Schweiz: Offener Brief vorgetragen vor dem Chinesischem Konsulat in Zürich (25.04.03)

SARS öffnet der Welt die Augen
Lügen können die Verantwortlichen für die Verfolgung von Falun Gong nicht ewig decken

Wir halten heute vor den Vertretungen der Volksrepublik China Veranstaltungen ab, um dem Zhongnanhai-Ereignis vom 25.04.1999 zu gedenken und um an die chinesische Regierung zu appellieren, damit sie endlich die unsinnige Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden beendet, bevor noch mehr Leid verursacht wird.

Vor vier Jahren, am 25. April 1999, hörte die Welt erstmals über die Medien von Falun Gong. Über 10 000 Falun Gong-Praktizierende versammelten sich an diesem Tag in Peking, in der Hoffnung, dass die chinesische Zentralregierung die Verfolgung gegen sie nicht ausweiten würde. Sie baten, um ein faires und entspanntes Umfeld und ein Ende der Schmähung und Verleumdung der Meditationspraxis. Aktueller Anlass war die gewaltsame Verhaftung von 40 Praktizierenden in Tianjin, weil sie friedlich Petitionen an die Stadt eingereicht hatten. Daraufhin kamen Falun Gong-Praktizierende aus den unzähligen Übungsgruppen nach Peking, um sich an das Petitionsbüro der Zentralregierung zu wenden, was als Recht jeden Bürgers in der chinesischen Verfassung verankert ist. Sie kamen mit der einfachen Bitte, freies Üben von Falun Gong weiterhin verfassungsgemäss zu garantieren.
Die Versammlung verlief ausgesprochen friedlich, es gab keine Parolen, keine Transparente und es kam zu keinen Verkehrsbehinderungen

Während den letzten vier Jahren wurde jedoch dieser friedliche Appell oft als Grund für das offizielle Verbot der Praxis betrachtet, welches drei Monate später folgte. Ein gewaltiger Erguss von chinesischer Propaganda hat zur Verwirrung beigetragen und stellte die Versammlung als Belagerung dar, welche die Führerschaft schockiert haben soll.
In Anbetracht der Tatsachen, dass die friedvolle Gruppe von Praktizierenden unbewaffnet war und dass das Videomaterial die Strasse und alle Ein- und Ausgangswege unbehindert zeigt, ist Jiangs Rhetorik der Belagerung von Zhongnanhai lächerlich. Jiang Zemins Regime wollte Falun Gong niederschlagen, so verwendete es den Appell als Entschuldigung.

Chinas jüngstes Vertuschen von SARS, was der Krankheit sich ungehemmt zu verbreiten ermöglichte, rief der ganzen Welt in Erinnerung, dass Nachrichten von der chinesischen Regierung in Frage gestellt werden müssen. Plötzlich erinnern sich die Investoren der Welt daran, weshalb China immer noch ein riskanter Platz ist, um ein Verkaufsgebiet zu eröffnen oder eine Fabrik zu bauen. Wenn Peking in einer solch ernsten Angelegenheit lügt, die die Gesundheit seines eigenen Volkes betrifft, wie vertrauenswürdig sind dann wohl die deliriösen Wirtschaftsstatistiken, die es publiziert?
Die Tragödie der SARS-Epidemie ist nicht nur ein “Misstritt“ Pekings Führung, wie es auch die Homepage der chinesischen Botschaft in der Schweiz darstellt, sondern ein zentrales Problem des Regimes – und des Ex-Führers Jiang Zemin im speziellen, von dem angenommen wird, dass er immer noch die Macht im totalitären Staat in den Händen hält – welches seine Machtbesessenheit über die Interessen und sogar über das Leben seines eigenen Volkes stellt.

Die SARS-Tragödie zeigt den Willen des chinesischen Regimes für seine persönlichen Interessen zu lügen und Propaganda zu verbreiten, sogar wenn das Leben von Millionen in Gefahr ist. Seit fast vier Jahren mussten wir erleben, wie das Regime Falun Gong aufs Schlimmste verfolgt, und in der ganzen Welt Lügen propagiert, um ihr grausames Vorgehen zu vertuschen und zu rechtfertigen.
Es ist das gleiche Muster und es ist eine ausserordentliche Bedrohung, nicht nur für China sondern für die ganze Welt.

Jiang Zemins Regime erliess Gesetze, um rückwirkend die Kampagne gegen Falun Gong zu legalisieren, während es gleichzeitig Geschichten fabrizierte, um Falun Gong zu dämonisieren. Trotz des riesigen Propagandafeldzuges blieben jedoch überzeugende Beweise aus, welche die Kampagne rechtfertigen würden, während harte Beweise für staatlich-geförderte Folter einfach abgestritten wurden. Bedauerlicherweise hatte der chinesische Botschafter in der Schweiz am 24. April des vergangenen Jahres diese Politik des Lügens auch in der Schweiz vertreten, als er gegenüber dem Schweizer Fernsehen Folter in den Gefängnissen seines Landes abstritt, das dies verboten sei. Ausserdem lesen wir auf auf der Homepage der Chinesischen Botschaft, dass in China umfassende Religionsfreiheit herrsche und dass die Chinesische Regierung seit jeher grossen Wert auf die Menschenrechte und die fundamentale Freiheit des chinesischen Volkes lege. Weltweit werde Chinas Erfolg in Sachen Menschenrechte anerkannt.
Tatsache aber ist, dass Menschenrechtsorganisationen weltweit genau das Gegenteil beweisen und nicht nur die Situation von Falun Gong sondern auch der Christen, Uiguren, Tibeter, und anderen Minderheiten äusserst besorgniserregend einstufen.
Auf ihrer Web-Seite schreiben Sie, dass das Verbot von Falun Gong Volkswille sei. Woher kommt es dann, dass gerade noch im Jahr vor der Verfolgung zahlreiche positive Artikel in angesehenen chinesischen Zeitschriften erschienen und immer mehr Chinesen Falun Gong zu praktizieren begannen.
Die offizielle Stellungsnahme eines ranghohen Funktionärs der chinesischen Sportkommission in U.S. News and World Report noch im Februar 1999 verdeutlicht wie absurd diese Aussage ist und dass bevor Jiang Zemin seine Verleumdungskampagne begann, die öffentliche Meinung gegenüber von Fallun Gong sehr positiv war. Auf die Frage, warum China Falun Gong nicht verbiete, antwortete er: „ Warum sollten wir? Jeder Falun Gong Praktizierende spart dem Land jedes Jahr 10 000 Yuan ein. Wenn es 100 Millionen Menschen praktizieren, beträgt die Ersparnis an medizinischen Kosten 100 Billionen Yuan . Dieser Geldbetrag kann vom Land für etwas anderes gebraucht werden. Der Staat kann dieses Geld in den wirtschaftlichen Aufschwung investieren.“
Ein internes Memorandum zitierend, fügte er hinzu, “Premier Zhu Rongji ist sehr glücklich darüber. Das Land könne das Geld gerade jetzt gebrauchen.“

Sehr geehrte Damen und Herren, wir machen Sie und alle Vertreter der Volksrepublik China darauf aufmerksam, was zur Zeit in China und auf der ganzen Welt geschieht.
Das Regime unter Jiang Zemin, als dessen Vertretung in der Schweiz wir Sie betrachten, hat während vier Jahren unmenschlicher Verfolgung, unsagbares Leid verursacht, zahlreiche Familien zerstört, eine grosse Zahl von Folter- und Mordopfern hinterlassen.

Ein Lügengewebe schützt jedoch die Verantwortlichen – wie lange aber noch? Durch SARS hat die chinesische Regierung auf internationalem Parkett ihr Vertrauen vollends verspielt. Auf diesem Hintergrund gewinnen auch die zahlreichen Gerichtsverfahren wegen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und andere Menschenrechtsverletzungen an Verständnis, die seit fast vier Jahren weltweit von Praktizierenden gegen den Initiator der Verfolgung von Falun Gong, den ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin und gegen höchste chinesische Regierungsmitglieder erhoben werden.

Falun Gong- Praktizierende gewinnen für ihre friedliche und gewaltfreie Haltung innerhalb und ausserhalb Chinas immer mehr Respekt und Unterstützung, was wir auch in unserer Aufklärungsarbeit in der Schweiz und im speziellen in der Stadt Zürich erleben durften. Verschiedene Zürcher Politiker sprachen ihre Unterstützung aus.

Mit der monatelangen Vertuschung von SARS nahmen die Verantwortlichen nicht nur Krankheit und Tod in der eigenen Bevölkerung in Kauf, sondern auch die unkontrollierte Ausbreitung des aggressiven Virus in alle Welt. Nun leiden nicht nur die vom Virus betroffenen Menschen, auch die Wirtschafts-beziehungen werden beeinträchtigt und der Ruf Chinas beschädigt.
Für die Bekämpfung von SARS hätte China sicherlich schon früh internationale Hilfe erhalten, wenn nicht die Aufrechterhaltung der glänzenden Fassade höher gestellt worden wäre als die Wahrheit..

Im Fall von Falun Gong wurde durch Lügen und Verdrehung der Tatsachen unrechtmäßigem Handeln der Weg bereitet, so dass Millionen unbescholtener chinesischer Bürger tagtäglich terrorisiert, verfolgt, misshandelt und bis jetzt 634 zu Tode gefoltert wurden- von der vermuteten Dunkelziffer nicht zu sprechen .

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Zum Schluss wollen wir sie darüber informieren, dass wir heute eine SOS-Rettungsaktion für Herrn He Yuanchao starten und alle Möglichkeiten nutzen werden, welche uns die Städtepartnerschaft zwischen Kunming und Zürich bietet. Herr He wurde in Kunming einzig und allein auf Grund seines Praktizierens von Falun Gong zu 21 Monaten Arbeitslager verurteilt und trotz schweren Verletzungen im 2. Arbeitslager der Provinz Yunnan eingesperrt und zur Arbeit gezwungen. Er trat in den Hungerstreik, um gegen die unmenschliche Behandlung zu protestieren, worauf er zwangsernährt wurde.Mit dieser Aktion wollen wir die Aufmerksamkeit auf die beunruhigende Situation der Falun Gong-Praktizierenden in Kunming lenken. Denn auch in Zürichs Partnerstadt und in der Provinz Yunnan werden Praktizierende diskriminiert, verfolgt, in Arbeitslager gesteckt, gefoltert und sogar ermordet. Wenn Herr He nicht bald die nötige Behandlung bekommt, so muss er den Rest seines Lebens an einer Behinderung leiden.Wir bitten Sie sich im Namen der Menschlichkeit für Herrn He und alle Falun Gong-Praktizierende einzusetzen, die in Kunming und in der Provinz Yunnan zu Unrecht in Arbeitslager festgehalten werden.Wir stehen hier vor der Vertretung der Volksrepublik China im festen Glaube daran, dass sich die Krise in China zum Guten wenden wird. Dass China- ein Land mit einer solch reichen Kultur und Geschichte- den Platz in der Welt einnehmen kann, der ihm zusteht. Dass China einer Zukunft entgegen geht, wo es unvorstellbar ist, dass aufrichtige Bürger durch die eigene Regierung verfolgt werden. Dass Falun Gong wieder frei praktiziert werden darf und umfassende Glaubensfreiheit gewährt ist.

Falun Gong-Praktizierenden der Schweiz

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