Die Erlebnisse einer Falun Gong Praktizierenden aus Irland, die in einem Pekinger Internierungslager eingesperrt war

Mein Name ist Jiang Guangyu. Ich bin eine 29 jährige Schauspielerin und praktiziere seit 1999 Falun Gong. Ich lebe mittlerweile seit 2,5 Jahren in Irland. Gerade als ich als Schauspieler sehr erfolgreich wurde, war ich gezwungen, aus meiner Heimatstadt zu fliehen. Ich habe mittlerweile bei der Irischen Regierung Asyl beantragt.

Am 21. Juli 1999, hörte ich Gerüchte, dass Jiang Zemin´s* Regime Falun Gong als "illegale Organisation" einstufte. Es war den Leuten nicht mehr erlaubt in den Parks die Übungen zu machen und sich nach Zhen, Shan, Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) zu richten.

Ich ging zum Petitionsbüro der Zentralregierung, um den verantwortlichen Funktionären, die Wahrheit über Falun Gong zu erzählen im Gegensatz zu den offiziellen Behauptungen im Fernsehen.

Sobald ich beim Petitionsbüro ankam, standen überall in der Nähe des Gebäudes, uniformierte- und Zivilpolizisten, herum. Alle Polizeibeamten waren voll bewaffnet. Von Zeit zu Zeit, hielten sie Passanten an und fragten "sind Sie Falun Gong Praktizierende?" Die, die mit "ja" antworteten, wurden rasch in einen Polizeibus gezogen, und von einer mehreren Polizisten zusammengeschlagen. Ich sah mehrere Falun Gong Übende, deren Gesicht aufgrund der Schläge blutig war. Ich konnte das nicht länger mit ansehen und ging auf die Polizisten zu, um sie aufzufordern, die Schläge einzustellen. Während ich mit ihnen sprach, wurde ich hart getreten und ebenfalls in einen der Busse gezerrt. Zusammen mit einigen anderen Praktizierenden, wurde ich zu einem Büro in der Nähe von Peking gebracht. Am selben Tag um 7 uhr abends, wurde ich freigelassen. Dies war aber nur der Anfang von Jiangs Versuch, Falun Gong zu beseitigen. Von nun an gingen weiterhin viele Falun Gong Übende um friedlich beim Petitionsbüro in Peking zu für ein Ende der Verfolgung appellieren und um für die Wiederherstellung des Rufes der Leute, die Falun Gong praktizieren, zu bitten.

Etwa ein Jahr später, am 25. April 2000, entschloss ich mich, wieder zu dem Pekinger Büro zu gehen. Ich stand am westlichen Tor von Zhongnanhai [das ist der Regierungskomplex der Kommunistischen Partei Chinas] und machte dort friedlich die Falun Gong Übungen. Kurz nachdem ich meine Arme hoch hielt (das ist eine bestimmte Bewegung aus der 2. Übung), rannte eilig ein Polizist in meine Richtung und drückte mir die Kehle zu. Er verlangte zu wissen, was ich machte. Ich sagte, dass ich friedlich als eine Falun Gong Übende gekommen bin. Ich wurde dann verhaftet und zu einem nahegelegenen Polizeibüro gebracht und dort festgehalten. Viele andere Praktizierende wurden ebenfalls dort festgehalten. Als wir anfingen gemeinsam die Übungen zu machen, drohten uns die Aufseher, dass sie uns mit Elektrostäben schocken würden. Später wurde ich in ein anderes Internierungslager in der Nähe von Peking gebracht, wo ich Zeuge einer grausamen Szene wurde: Im bitterkalten Pekinger April, zwangen die Gefängniswärter, die männlichen Insassen ihre Kleider ganz auszuziehen und draußen still auf dem zementierten Hof zu stehen. Zusätzlich gossen die Wärter am Morgen Kübel mit kaltem Wasser über die Leute. Am Abend gossen sie noch mal mindestens um die hundert Eimer dazu. Diese Art Folter wird im Winter in Nordchina sehr häufig Straflagern oder Gefängnissen angewandt.

Ihre Absicht wurde sehr deutlich: die Falun Gong Übenden dazu zu bringen, ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufzugeben. Wir teilten die Zellen mit echten Verbrechern, die ernsthafte Straftaten begangen hatten. Die Wärter ermunterten die Kriminellen, uns weiter zu verfolgen, in dem sie ihnen versprachen, dass ihre Haftstrafen verringert werden würden, falls sie mithalfen. Falls einer der Praktizierenden durch die Folter, sein Leben verlor, behaupteten sie einfach, er habe Selbstmord begangen. Der tatsächliche Mörder, wurde nicht zur Verantwortung gezogen. Ein Polizist erzählte mir stolz: "In den ersten zwei Monaten, sah ich Falun Gong Praktizierende auf zwei gesunden Beinen hereinkommen. Aber als sie wieder freigelassen wurden, waren sie so verkrüppelt, dass sie kriechen mussten." Es schien, als wenn er damit angeben wollte und mit seiner großen Leistung prahlte.

Ich wurde in einen weniger als 10 Quadratmeter großen Raum eingesperrt, in dem es kein Bett oder eine Toilette gab. Da allerdings viele der Polizisten meine Fernsehauftritte vor der Verfolgung sahen, wurde ich nicht geschlagen. Nach 24 Stunden, wurde ich freigelassen, aber nicht bevor ich nicht Zeugin einiger der Verbrechen von Jiangs Regime wurde.

* Jiang Zemin, der ehemalige Führer der Kommunistischen Partei Chinas

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