Falun Dafa Informationszentrum Deutschland: 53-jähriger Falun Gong-Praktizierender stirbt im Gefangenenlager von Tianjin

Berlin/New York (FDI) – Wie das Falun Dafa Informationszentrum vor kurzem erfuhr, starb ein Falun Gong-Praktizierender, der während der Haft schwer gefoltert worden war, im vergangenen Monat in einem Gefangenenlager in Tianjin. Mit dem Tod des 53 Jahre alten Herrn Zhu Wenhua (朱文) steigt die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden, die seit 1999 aufgrund der Verfolgung in Tianjin gestorben sind, auf 50 an. Die Anzahl der bestätigten Todesopfer von Falun Gong-Praktizierenden liegt landesweit bei 3.406. Internationalen Menschenrechtsexperten zufolge ist die tatsächliche Zahl allerdings um ein Vielfaches höher.

Zhu, ein ehemaliger Angestellter der International Heat and Ventilation Equipment Company in Tianjin (einer international tätigen Firma für Wärme- und Luftzirkulationssysteme) wurde im Jahr 2003 von der Polizei entführt. Im März 2004 wurde er nach einem Scheinprozess im Bezirksgericht von Nankai zu acht Jahren Gefangenenlager „verurteilt“.

Anschließend wurde er in das Gefängnis der Stadt Tianjin (天津) gebracht, wo er seitdem festgehalten und gefoltert wurde und am 19. Juli 2010 verstarb.

„Zhus tragischer Tod erinnert erneut daran, dass ein China, das von der Kommunistischen Partei regiert wird, hinter der Fassade des Fortschritts und der Modernität ein unmenschlicher und gesetzloser Ort für Falun Gong-Praktizierende bleibt“, sagt Zhang Erping, Sprecher des Falun Dafa-Informationszentrums in New York.

Laut Berichten aus China wurde Zhu während der Haft im Lager schwer gefoltert, weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben. Einmal schlugen ihn die Aufseher so sehr, dass ihm ein Bein gebrochen wurde und er eine Behinderung davontrug.

Während Zhus Aufenthalt im Lager wurde seiner Familie nicht erlaubt, ihn zu besuchen. Seine fast 90-jährige Mutter versuchte trotzdem, ihren Sohn zu sehen und erschien persönlich im Lager – aber das Gefängnispersonal verweigerte ihr den Zutritt.

Ende Juli 2010 informierte die Gefängnisverwaltung Zhus Familie, dass er am 19. Juli 2010 gestorben war – angeblich an einem Herzinfarkt. Dies wird oft von den Behörden behauptet, wenn die Gefangenen infolge Folter sterben. Seine Angehörigen bezweifeln die offizielle Version der Geschehnisse; sie gehen davon aus, dass Zhu Wenhua zu Tode gefoltert wurde.

Die Nachricht über den plötzlichen Tod ihres Sohnes erschütterte die Mutter von Herrn Zhu so sehr, dass diese zwei Wochen später starb.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Falun Dafa Informationszentrum Deutschland
Lärchenweg 18 a, 69517 Gorxheimertal
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.395 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

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