Frankreich: Bericht über Falun Gong gewinnt den 'Daniel Pearl Annual News Award’

Am Nachmittag des 20. Mai 2010 fand an der Schule für Journalismus am renommierten Institut für Politwissenschaft (Science Po) in Paris die alljährliche Auszeichnungszeremonie statt. Drei Studenten erhielten den „Daniel Pearl Annual News Award für 2010“. Die Studentin Yemeli Ortega gewann den dritten Platz für ihren Bericht über die Falun Gong-Praktizierende Feng Yajun, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) eingesperrt und gefoltert wurde. Yemeli Ortega sagte, der vornehme Charakter von Fr. Feng Yajun habe sie dazu ermutigt und inspiriert, die Geschichte zu schreiben.

Von Links: 2. von li. ist die Gewinnerin des Ersten Platzes Agnes Bun, daneben Repräsentant des Wall Street Journals, Yemeli Ortega, Generalsekretär von Reporters Without Borders (Reporter ohne Grenzen)

Bernard Volker, stellvertretender Leiter der Schule für Journalismus bei Science Po und Mitglied des Prämierungskomitees, sprach über die Auszeichnung, die für einen Bericht über die Verfolgung von Falun Gong verliehen wurde. Er sagte: „Um ehrlich zu sein, unsere Auszeichnung ist nicht Anti-China. Sie beruht auf dem Wert des Berichtes, den Fakten in dem Bericht, welche die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch das chinesische kommunistische Regime aufdecken, der Qualität des Berichts und unserer Sympathie für die Hauptfigur im Bericht. Es ist nicht unser Metier, die chinesische Regierung zu kritisieren; wir sind lediglich Lehrer. Dies hindert uns jedoch nicht daran, zu sagen: ‚Das chinesische kommunistische Regime ist ein Feind von Freiheit.’“

Hr. Volker arbeitet als Direktor der Abteilung für politische Angelegenheiten der französischen Fernsehstation TF1. Er sagte: „Alle Reporter wissen, dass das KPCh-Regime eine Diktatur ist und dass es auf den Menschenrechten herumtrampelt. Ein wichtiger Punkt für die Verleihung des Preises an Fr. Ortega ist, die Internationale Gemeinschaft wissen zu lassen, was Falun Gong ist und dass die Propaganda des chinesischen KPCh-Regimes nicht objektiv ist.“

Ausgezeichnete Studentin: Falun Gong-Praktizierende machen mir Mut

Fr. Feng Yajun (1. von li.) and Fr. Yemeli Ortega (mi.) nach der Zeremonie

Fr. Ortega sprach in einem Interview über ihre Erfahrungen beim Schreiben des Berichts. Sie sagte: „Zuerst bemerkte ich chinesische und französische Menschen, die friedliche und sanfte Übungen in unterschiedlichen Parkanlagen in Paris machten. Ich war sehr neugierig und so stellte ich ihnen Fragen. Sie waren sehr offen und erzählten mir, was sie da taten und luden mich sogar dazu ein, die Übungen mit ihnen zu machen. Sie zeigten mir auch Falun Gong Bücher.

“Zu Beginn war es einfach aus philosophischer Neugierde. Später erfuhr ich von der Verfolgung von Falun Gong in China. Dann zeigte sich mein Gespür als Reporterin und ich wollte einen Bericht darüber schreiben. Ich hatte das Gefühl, dass es ist eine ganz wichtige Sache ist und dass es absurd war, eine solch friedliche Praktik so brutal zu verfolgen.“

Fr. Ortega stellte dann eine Serie von Untersuchungen an. Sie sagte: „Da ich nicht nach China gehen konnte, um darüber zu berichten, wollte ich es hier in Frankreich tun. Ich kontaktierte zuerst die chinesische Botschaft, dann die chinesische Delegation an der UN Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation. Sie antworteten nie. Ich kontaktierte auch das Französische Menschenrechtskomitee und auch sie waren nicht sehr erbaut darüber, mit mir zu sprechen.“

Sie erhielt jedoch Hilfestellung von der verantwortlichen Person für China-Angelegenheiten an der französischen Zweigstelle von Amnesty International, besonders in Bezug auf Organraub an Falun Gong-Praktizierenden. Sie erhielt auch Unterstützung und Hilfe von Yves Chapuis, dem Vorsitzenden des Ethikkomitees des Instituts für Medizinische Wissenschaft von Frankreich und Francis Navarro, dem Direktor der Organtransplantationsabteilung an der Universität von Montpellier. Sie bezog sich auch auf das Buch „Blutige Ernte: Das Töten von Falun Gong-Praktizierenden wegen ihrer Organe“ von David Matas und David Kilgour.

Fr. Ortega betonte auch, dass die Person, die ihr am meisten geholfen hatte, Fr. Feng Yajun war. Fr. Feng war die einzige weibliche Falun Gong-Praktizierende in Frankreich, die in China eingesperrt und gefoltert worden war, bevor sie der Gefahr des Organraubs aus China entkommen konnte. Als Fr. Feng sich ihre Leidensgeschichte und ihre Misere in Erinnerung rief, weinte sie niemals, sondern zeigte große Würde. Der edle Charakter von Fr. Feng ermutigte Fr. Ortega sehr, ihren Bericht abzuschließen.

Der Titel ihres Berichtes, mit dem sie die Auszeichnung gewann, lautete: „Falun Gong wird von der chinesischen Regierung verfolgt, doch die französische Regierung zeigt keinerlei Besorgnis.“ Sie weist darauf hin: „Wie im Titel meines Berichts angezeigt, scheint die französische Regierung nicht Willens zu sein, einen klaren Standpunkt in der Angelegenheit Falun Gong einzunehmen. Um mit Peking eine stabile Beziehung aufrechtzuerhalten, haben viele Menschen sich dazu entschieden, einen neutralen Standpunkt einzunehmen. Sie sagen, sie beobachten und warten, dass sich die Situation ändert. Doktor Navarro erzählte mir, dass er in der Angelegenheit des Organraubs von Falun Gong-Praktizierenden persönlich den französischen Außenminister kontaktierte, doch der Minister dabei nicht viel tun wollte. Nachdem ich so viele Menschen kontaktierte, habe ich das generelle Gefühl bekommen, dass Frankreich keine klare Stellungnahme über seine Position in der Angelegenheit der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden beziehen möchte.“

Sie sagte: „Die Franzosen jedoch kümmern sich um diese Sache, und das Auszeichnungskomitee und all jene, die mir dabei geholfen haben, repräsentieren das französische Volk.“

Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen: Die Falun Gong Sache ist nicht überholt

Hr. Jean-Francois Julliard, der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen war auch bei der Auszeichnungszeremonie zugegen. Er sagte, dass das Wall Street Journal als eines der besten Medien der Welt betrachtet wird. Er fand es eine sehr gute Sache, dass ein Bericht über die Verfolgung von Falun Gong eine Auszeichnung gewonnen habe. Er sagte, dies zeige, dass junge Reporter sich um die realen sozialen Dinge kümmern und dass diese Sache nicht überholt sei.

Falun Gong-Praktizierende rufen zu einer Beendigung der Verfolgung auf

Die ganze Familie von Fr. Feng praktiziert Falun Gong und war deshalb auch regelmäßig der schockierenden Verfolgung ausgesetzt gewesen. Sie und ihr älterer Bruder waren illegal verhaftet und brutal gefoltert worden. Sie waren gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen und flüchteten später aus China.

Fr. Feng erzählte Yemeli, dass die Verfolgung von Falun Gong immer noch sehr ernsthaft ist. Sie sagte: „Ich bin sehr aufgeregt, weil ich an der heutigen Auszeichnungszeremonie teilnehmen darf. Ich bin auch sehr glücklich, weil der Bericht von Yemeli vielen Menschen helfen kann, uns zu verstehen und uns dabei unterstützen kann, die Verfolgung zu einem Ende zu bringen.“

Das Pariser Institut für Politwissenschaft (Science Po) ist eine der geachtetesten akademischen Institutionen in Frankreich. Der stellvertretende Leiter der Schule für Journalismus und Mitglied des Auszeichnungskomitees, Bernard Volker, sagte in einem Interview nach der Zeremonie, dass die Auszeichnung von dem Wall Street Journal im Gedenken an ihren Reporter, Daniel Pearl, etabliert wurde, der während seiner Arbeit in Pakistan von Terroristen ermordet wurde. Dies war die sechste Jahresauszeichnungszeremonie. Mitglieder des Auszeichnungskomitees sind die Eltern von Daniel Pearl, der Leiter der Schule für Journalismus, Richard Descoins, ein Repräsentant des Wall Street Journals und er selbst. Die beteiligten Studenten wählen ihre eigenen Themen und jedes Jahr gibt es etwa 20 Einreichungen.

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