Deutschland: Briefe von Parlamentsmitglied Herman Gröhe an den Außenminister Li Zhaoxing Buzhang in Peking und den Direktor eines Arbeitslagers

Zwei Briefe von Herrn Gröhe

Hermann Gröhe MdB
Vorsitzender der Gruppe für Menschenrechte und humanitäre Hilfe

Herrn Außenminister
Li Zhaoxing Buzhang
Waijiaobu
225 Chaoyangmenneidajie
Peking 100701
Volksrepublik China Berlin, am 31. März 2003
Fax: 0086 10 6596 3374

Euer Exzellenz,

als Mitglied des Deutschen Bundestages und Sprecher der CDU/CSU- Parlamentarischen Gruppe für Menschenrechte und humanitäre Hilfe wurde meine Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Falun Gong- Praktizierenden in China im Allgemeinen und auf die Fälle von Frau Xiong Wei und Frau Lin Wenrong im Besonderen gelenkt. Ich schreibe Ihnen, um Ihnen meine tiefe Besorgnis über mehr als 100 000 Falun Gong- Praktizierende zum Ausdruck zu bringen, die ins Gefängnis gesperrt oder in Zwangsarbeitslager gesteckt wurden sowie über die mehr als 630 bestätigten Todesfälle. Da die Volksrepublik China die Internationale Konvention über zivile und politische Rechte unterzeichnet hat, bitte ich Sie inständig, sicherzustellen, dass die Menschenrechte in China nicht weiter verletzt werden.

Frau Xiong Wei lebte für viele Jahre in Berlin, Deutschland, und hat für ein chinesisches Unternehmen gearbeitet. Während sie Informationen über Falun Gong verbreitete, ist sie am 5. Januar 2002 in Peking festgenommen und nach Gaxing Xian, Sinan Nuzi Laojiao Nongchang gebracht worden.

Frau Lin Wenrong hat seit April 2002 in Düsseldorf, Deutschland, gelebt. Als sie zum chinesischen Neujahrsfest 2003 nach China zurückkehrte, um ihre Familie zu besuchen, wurde sie durch das Büro 610 in Wuhan City festgenommen.

Da beide Frauen friedlich ihre Rechte auf Glaubensfreiheit und Redefreiheit wahrnahmen, bitte ich Sie sehr, alles nur Mögliche zu tun, um ihre sichere und sofortige Entlassung sicherzustellen. Ich bin überzeugt, dass das im Interesse Ihres Landes und seiner Menschen liegt.

Aufrichtigst

CDU/CSU- Fraktion
Des Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1
Unterschrift von Hermann Gröhe

*****************

Hermann Gröhe MdB
Vorsitzender der Gruppe für Menschenrechte und humanitäre Hilfe

An den Herrn Direktor der
Daxing Xian, Xinan Nuzi Laojiao Nongchang
(Yuan Tiantanghe Nongchang )
Peking 102609
Volksrepublik China Berlin, den 31. März 2003

Sehr geehrter Herr,

als Mitglied des deutschen Bundestages und Sprecher der CDU/CSU – Parlamentarischen Gruppe für Menschenrechte und humanitäre Hilfe wurde meine Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Falun Gong- Praktizierenden in China allgemein und im Besonderen auf den Fall von Frau Xiong Wei gelenkt. Ich schreibe Ihnen, um meine tiefe Besorgnis auszudrücken über die Gefangensetzung von mehr als 100 000 Falun Gong- Praktizierenden in Zwangsarbeitslager (wie das, dessen Direktor Sie sind) und über mehr als 630 bestätigten Todesfällen . Da die Volksrepublik China die Internationale Konvention für zivile und politische Rechte unterzeichnet hat, bitte ich Sie dringend, dazu beizutragen, dass die Menschenrechte in China nicht länger verletzt werden.

Frau Xiong Wei hat viele Jahre in Berlin, Deutschland, gelebt und hat für ein chinesisches Unternehmen gearbeitet. Während sie Informationen über Falun Gong verteilte, wurde sie am 5. Januar 2002 in Peking festgenommen und nach Daxing Xian , Sinan Nuzi Laojiao Nongchang gebracht. Da Frau Wei nur friedlich ihre Rechte auf Religions- und Redefreiheit wahrnahm, bitte ich Sie dringend, alles, was möglich ist, zu tun, ihre sofortige und sichere Entlassung sicherzustellen. Darüber hinaus bitte ich Sie, mich mit Informationen zu versehen über das, was Sie in dieser Richtung zu tun gedenken.

Aufrichtigst

Unterschrift von Hermann Gröhe
CDU/CSU- Fraktion des Deutschen Bundestages

Hermann Gröhe MdB

*********************
Anmerkung der Redaktion: Lin Wenrong wurde aufgrund der vielen Bemühungen u.a. von Regierungen, Politikern, Menschenrechtsorganisationen und den vielen Menschen, die ihre Unterschrift gegeben haben, freigelassen. Sie befindet sich wieder in Düsseldorf in Sicherheit. Wir bedanken uns nochmals herzlich und hoffen, dass die Bemühungen zur Beendigung der Verfolgung weitergehen!

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