Deutschland: Jahrestag in Hamburg – 10 Jahre Mahnwache vor dem Chinesischen Generalkonsulat

Heute am 23. Juni vor genau 10 Jahren, wurde die erste Mahnwache vor dem chinesischen Konsulat in Hamburg abgehalten. Damals wie heute, machten die Falun Gong Praktizierenden auf die Verfolgung von Falun Gong in China aufmerksam. Mit Transparenten und Flugblättern, darunter auch Informationen über den Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden, wurden die Menschen, die vorbeifuhren oder ihre Visen beantragten, informiert. Meist stehen die Praktizierenden zur regulären Öffnungszeit des Konsulats an der Elbchaussee, damit sie die Chinesen aus Hamburg und auch aus anderen umliegenden Städten erreichen können. Viele Chinesen und Deutsche haben auf diese Weise von der Verfolgung erfahren. Einige Chinesen sind daraufhin sogar aus der Kommunistischen Partei ausgetreten.

Auch am heutigen Tag kamen viele Menschen an der Mahnwache an der Elbchaussee vorbei und drückten ihre Unterstützung mit Hupen oder mit Rufen aus. Viele der vorbeigehenden Konsulatsbesucher schauten längere Zeit auf die Plakate und lasen interessiert die Informationen auf den Flugblättern.

Das ist ein Bild, das der Polizei von Hamburg schon seit zehn Jahren vertraut ist. Damals waren noch mehr Polizeiwagen vor Ort. „Sie dachten, dass was passieren wird, doch als sie sahen, was wir machen, wurden einige der Polizeiwagen wieder abberufen“, so Florian Akbar, der Zuständige für die wöchentlichen Mahnwachen. In der jetzigen Zeit ist meistens nur noch ein Wagen vor Ort und manchmal auch keiner. Durch die Gespräche, die die Praktizierenden mit den Polizeibeamten führten, konnte auch sie über die wirklichen Umstände der Verfolgung viel erfahren und außerdem sehen, wie friedlich Falun Gong Praktizierende auf diese Verfolgung reagieren.

Am Ende der Veranstaltung kamen ein Journalist und ein Fotograf der „Hamburger Morgenpost“. Sie sagten, sie hätten eine Pressemitteilung über dieses zehnjährige Jubiläum der Demonstrationsveranstaltung erhalten. Interessiert erkundigte sich der Journalist, wie alles angefangen hatte und wie die Hamburger Falun Gong Praktizierenden auf die Idee gekommen waren, vor dem Konsulat zu demonstrieren.

Die Praktizierenden erklärten ihm, dass sie anfangs überlegt hatten, wie sie denn auf die Verfolgung reagieren sollten. Nachdem die Praktizierenden in Deutschland die Verfolgungssituation in China klarer verstanden hatten, wurde eine erste Demonstrationsveranstaltung vor der chinesischen Botschaft in Bonn veranstaltet. Zu dieser reisten Praktizierende aus ganz Deutschland an. Daraufhin entschlossen sich die Praktizierenden in Hamburg, so etwas in der eigenen Stadt weiterzuführen. Vorbilder für diese Art von Aktionen, gab es bereits in anderen Teilen der Welt.

Sie sprachen auch direkt mit dem damaligen Konsul und wurden sogar im Konsulat zu einem Termin empfangen. Der Konsul besaß damals das Buch "Falun Gong – Der Weg zur Vollendung" und hatte auch Interesse, Falun Gong zu lernen. Nach einem zweiten Besuch im Konsulat, hatte sich jedoch die Situation geändert. Aufgrund des Druckes der Kommunistischen Führung in China, traute sich der Konsul nicht mehr, Falun Gong zu lernen. Er rezitierte stattdessen immer nur die Parteipropaganda (der KPCh) und war verängstigt. Die Praktizierenden empfing er später nicht mehr.

Bis zum heutigen Tag wurde der Konsul ständig ausgewechselt und kein einziger empfing mehr die Praktizierenden zu einem Gespräch. Im letzten Jahr baute das chinesische Konsulat einen neuen, sehr viel höheren Zaun um das Grundstück herum – bestückt mit vielen Überwachungskameras. Seitdem haben chinesische Praktizierende in Hamburg Schwierigkeiten, ihre Pässe zu verlängern oder Dokumente aus China zu erhalten. Die meisten Falun Gong Praktizierenden in Hamburg, darunter auch Deutsche, dürfen wegen ihrer friedlichen Aktivitäten zur Beendigung der Verfolgung, nicht mehr nach China einreisen.

Die Mahnwache vor dem Konsulat ist für viele Hamburger zum Begriff geworden

Durch die jahrelangen Mahnwachen vor dem Hamburger Konsulat bekamen viele Menschen aus Hamburg die Möglichkeit, Falun Gong kennenzulernen und von der Verfolgung zu erfahren. Die Elbchaussee ist eine sehr lange Straße, die den Stadtteil Blankenese an der Elbe mit dem Stadtteil Ottensen und dem Hamburger Zentrum verbindet. Blankenese ist ein bekanntes Villengebiet an der Elbe, in dem viele wohlhabende Menschen am Elbhang leben. Von dort aus fahren einige in die Stadt zur Arbeit und direkt am Konsulat vorbei.

Aus diesem Grund treffen die Praktizierenden bei den verschiedensten Gelegenheiten immer wieder Menschen, die sagen: "Falun Gong…? Das sind doch die Leute, die jede Woche vor dem Konsulat demonstrieren. Die sehe ich immer auf meinem Weg zur Arbeit." "Es ist schon bewundernswert, wie diese Leute, ganz gleich, ob im Winter bei der eisigen Kälte oder im Sommer, bei der größten Hitze, immer vor dem Konsulat stehen" oder sie fragen: "Ja, das sind doch immer die Leute, die da vor dem chinesischen Konsulat protestieren, aber worum geht es denn da genau?"

Die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden durch die Kommunistische Partei in China dauert nun schon 12 Jahre an. Solange diese grausame Verfolgung in China nicht beendet ist, werden die Praktizierenden in Hamburg auch weiterhin vor dem Chinesischen Konsulat in der Elbchaussee 268 stehen und allen vorbeikommenden Menschen über die wahren Hintergründe der Verfolgung berichten.

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