Zypern: Gelegenheiten zur Wahrheitserklärung

Verehrter Meister, ich grüße Sie! Ich grüße meine Mitpraktizierenden!

Im August 2023 ist es nun schon 11 Jahre her, seit ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen habe. 2012 war Falun Dafa gerade erst auf Zypern eingeführt worden. Nach und nach entstand unsere Kultivierungsumgebung. Menschen mit Schicksalsverbindungen, gleich welchen Alters oder welcher Nationalität kamen auf Zypern zusammen, um zu praktizieren.

Vor der Pandemie und währenddessen reiste ein Drittel der Praktizierenden in ihre Heimatländer ab. Insofern gab es viele Umwälzungen innerhalb unserer Übungsgruppe. Zur selben Zeit änderte sich auch bei mir sehr viel.

Während der Pandemie schloss ich die Kinderkunstwerkstatt, die ich 33 Jahre lang geleitet hatte, und zog in eine Küstenstadt in einer ruhigen Gegend im Grünen. In dieser Gegend leben etwa 10.000 Chinesen. Ich kannte zwei chinesische Praktizierende, und so begannen wir, wöchentlich gemeinsam das Fa zu lernen.

Aufgrund der neuen Situation in unserer Kultivierungsumgebung musste ich die Verantwortung für die Koordination unserer Gruppe übernehmen. In den letzten zehn Jahren war ich glücklich, die Übungen im Park zu zeigen; bei verschiedenen gestalterischen Dingen mitzuwirken, etwa bei der Gestaltung der Glückwunschkarte an den Meister, bei der Ausstellung der Bilder der Zhen-Shan-Ren-Kunstausstellung, wenn wir Informations-veranstaltungen durchführten oder das Fa lernten. Ich hatte mich in eine Komfortzone zurückgezogen, in der ich mich wohlfühlte und die mit meinem Alltag und meiner Arbeit im Einklang stand.

Nun änderten sich die äußeren Umstände. Ich musste meine Komfortzone verlassen, mehr Verantwortung zeigen und selbstlos werden, um Dafa zu bestätigen. Ich musste barmherziger werden, mir Mühe geben, um meine Xinxing* zu erhöhen und in der Kultivierung reifen.

„Deshalb müssen wir uns selbst gut kultivieren, um diese beispiellose, großartigste Mission und Verantwortung zu übernehmen. Lernt mehr das FA und werdet schnell reif, helft dem Meister, alle Lebewesen zu erretten!“ 
(An die italienische Fa-Konferenz, 23.07.2023)

Vor der Pandemie hatten wir die wahren Umstände erklärt, ohne eine Erlaubnis der zuständigen Person der jeweiligen Stadt einzuholen, um eine bestimmte Fläche für unsere Aktivitäten zu nutzen. Aber während der Pandemie wurde uns leider eine Geldstrafe auferlegt, weil wir uns nicht an die Regeln gehalten und keine Genehmigung eingeholt hatten. Jetzt handeln wir aufrichtiger, und das eröffnet uns die Möglichkeit, die Behörden über die wahren Umstände von Falun Dafa aufzuklären.

Bei der Vorstellung von Dafa im öffentlichen Raum müssen einige praktische Probleme gelöst werden:

Zurzeit gibt es acht Praktizierende auf Zypern, die an verschiedenen Orten leben und mindestens eine Stunde, maximal zwei Stunden mit dem Auto brauchen, um zum Veranstaltungsort zu gelangen. Nicht jeder kann jedes Mal teilnehmen. Ein Paar, das Griechisch und Englisch spricht, muss an zwei Wochenenden im Monat arbeiten. Wir sind also nur drei Praktizierende, die Griechisch und/oder Englisch sprechen und die mit den Menschen sprechen können. Wir versuchen dann den Tag zu wählen, der den meisten passt.

Dann gibt es noch den Umstand zu beachten, dass für jede Veranstaltung ein Brief an die jeweilige Stadt geschickt werden muss, um eine Genehmigung zu erhalten. Dieses Schreiben handelt von der Schönheit und den Werten der Kultivierungspraktik sowie der Verfolgung und der Zwangsorganentnahme, die allesamt gegen grundlegende menschliche Werte verstoßen. Wir legen dar, wie wichtig es ist, mehr Bewusstsein zu entwickeln und die Menschen über dieses ernste Thema zu informieren. Einige Städte stehen unseren Aktionen sehr positiv gegenüber, andere nicht. Letztere sind der Meinung, dass wir Politik betreiben. Sie finden nicht, dass wir uns für Aufrichtigkeit einsetzen.

Ich werde an dieser Stelle meine Erfahrungen schildern, als ich die Genehmigung bei der Stadt, in der ich wohne, beantragte. Das finde ich am schwierigsten. Es ist dieselbe Stadt, die uns während der Pandemie eine Geldstrafe auferlegt hat. Bevor ich eine E-Mail versandte, hatte ich den Ort aufgesucht, an die Informationsveranstaltung zu Falun Dafa stattfinden sollte, und sandte aufrichtige Gedanken aus. Dann schickte ich das Schreiben ab, und innerhalb von drei Tagen erhielt ich eine positive Antwort. Die meisten Praktizierenden konnten teilnehmen, viele Menschen kamen vorbei und erfuhren die wahren Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung. Ich war zufrieden, da alles gut gelaufen war, aber dann merkte ich, dass ich eine Anhaftung hatte.

Auf meine zweite E-Mail erhielt ich beispielsweise keine Antwort. Also rief ich bei der Stadt an, sprach mit der Sekretärin des Bürgermeisters über unsere Pläne, und sie schlug vor, mit der Sekretärin der Verwaltung zu sprechen, die für diese Genehmigungen zuständig ist. Die Verwaltungssekretärin reagierte von Anfang an aggressiv. Sie wollte nicht hören, was ich ihr in aller Ruhe erklärte. Sie meinte, unsere Aktivitäten hätten politischen Charakter. Sie werde mich morgen zurückrufen, sagte sie. Danach beendete sie das Gespräch, ohne dass ich zu Wort kommen konnte. Das machte mich unglaublich traurig, weil ich nur zwei Tage Zeit hatte, um die Veranstaltung zu organisieren. Meine Deprimiertheit war eine weitere Anhaftung, die ich loslassen musste.

Am nächsten Tag um die Mittagszeit rief mich die Verwaltungssekretärin zurück und sagte in strengem Ton, dass wir unsere Veranstaltung durchführen könnten, aber keine Flyer verteilen durften. „Das sind unsere Regeln!“ Mit diesen Worten beendete sie das Telefonat. Um die Aktion am nächsten Tag überhaupt machen zu können, ließen wir uns auf die vorgeschriebenen Regeln ein und versuchten, die Flyer diskret an die Leute heranzutragen. Das heißt, nur diejenigen, die auf uns zukamen und mehr erfahren wollten, bekamen einen.

Als wir bei der Vorführung der Übungen waren und gerade die vierte Übung machten, kam eine Frau mit einem Falun-Anhänger begeistert auf uns zu. Sie hielt eine ganze Menge Gan Jing World-Flyer und chinesische Minghui-Berichte in der Hand und stellte sich als eine Praktizierende aus England vor, die mit ihrem Mann auf Zypern Urlaub machte. Schon früh am Morgen meditierte sie am Hafen und verteilte anschließend Flyer im nahegelegenen Touristenviertel. Während wir alle meditierten, spürte ich in meinem Herzen große Dankbarkeit für die Arrangements des Meisters.

Das nächste Mal beschloss ich, persönlich bei der Stadt vorzusprechen und den Antrag für die Aktivität selbst abzugeben. Hinzugefügt hatte ich den Paragraphen aus der zyprischen Verfassung, der einem das Recht auf friedliche Demonstration und die öffentliche Meinungsbekundung in Form des Verteilens von Flyern garantiert. Ich betrat das öffentliche Gebäude mit aufrichtigen Gedanken und bat darum, den Bürgermeister für wenige Minuten sprechen zu dürfen. Das war leider nicht möglich, weil es sein Terminkalender nicht hergab. Deshalb wurde ich zum Sekretariat der Verwaltung gebracht. Ich begrüßte die Sekretärin. Das war die Dame gewesen, mit der wir die ganze Zeit telefoniert hatten. Ich stellte mich noch einmal vor, woraufhin sie gleich ihre Hände in die Hüften stemmte. Sie sah mich herausfordernd an, als ob sie zum Kampf bereit wäre. Ich lächelte höflich zurück und gab ihr das Schreiben, in dem ich die wahren Zusammenhänge von Falun Dafa erläuterte und um einen Termin mit dem Bürgermeister bat. Daraufhin sagte sie, ich solle zum Büro des Bürgermeisters gehen und mit seiner Sekretärin sprechen. Also ging ich dorthin und trug mein Anliegen vor und überreichte mein Schreiben der Sekretärin des Bürgermeisters. Sie war höflich und meinte, sie würden mich deswegen kontaktieren.

Dann wartete ich ein paar Tage ab, erhielt aber keine Antwort. Daher fuhr ich erneut zum Rathaus. Währenddessen schaute ich nach innen und versuchte, diese Menschen barmherziger zu behandeln. Ich sollte ihnen helfen, die wahren Begebenheiten zu verstehen, damit sie gerettet werden. Ich begab mich geradewegs ins Sekretariat der Verwaltung. Dieses Mal verhielt sich die Sekretärin höflich und ließ mich aussprechen und die wahren Hintergründe erklären. Im Büro befand sich auch ihre Mitarbeiterin. Außerdem kam gerade ein Verwaltungsmitarbeiter in das Zimmer, als ich sagte, dass die Praktizierenden in China verfolgt und getötet werden, weil sie an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht glauben. Meine drei Zuhörer schienen berührt und der junge Mann meinte: „Ich habe schon von Falun Dafa gehört. Falun Dafa ist gut.“

Ich verließ das Zimmer und binnen weniger Stunden rief mich die Mitarbeiterin des Sekretariats an und teilte mir mit, dass wir die Veranstaltung durchführen könnten, die Stadt aber entschieden habe, dass keine Flyer verteilt werden dürften.

Am Tag der anberaumten Veranstaltung gab es schlechtes Wetter und der Wind blies recht kräftig. Die Luft war neblig und nur wenige Menschen waren unterwegs. Nur drei von uns konnten an der Veranstaltung teilnehmen und wir mussten noch zwei Kinder beaufsichtigen. Deshalb trafen wir die Entscheidung, das Ganze abzublasen und stattdessen Flyer in die Briefkästen der näheren Umgebung einzuwerfen.

Das Problem mit dieser Stadt haben wir immer noch nicht gelöst. Ich muss im September noch einmal hinfahren und direkt mit dem Bürgermeister sprechen. In der Zwischenzeit muss ich nach innen schauen, um meine Angst und das Gefühl der Enttäuschung zu beseitigen.

Wenn ich mich bei der europaweiten Politikerarbeit engagiere, wo es darum geht, Parlamentsabgeordnete als auch Abgeordnete des Europäischen Parlaments über die Zwangsorganentnahme aufzuklären, kann ich mich dabei auch kultivieren. Es fällt mir aber schwer, weil Politik mich nicht so sehr interessiert. Um mein Land zu unterstützen, erklärte ich mich bereit, Briefe zu schreiben und diese Menschen zu kontaktieren.

Von Anfang an fühlte ich mich ängstlich und unklar. Eigentlich hatten wir so viele Informationen, Handlungsempfehlungen bekommen und während der Onlinetreffen darüber ausgetauscht und diskutiert. Die Praktizierenden, die aus verschiedenen europäischen Ländern kamen, kannten sich mit den Abläufen gut aus. Andere fangen gerade an, vertrauenswürdige Beziehungen zu ihren Politikern aufzubauen. Die einzige Erfahrung, die ich diesbezüglich gemacht hatte, reichte zurück in die Zeit der Pandemie, als einige wenige Praktizierende einen Aufklärungsbrief verfasst hatten und ihn per Mail an Politiker, Parlamentarier und Abgeordnete des Europäischen Parlaments versandt hatten.

Darüber hinaus hatte ich mit starken Störungen und Gedankenkarma zu kämpfen. Ich hinterfragte meine Tätigkeit in diesem Projekt, hatte Erinnerungslücken und fühlte mich deprimiert. Zum wiederholten Male musste ich aufwachen, meine Gedanken klären, aufrichtige Gedanken aussenden und die richtige Balance finden für das was ich auf meiner gegenwärtigen Ebene tun kann.

„In anderen Räumen ist alles lebendig, so auch das Karma. Wenn sich ein Mensch mit einem aufrichtigen Fa kultiviert, wird das Karma beseitigt. Die Beseitigung des Karmas bedeutet also, dass Karma vernichtet und umgewandelt wird. Natürlich macht das Karma da nicht mit, daher wird der Mensch Schwierigkeiten und Hindernisse haben.“ 
(Zhuan Falun)

Was mir von dem Austausch mit der Politikergruppe am deutlichsten in Erinnerung geblieben ist, das ist der Hinweis des Meisters, wie man Politiker und VIPs ansprechen soll. Nämlich dass wir es als eine großartige Gelegenheit ansehen sollen, das Herz der Menschen zu erweichen, als den den effizientesten und schnellsten Weg, ihre Herzen zu berühren und sie zu erretten.

Mit diesen Worten im Hinterkopf gab ich mein Bestes, um Briefe zu schreiben und unsere Europaabgeordneten am Internationalen Tag der Vereinten Nationen zur Unterstützung von Folteropfern zu kontaktieren. Es gelang mir, mit den Mitarbeitern von drei Abgeordneten zu sprechen, zwei von ihnen reagierten positiv und wollten die Resolution unterstützen, und einer rief mich zurück, um mir seine persönliche Unterstützung und sein Interesse zu bekunden, als die Falun-Dafa-Praktizierenden gerade eine Veranstaltung in Brüssel durchführten.

Mir bot sich auch die Gelegenheit, den Präsidenten unseres Parlaments bei der Eröffnung einer Kunstausstellung im Parlament in Nikosia zu treffen und ihm die wahren Fakten nahezubringen. Die starken aufrichtigen Gedanken von zwei Praktizierenden, die gemäß dem Arrangement des Meisters gerade dort weilten, haben mir am meisten geholfen, diesen Schritt zu tun.

Ich werde mein Bestes zu geben, fleißiger zu sein und starke Gedanken zu haben, um die Herzen der Menschen zu erreichen und sie zu erretten.

Ich danke unserem barmherzigen Meister! Ich danke meinen Mitpraktizierenden!

*Xinxing: Wesen des Herzens, Qualität des Herzens.

(Der Bericht wurde auf der Europäischen Fa-Konferenz 2023 in Paris vorgetragen.)

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