auf der Bühne spiele, bin ich ganz und gar bei der Aufführung und habe keinen einzigen anderen Gedanken. Ich bin dabei, mit jeder Zelle jede Note gut zu spielen.“

„Wenn ich komponiere, erscheinen meine früheren Erlebnisse oft unbemerkt vor meinen Augen, dann entsteht automatisch ein Musikstück. Ich kann oft meine Tränen nicht zurückhalten. Meine Gefühle spiegeln sich in meinen Kompositionen wider. Die Stimme der Erhu kann die Eigenschaft unseres chinesischen Volks sehr gut vertreten, es gibt etwas Trauriges, Tragisches und Heldenhaftes darin. Aber mit der allmählichen Erhöhung bei der Kultivierung spürte ich die Erhöhung von Traurigkeit hin zur Barmherzigkeit.“

Ehemalige Vize-Präsidentin von Taiwan kritisierte die KPCh, WOIPFG gab eine Bekanntmachung heraus

Am Abend des 21. Februar wurde Lu Xiulian, die ehemalige Vize-Präsidentin von Taiwan, nach dem Festessen bei der Taiwan-Gemeinschaft vom Reporter der Zeitung Dajiyuan interviewt. Sie kritisierte die Entführung des Familienmitglieds der Shen Yun-Künstlerin durch die Behörde der KPCh. Sie sagte: „Dieses Vorgehen, das die Menschenrechte ganz offensichtlich verletzt, ist in der internationalen Gemeinschaft nicht zu dulden. Wir sollen ein solches Vorgehen verurteilen und die KPCh auffordern, Jiang Feng freizulassen.“

Lu Xiulian appellierte an alle Bereiche der Gesellschaft, auf die Behörde der KPCh Druck auszuüben, damit Jiang Feng so schnell wie möglich frei gelassen werden kann. Bezüglich der Störung der Shen Yun-Aufführung in Hongkong kritisierte sie das Vorgehen der KPCh. „Man soll Shen Yun in Hongkong auftreten lassen. Das ist etwas, was wir alle willkommen heißen“, betonte sie.

Sie freute sich über den Erfolg der Shen Yun-Welttournee und hofft, dass die Shen Yun-Künstlergruppe, die die traditionelle chinesische Kultur verbreitet, eines Tages in Festlandchina auftreten kann.

Lu Xiulian hatte sich die Shen Yun-Show in Taiwan angesehen und die Schönheit der Show persönlich erlebt und bewunderte die ausgezeichnete Aufführung der Shen Yun-Künstlergruppe. Sie hatte auch gesehen, wie beliebt die Show in Taiwan war.

„Die Shen Yun-Show ist ausgezeichnet und vollkommen. Die Tänze und die Musik sind sehr schön. Sie verbreitet die traditionelle chinesische Kultur und die großartige orthodoxe Kunst sowie den nationalen Geist und die Moral. Das ist die wahre traditionelle Kultur“, erklärte die ehemalige Vize-Präsidentin von Taiwan.

Zum Schluss wünschte sie allen Shen Yun-Künstlern alles Gute zum chinesischen Neujahr. Sie sagte, dass die Bemühungen und der Erfolg von Shen Yun eine große Bedeutung hätten und dass Shen Yun die traditionelle chinesische Kultur immer mehr verbreiten werde.

Die WOIPFG (Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong) gab am 21. Februar 2010 eine Bekanntmachung heraus, dass sie gegen diejenigen Personen im Justizsystem und des „Büro 610“-Systems in Shanghai, die für die Entführung des Falun Gong-Praktizierenden Jiang Feng verantwortlich sind, eine Untersuchung einleiten werde.

Die Hauptverantwortlichen sind: Wu Zhiming, Parteisekretär für politische und rechtliche Angelegenheit des Stadtkomitees in Shanghai; das „Büro 610“; der Direktor Xu Xianhe; die stellvertretenden Direktoren Ye Luhua und Cao Qiujian; Wu Zhonghai, der Direktor des Büros für Staatssicherheit; Zhang Xuebing, der Direktor des Polizeibüros; und die stellvertretenden Direktoren des Polizeibüros, Jiang Xianfa und Cheng Jiulong.