Das ist der Liu Feng, den ich kenne

(Clearwisdom.net) Praktizierende in Irland suchen Hilfe, um Yang Fang und Liu Feng zu befreien. Beide werden illegal in China festgehalten. Liu Feng war ein ausländischer Student in Irland. Als er Ende 1999 nach China zurückkehrte, wurde er festgenommen. Er wollte friedlich an die chinesische Regierung appellieren, mit der Verfolgung von Falun Dafa Praktizierenden aufzuhören. Sein Reisepass wurde beschlagnahmt und er konnte nicht nach Irland zurückkehren, um seine Studien zu beenden. Da ich Liu Feng ziemlich gut kennengelernt habe, als ich in China war, schreibe ich diese wenigen Dinge über ihn auf, in der Hoffnung, dass dies bei seiner Rettung helfen kann.

Im April 2000 hatte ich eine schwere Zeit, da ich darüber nachdachte, nach Peking zum Appellieren zu gehen. Obwohl ich das Fa ziemlich gut verstand, waren meine Studien und meine Familie zwei größere Sorgen für mich. Eines Tages ging ich nach der Schule zum Haus eines Mitpraktizierenden, Herrn A., um seine Meinung zu hören. Jemand anderes war bereits dort. Herr A. stellte uns vor und sagte: „Dies ist Liu Feng. Er kommt gerade aus Irland zurück.“ Nach einer kurzen Begrüßung erzählte ich von meinen Schwierigkeiten. Liu Feng sagte, dass er die gleichen Schwierigkeiten wie ich hatte. Daraufhin teilte er mir seine Erfahrungen mit.

Im Dezember 1999 beschloss Liu Feng nach Hause zu gehen, um seinen kranken Großvater zu sehen. Er erfuhr, dass eine Fa-Konferenz in Hong Kong stattfinden würde. So änderte er seine Pläne und ging dorthin. Die Themen auf der Konferenz waren sehr interessant. Der erste Bericht hieß „Dafa ruft nach uns“. Der Redner sagte, dass, wenn man nach Peking zum Appellieren geht, das Fa bestätigt. Es war ein hervorragender Vortrag. Der zweite Redner schlug vor, besser das Fa daheim zu lernen und dass zu appellieren falsch sei. Der dritte Redner wiederum sagte, dass appellieren genau richtig sei. Der vierte Redner sagte, das Fa Zuhause zu lernen. Liu Feng war verwirrt und sich nicht sicher, was er nun tun sollte, zumal sein Verständnis vom Fa nicht sehr solide war. Nach der Konferenz tauschte er mit anderen Praktizierenden Erfahrungen bis tief in die Nacht aus. Schließlich stimmten sie alle überein, dass nach Peking zum Appellieren zu gehen, das Richtige war.

Gemeinsam mit anderen Praktizierenden nahm Liu Feng den Zug nach Peking, statt nach Hause zu gehen. Während sie sich eine Unterkunft in Peking suchten, erklärten sie noch den Taxifahrern die Wahrheit über Dafa. Einige Taxifahrer fragten nervös: „Wie könnt Ihr nur wagen hier in Peking über dieses Thema zu sprechen?“ Andere Taxifahrer hörten genau und mit klarem Kopf zu.

Jeder dachte darüber nach, was sie machen sollten, nachdem sie in der Nacht in ihrer Unterkunft angekommen waren. Liu Feng entschied sich dafür, einen Brief an den Premierminister zu schreiben und diesen persönlich abzugeben. Am nächsten Morgen versuchte er recht früh ein Taxi zur Residenz des Premierministers zu bekommen. Die ersten beiden Taxifahrer lehnten ab, als sie vom Fahrtziel erfuhren. Der dritte Fahrer brachte ihn jedoch in die Nähe der Residenz.

Feng gab zu, dass er sich zuerst ziemlich gefürchtet hatte, als er Polizisten in Uniform und Zivilkleidung um die Residenz des Premierministers herum sah. Nachdem er mit sich selbst im Reinen war, dass er das Richtige tat, ging er geradewegs entschlossen zum Vordereingang. Die Wache an der Tür brachte ihn zur Polizeiwache hinter der Residenz, nachdem sie herausgefunden hatten, dass er für Falun Gong appellieren wollte. Die Polizei nahm ihm seinen Pass weg und sperrte ihn in ein Gebäude ohne Dach im Hinterhof der Polizeiwache. Im Dezember ist es in Peking 20 bis 30 Grad unter dem Gefrierpunkt. Liu Feng musste dort die frostige Nacht verbringen.

Liu Feng wurde am folgenden Tag in seine Heimatstadt Dalian gebracht. Er wurde in der Yao Gia Strafanstalt zusammen mit Herrn A. eingesperrt. Herr A. ist ein sehr fleißiger langjähriger Praktizierender und teilte mit ihm die Zelle. Er hat ein sehr tiefes und solides Verständnis vom Fa und kann sich an viele Artikel des Meister wortwörtlich erinnern. Liu Feng erzählte A., dass er eher ein neuer Praktizierender war. Sein Verständnis vom Fa war nicht sehr gut, da er nicht so fleißig in seiner Kultivierung gewesen war.

Während seiner Gefangenschaft wurde Liu Feng viermal von der Polizei befragt. Diese Verhöre waren Tests bezüglich seiner Eigensinne für Gefühle. Seine Eltern versuchten ihr Bestes, ihn davon zu überzeugen, seine Dafa Kultivierung aufzugeben. Sein Vater versuchte sowohl einen schweren als auch einen sanften Ansatz: er sagte Feng, dass es für ihn als gewöhnlichem Arbeiter sehr schwierig sei, seinen Sohn nach Übersee zum Studieren zu schicken; ein anderes mal schlug er ihn. Sein Vater kniete sogar in Anwesenheit mehrerer Personen vor ihm nieder und bat ihn, eine „Garantieerklärung“ zu schreiben und auf seine Dafa Kultivierung zu verzichten.

Liu Feng sagte, dass das letzte Mal das Schwierigste war. Es waren nicht nur seine Eltern, sondern auch alle seine Verwandten dort. Jemand hatte bereits eine „Garantieerklärung“ für ihn vorbereitet. Die Polizei hatte versprochen, dass, wenn er die „Erklärung“ unterschreiben würde, er seinen Reisepass zurückbekäme. Sie sagten ihm, dass seine Familie ein Auto gemietet hatte und draußen wartete. Wenn er kooperierte, bekäme er seinen Reisepass zurück und könnte wieder nach Irland fliegen. So hätte er fortfahren können, Falun Gong zu üben und sein Studium fortzusetzen (er ging davon aus, im Juni 2000 das Studium beendet zu haben). Alle Verwandten setzten ihn abwechselnd unter Druck. Kurz nach 16 Uhr fragte Liu Feng im Stillen den Meister: „Meister, ich kann so nicht mehr weiter machen. Was soll ich tun?“ Während er noch mit sich selbst kämpfte, kam ihm eine Idee. Er fragte die Polizei nach einem Stift und schrieb auf die Unterschriftszeile der „Erklärung“: „Mein Entschluss, Dafa zu kultivieren, ist unerschütterlich“. Feng sagte, dass in diesem Augenblick sein Herz sehr friedlich wurde. Seine Verwandten sahen, was er getan hatte und gingen kurz darauf. Feng hatte schließlich die Prüfung bestanden.

Nach einem halben Monat wusste die Polizei nicht mehr, was sie mit ihm noch anstellen könnten und ließen ihn gehen. Feng sagte, dass es für ihn zu Hause noch schwerer war. Sein Vater erlaubte ihm nicht hinauszugehen, das Fa zu lernen oder die Übungen zu machen. Er wusste nicht, was er tun konnte. Außer zu essen und zu schlafen, saß er jeden Tag nur dumm herum. Nach einigen Wochen erkannten seine Eltern, dass es nutzlos war, ihn so zu Hause zu behalten und erlaubten ihm, wieder raus zu gehen. Liu Feng ging zum Haus eines Mitpraktizierenden und fing wieder neu mit dem Fa Lernen an. Schrittweise wurde er durch das gemeinsame Fa Lernen mit anderen reifer.

Von Liu Fengs Erfahrungen verstand ich, dass, um eine schwere Zeit in eine freudige Begebenheit umzuwandeln, es eines festen Glaubens an das Fa und den Meister bedarf. So wie ein chinesisches Gedicht sagt: „Nach den schattigen Weiden warten bunte Blumen und ein anderes Dorf.“ Ich erinnerte mich, dass wir unser eigenes Umfeld erschaffen.

Nachdem ich von meinem ersten Appell in Peking zurückkehrte, nahm ich bald Kontakt mit Liu Feng auf und erfuhr, was ihm widerfahren war. Sein Vater fand heraus, dass er sich mit anderen Praktizierenden traf, wenn er ausging und er die Kultivierung nicht aufgeben wollte, im Gegenteil sogar noch stärker an Dafa glaubte. Da er von den Lügen der Regierung vergiftet war und die Verfolgung fürchtete, begrenzte sein Vater seinen Ausgang. Manchmal schlug sein Vater ihn so hart, dass das Blut aus seinem Mund an der weißen Wand zu sehen war. Da er diesen Zustand nicht länger erdulden konnte, blieb er immer bis spät in die Nacht von Zuhause weg. Eines Tages sagte sein Vater: „Falls Du heute wieder raus gehst, brauchst Du nicht mehr wieder zurück zu kommen.“ Liu Feng traf sich wieder mit anderen Praktizierenden. Als er abends heimkehrte, öffnete ihm niemand die Tür, trotz ständigen Anklopfens. Da es recht spät war, wollte er andere Praktizierende nicht belästigen. Also stand er die ganze Nacht vor seinem Zuhause.

Am darauf folgenden Tag suchte er sich in einem Schnellrestaurant eine Arbeit. Das Restaurant stellte ihn ein, da er flüssig Englisch sprach und dort viele Ausländer aßen. Seine einzige Frage war, wo er leben könnte. Er kümmerte sich nicht einmal um die Höhe seines Gehalts. Im Kellergeschoß des Restaurants teilte er die Schlafräume mit anderen jungen Kollegen. Als Feng vor dem Zubettgehen die Übungen machen wollte, fragten ihn seine Kollegen, was er da mache. Er sagte ihnen: „Ich praktiziere Qigong.“ „Was für ein Qigong?“ „Falun Gong.“ Sie waren alle sehr überrascht: „Wie kannst Du es wagen Falun Gong zu üben?“ Er erklärte ihnen die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Dafa und sie alle drückten ihr Verständnis aus.

Nach einigen Tagen sagte ihm ein Kollege, dass der Manager mit ihm reden wollte. Er wusste, dass der Manager nun über sein Praktizieren von Falun Gong Bescheid wusste. Er war auf das Schlimmste vorbereitet. Während ihres Gesprächs, als er gerade von der Wahrheit über Dafa sprechen wollte, unterbrach ihn der Manager: „Du musst mir nichts erklären, meine Mutter praktiziert auch Falun Gong.“ Der Manager sagte ihm, dass seine Mutter Feng als Manager haben wollte. Sie wusste, dass Falun Gong Praktizierende gute und vertrauenswürdige Menschen sind. Er sollte sich ums Restaurant kümmern, wenn sie ausgehen musste.

Seit dem hatte Feng eine feste Arbeit. Unter diesen guten Bedingungen produzierte Feng mit anderen Praktizierenden viele Materialien zu Wahrheitsaufklärung. Er kaufte einen Computer, einen Drucker und ein Motorrad. Das Motorrad brauchte er, um Praktizierende zum Verteilen der Dafa Materialien umher zu fahren. Sie brachten die Infomaterialien sogar bis zu den Türen des Rathauses, Gerichts und richterlichen Büros.

Im Restaurant mochte jeder diesen freundschaftlichen jungen Manager. Sie alle sagten, dass Manager Liu niemandem Schwierigkeiten machte. Wenn jemand einen Fehler machte, erklärte er es der Person mit Vernunft. Alle respektierten wie er sich verhielt. Als alle gemeinsam aßen, ließ ein Arbeiter etwas Essen übrig. Feng nahm es und aß es auf. Er erzählte ihnen Geschichten vom Meister und warum man alles aufessen sollte. Daraufhin aßen alle ihre Teller leer. Wegen seiner guten Arbeit und guten Persönlichkeit unterstützten ihn alle. Wenn der Polizeiinspektor kam, versteckten sie ihn. Wenn einige Fremde nach ihm fragten, halfen sie, ihn nicht auffliegen zu lassen.

Während des Laternenfests 2000 kaufte Feng einige Festkuchen und Weintrauben und ging nach Hause. Er sagte seinen Eltern: „Das Laternenfest ist für Familientreffen. Deshalb komme ich nach Hause. Wo auch immer ich mich falsch verhalten oder Fehler gemacht habe – das war nur, weil ich mich nicht gut genug kultiviert hatte – und dies hat nichts mit Falun Dafa zu tun. Ich bitte Euch, mir zu verzeihen und mich zu verstehen.“ Seine Eltern waren nicht mehr böse auf ihn. Im Oktober 2000 ging Liu Feng wieder zum Tiananmen und kam unbeschadet nach Dalian zurück. Wegen der strikten Überwachung von Falun Dafa Praktizierenden in China, musste sich Feng eine neue Arbeit in einem anderen Restaurant suchen.

Wir standen, bis ich im August 2001 das Land verließ, in Kontakt. Die obige Geschichte spiegelt wieder, was ich von Liu Feng weiß. Es gibt sicherlich noch mehr Dinge, die er im Stillen getan hat, die mir unbekannt sind.

Ich hoffe, dass alle Dafa Praktizierenden ihr Bestes tun werden, ihn zu retten.

Übersetzt aus dem Englischen: http://clearwisdom.net/emh/articles/2003/4/29/35027.html
Chinesische Version: http://www.minghui.org/mh/articles/2003/4/19/48681.html
Übersetzt: Freitag, 2. Mai 2003

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