Bilanz im Mai 2022: Insgesamt 42 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Im Mai 2022 wurden 42 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden. Zwei wurden im Jahr 2020 verurteilt, sieben im Jahr 2021 und 33 im Jahr 2022, unter ihnen zwei im Januar, vier im Februar, einer im März, sechs im April, 19 im Mai und einer in einem unbekannten Monat der Verurteilung.

Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, ist eine spirituelle Disziplin, die seit 1999 vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird. Seitdem wurden unzählige Praktizierende festgenommen, inhaftiert, verurteilt und gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China kann jedoch nicht immer rechtzeitig über die Vorfälle berichtet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die verurteilten Praktizierenden – 26 (62 Prozent) von ihnen Frauen – kamen aus neun Provinzen. Die Provinz Liaoning verzeichnete die meisten Fälle (9), wobei sechs der betroffenen Praktizierenden bei einer Polizeirazzia verhaftet wurden (die Polizei behauptete, die Gruppenverhaftungen seien ein „Geschenk“ für die Hundertjahrfeier der Kommunistischen Partei Chinas am 1. Juli 2021).

15 der Praktizierenden waren 60 Jahre und älter, darunter drei über 80 und sieben über 70 Jahre alt. Ein 78-jähriger Mann und eine 78-jährige Frau wurden zu drei bzw. fünf Jahren Haft verurteilt.

Die Haftstrafen reichten von sechs Monaten bis zu acht Jahren, darunter vier Fälle mit Bewährung. Einige von ihnen wurden verurteilt, weil sie in Privatwohnungen Falun-Dafa-Bücher gelesen hatten, während andere verurteilt wurden, weil sie mit Mitmenschen über die Verfolgung gesprochen hatten. 21 Praktizierende wurden zu Geldstrafen von insgesamt 188.000 Yuan (ca. 26.275 Euro) verurteilt, was einem Durchschnittsbetrag von 8.952 Yuan (ca. 1.254 Euro) pro Person entspricht.

Zwei der verurteilten Praktizierenden waren früher selbst Polizeibeamte. Unter den anderen waren ein Lehrer, eine Krankenschwester, ein Motorradtaxifahrer und ein IT-Fachmann.

Einige ältere Praktizierende dürfen ihre Strafe aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zu Hause absitzen, müssen sich aber wöchentlich bei der örtlichen Justizbehörde melden und häufig Videoanrufe mit den Behörden tätigen, um zu bestätigen, dass sie zu Hause bleiben. Außerdem wurden die Kinder einiger Praktizierender von den Behörden angewiesen, sie zu überwachen und sie daran zu hindern, mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden Kontakt aufzunehmen.

Einige der Praktizierenden wurden seit 1999 wiederholt verfolgt. Der oben erwähnte 78-jährige Mann, der zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, hatte bereits zwei Gefängnisstrafen von insgesamt 11,5 Jahren abgeleistet. Eine Frau, die bereits 15 Jahre abgesessen hatte, wurde erneut zu acht Jahren verurteilt.

Unter den verurteilten Praktizierenden waren auch zwei Mütter und ihre Töchter. Die Mutter und die Tochter in der Provinz Liaoning wurden insgeheim verurteilt, da die Behörden ihre Familie über ihren Aufenthaltsort und den Stand des Verfahrens im Unklaren ließen.

In einem anderen Fall in der Provinz Shandong verheimlichte der Richter die Verurteilung des Praktizierenden vor seiner Familie, um sie daran zu hindern, in seinem Namen Berufung einzulegen.

Nachfolgend finden Sie einige ausgewählte Fälle in Kurzfassung. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden.

Wiederholt ins Visier genommen

Zhu Mingrong, 48, wohnhaft in der Stadt Leshan in der Provinz Sichuan, wurde am 24. Oktober 2021 verhaftet. Sie war von den Eltern eines Schülers angezeigt worden, weil sie mit dem Schüler über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde entweder im April oder im Mai 2022 zu acht Jahren Haft verurteilt. weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihre Familie hatte nie eine Mitteilung über ihren Fall erhalten.

Nach 15 Jahren Gefängnis insgeheim zu weiteren acht Jahren verurteiltteilt

Seit Beginn der Verfolgung wurde Zhu wiederholt verfolgt und 15 Jahre lang wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert. Das erste Mal wurde sie im Oktober 1999 verhaftet, als sie nach Peking fuhr, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde 15 Tage lang festgehalten und später zu drei Jahren Haft verurteilt. In den Jahren 2003 und 2010 wurde sie zu zwei weiteren Gefängnisstrafen von jeweils sechs Jahren verurteilt.

Praktizierender nach zehn Jahren Haft und dem Tod seines Vater erneut zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

Sein Vater war bei der Verfolgung von Falun Dafa ums Leben gekommen; er selbst wurde wegen seines Glaubens zehn Jahre im Gefängnis inhaftiert. Dann geriet Wei Bin erneut ins Visier der Behörden. Vor kurzem wurde er zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt. Er hat Berufung eingelegt.

Wei Bin lebt in der Stadt Jiangyou in der Provinz Sichuan. Im Jahr 2002 hatte ein Gericht ihn zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Er wurde geschlagen und musste stundenlang in der prallen Sonne stehen. Im September 2009, als Wei noch inhaftiert war, wurde auch sein Vater Wei Chaohai festgenommen. Das Gericht verhängte gegen ihn eine Haftstrafe von sieben Jahren wegen seines Glaubens an Falun Dafa. 2011 wurde der Vater ins Gefängnis Deyang gebracht, wo er am 1. Januar 2013 zu Tode gefoltert wurde.

Wei Bin wurde am 18. Juni 2021 erneut festgenommen. Zuvor war seine Mutter auf der Straße von Polizisten abgeführt worden. Die Beamten nahmen ihr den Rucksack und die Wohnungsschlüssel weg. Während Polizisten die Frau mit verbundenen Augen in ein Untersuchungsgefängnis überführten, verschafften sich andere Beamte mit den Schlüsseln Zutritt zu ihrer Wohnung und verhafteten Wei Bin. Die Polizei durchsuchte die gemeinsame Wohnung von Mutter und Sohn und beschlagnahmte seine Falun-Gong-Bücher, Bankkarten und viele andere Wertsachen.

Während Weis Mutter am 2. Juli gegen Kaution freigelassen wurde, blieb er in Gewahrsam. Zwei Wochen lang hielt die Polizei ihn in Handschellen und entzog ihm den Schlaf. Gelegentlich durfte er für zwei oder drei Stunden schlafen. Die meiste Zeit verhörte ihn die Polizei und zwang ihn zuzugeben, dass er 3.800 automatische Telefonanrufe an die Öffentlichkeit über Falun Dafa getätigt hatte.

Das Gericht der Stadt Jiangyou führte insgesamt vier Anhörungen zu Weis Fall durch. Sein Anwalt nahm an den ersten drei Anhörungen teil. Aufgrund einer dreiwöchigen Corona-Quarantäne konnte er an der vierten Anhörung nicht teilnehmen. Die Staatsanwaltschaft legte dem Gericht die von der Polizei erbrachten Beweise vor. Dabei handelte es sich um zwei Blätter aufgezeichneter Telefongespräche und nicht wie von der Polizei behauptet um automatisierte Anrufe. Der Richter verurteilte ihn am 29. April 2022 zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 840 Euro).

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