Shen Yun Künstlerin Mei Xuan trifft UN Folter–Sonderberichterstatter

Am 11. März 2010 kam Fr. Mei Xuan, eine Erhu Solistin bei Shen Yun Performing Arts, während ihrer Shen Yun Europatour nach Genf. Professor Manfred Nowak, UN-Sonderberichterstatter für Folter, traf Fr. Mei Xuan zur Anhörung ihrer Zeugenaussage über die Folterungen, die Falun Gong-Praktizierende in China erlitten haben und um Informationen über das erzwungene Verschwinden ihres Mannes zu erhalten.

Mei Xuan, (li.), eine Erhu Solistin bei Shen Yun Performing Arts, trifft sich mit Professor Manfred Nowak, dem UN-Sonderberichterstatter über Folter. Mei Xuan schildert, dass ihre Beine während der siebzig Tage Folter auf doppelte Stärke angeschwollen waren

Nach einer Aufführung vor vollem Haus in Belgien fuhr Mei Xuan über zehn Stunden, um nach Genf zu kommen. Sie sagte, sie sei sehr besorgt um die Sicherheit ihres Mannes, da sie beide während der vergangenen zehn Jahre viele Male entführt worden waren. Jedes Mal wurden sie sowohl mentaler als auch physischer Folter ausgesetzt. „Ich weiß, was sie (die KPCh) Falun Gong-Praktizierenden antut. Ich bin sehr besorgt um seine Sicherheit und ich hoffe, die Vereinten Nationen können helfen, seine sichere Rückkehr zu gewährleisten. Auch möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen und die UN Beamten bitten, mitzuhelfen, um alle in China verfolgten Falun Gong-Praktizierenden zu retten.“

Professor Manfred Nowak erfuhr von dem Fall von Mei Xuan durch eine kürzliche Submission, betreffend den Fall des Zwangsverschwindens von Feng Jiang. Feng Jiang ist der Ehemann von Fr. Mei Xuan. Als UN-Sonderberichterstatter über Folter sprach Professor Manfred Nowak sogleich mit Fr. Mei Xuan, die eine Falun Gong-Praktizierende und selbst eines der Folteropfer ist.

Mei Xuan war eine versierte Künstlerin aus der Provinz Anhui und eine Falun Gong-Praktizierende. Während der über zehn Jahre dauernden Verfolgung hat sie ihren Mann nicht oft gesehen, da die beiden wiederholt entführt wurden. Frischvermählt im Jahr 1999, sind sie in den vergangenen zehn Jahren nur einige Monate zusammen gewesen.

Am Abend des 20. Juli 1999 drangen zwei Dutzend zivilgekleidete Polizisten ohne legales Vorgehen in ihre Wohnung ein und nahmen sie mit. Als sie versuchte, ihren Arbeitgeber zu kontaktieren (sie war Hauptkünstlerin in einer chinesischen Künstlergesellschaft), um etwas über ihren Aufenthalt bekannt zu geben, wurde ihr das verweigert. Sie sollte an diesem Abend in einem wichtigen Engagement auftreten und niemand wusste, was ihr zugestoßen war. Dies passierte viele Male. Damals wurde sie sieben Tage inhaftiert. Seit damals wurde sie noch mehrere Male weggebracht. Das zweite Mal für zweiundvierzig Tage, das dritte Mal für sechzig Tage und das vierte Mal für fünfundsiebzig Tage. Sie weigerte sich immer noch, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben und wurde dann bei einem Schauprozess zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Als sie 2002 auf ein Taxi wartete und mit einem Fuß bereits im Taxi war, wurde sie von vier Polizeibeamten in den Wagen gestoßen und ihr wurden die Augen verbunden; dann wurde der Fahrer angewiesen, sie in ein Hotel zu fahren, wo sie dann fünfundsiebzig Tage auf einem Stuhl festgebunden blieb.

Als Spezialberichterstatter war Hr. Nowak sehr erpicht darauf, die Folterdetails zu erfahren, wer die Folterer waren, wie die Folterungen abliefen und zu welchen Zeiten sie ausgeführt wurden.

Hr. Nowak erkundigte sich, welche Art von Folter sie erlitt bevor sie und nachdem sie zu Gefängnis verurteilt worden war. Mei Xuan antwortete: „Diese Leute banden mich einfach auf einem Stuhl fest, wie dieser Stuhl mit Armlehnen hier, auf dem ich sitze. Meine Hände wurden an die Armlehnen gebunden und meine Füße zusammengefesselt. Sie hatten vier Gruppen von Leuten eingeteilt, die mich abwechselnd überwachten und mich nicht einschlafen ließen. In diesen fünfundsiebzig Tagen saß ich immer nur auf dem Stuhl. Nach den 75 Tagen war das Sitzkissen des neuen Stuhles zerrissen und hatte seine Elastizität eingebüßt. Während der Mahlzeiten banden sie mir eine Hand los und nach der Mahlzeit wurde ich wieder festgebunden. Ich bekam nur einige Minuten Pause, wenn ich die Toilette aufsuchen musste.

All dies ereignete sich in einem Hotel und die Haut an meinem Gesäß war durch das lange Sitzen wund. Wegen der engen Fesseln war jeder einzelne Finger geschwollen. Mein ganzer Körper war geschwollen. Meine Beine waren durch das lange Sitzen und der gestörten Zirkulation auf über das doppelte ihrer ursprünglichen Form angeschwollen. Diese Polizeibeamten folterten mich abwechselnd und versuchten, mich zur Aufgabe meines Glaubens zu zwingen. Ich war so müde und so schläfrig, doch sie erlaubten mir keinen Schlaf und schalteten vor meinen Augen grelles Licht ein. Zu jeder Tageszeit konnten sie kommen, um mich zu verhören.“

Hr. Nowak fragte: „Warum haben die Ihnen das angetan?“
Fr. Mei Xuan antwortete: „Einfach weil ich Falun Gong praktiziere. Sie versuchten mich zu zwingen, es aufzugeben.“

Hr. Nowak: „Sie haben Falun Gong nicht aufgegeben…“
Mei Xuan: „…und so wurde ich zu Gefängnis verurteilt. Sie sagten, wenn ich Falun Gong aufgebe, würden sie mich sofort freilassen.“

Hr. Nowak: „Kennen Sie den Namen dieses Hotels?“
Mei Xuan: „Ich kenne die Lage. Später erfuhr ich, dass dort weitere 38 andere Menschen auf die gleiche Weise wie ich eingesperrt waren.“

Hr. Nowak: „Haben Sie Strafanzeige gestellt?“
Mei Xuan: „Ich protestierte. Später bereitete ich für das Gericht eine zweiseitige Erklärung vor und wollte die illegale Haft und Folter aufdecken, doch das Gericht entzog mir jegliche Rechte.“

Hr. Nowak fragte, ob sie den Fall den UN vorgelegt habe. Mei Xuan sagte, dies sei das erste Mal, dass sie mit einem UN Beamten über ihre Leiden spricht. Hr. Nowak bestärkte Mei Xuan und andere Zeugen, dass sie alle Verfolgungsfälle in ausführlichen Details berichten sollten, damit das Büro des Sonderberichterstatters diese mit der chinesischen Regierung weiterverfolgen kann, um Antworten zu verlangen, auch wenn manche Verbrechen schon vor vielen Jahren geschehen sind.

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