Anschauungen beseitigen, den Politikern die wahren Umstände erklären

Anschauungen überwinden und Politiker als Menschen betrachten, die zu erretten sind

Die ersten Termine, die ich mit Politikern hatte, liefen nicht besonders gut. Ich ging zusammen mit einer chinesischen Praktizierenden dorthin. Eine Politikerin hörte uns nicht richtig zu und relativierte alles, was sie über die Verfolgung erfuhr, und sagte, sie sei nicht zuständig für unser Anliegen. Ein älterer Politiker auf Bundesebene, bei dem der Gesprächseinstieg scheinbar gut gelang, winkte ab, als wir auf das Thema Falun Gong zu sprechen kamen, und sagte, da könne man sowieso nichts machen. Unvermittelt erhob er sich von seinem Stuhl und ging weg, ohne sich zu entschuldigen. Ich fragte mich, warum ich es nicht schaffte, die Politiker unserer Stadt für die Zusammenhänge im Hinblick auf Falun Gong zu interessieren.

In dieser Zeit gab mir eine Praktizierende aus der lokalen Lerngruppe einen Hinweis und ich schaute nach innen. Ich fand schnell den Grund, warum ich die Politiker nicht von Herzen erreichen konnte: Ich hatte über Politiker generell die Anschauung gebildet, dass sie nur auf ihre Karriere achten, ständig ihre Haltung ändern, egozentrisch und bestechlich sind, außerdem nach Ruhm und Macht streben und sich kaum darum bemühen, in der Gesellschaft die Bedingungen für die Menschen zu verbessern. Ich hielt mich als Kultivierende für besser – weil ich ihre menschlichen Eigensinne nicht teile – und blickte tatsächlich auf sie herab. Mir fehlte angesichts der Politiker das Herz der Nachsicht. Mit einer solchen Haltung gegenüber Politikern konnte ich sie gar nicht erretten! Ich erkannte es als ein großes Hindernis bei meiner Fa-Bestätigung. Also musste ich meine unaufrichtigen Gedanken korrigieren und meine Einstellung ändern.

Das Fa bestätigen, das Ego loslassen

Im Sommer ergab sich für mich in unserer Stadt die Gelegenheit, den lokalen Regierungsbeamten die wahren Umstände hinsichtlich Falun Gong zu erklären. Der Anlass war das gedruckte Programmheft zu einer großen Veranstaltung der Stadt, in dem die Veranstaltungen von Falun Gong, die unsere Fa-Lerngruppe anbieten wollte, nicht erschienen waren, obwohl wir sie rechtzeitig zur Veröffentlichung in dem Programmheft angemeldet hatten. Wir vermuteten, dass Falun Gong zensiert und aus dem Programmheft entfernt worden war, um das chinesische Konsulat in unserer Stadt nicht zu verärgern. Damals hatte ich das Verständnis, dass der Meister diese Sache für uns arrangiert hatte, damit wir uns in Bewegung setzten, um den Verantwortlichen in unserer Stadt die Zusammenhänge zu erklären. Auch ich hatte es in diesem Punkt jahrelang nicht gut gemacht. Ich schreckte davor zurück, auf Politiker und andere Entscheidungsträger in der Gesellschaft zuzugehen. Wenn ich nach innen schaue, stelle ich fest, dass ich aus Angst vor Gesichtsverlust und aus Bequemlichkeit darauf verzichtete.

Später, nach einem Austausch mit Mitpraktizierenden habe ich verstanden, dass die für die Veranstaltung Verantwortlichen in unserer Stadt einen Fehler gemacht hatten, denn sie handelten gegen das Dafa. Das Böse hatte es so arrangiert, um den Menschen zu schaden. Der Meister schuf aus dieser schlechten Sache, dass Falun Gong nicht im gedruckten Programmheft erschien, eine Chance für uns, um daraus eine gute Sache zu machen, indem wir den Verantwortlichen die Wahrheit erklären konnten. In diesem Fall erhielten wir die Gelegenheit, denjenigen Menschen in unserer Stadt die Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong zu erklären, die wir bisher noch nicht erreicht hatten.

Die Sorge, es anderen nicht recht zu machen, ablegen

Wegen der Zensur von Falun Gong bei der Veranstaltung ging ich zusammen mit zwei Praktizierenden zu dem Beamten, der für den Inhalt des Programmheftes verantwortlich war. Vorher hatten wir in der Lerngruppe darüber ausgetauscht, worüber wir sprechen sollten, und beschlossen, der Behörde eine Wiedergutmachung für den Nicht-Abdruck unserer Veranstaltungen vorzuschlagen. Ich ging mit gemischten Gefühlen zu dem Termin. Ich hatte noch nie zuvor einem Beamten die Wahrheit erklärt und konnte meine Mitpraktizierenden bei dieser Aufgabe nicht einschätzen. Doch war ich entschlossen, alles zu tun, damit wir gut kooperierten.

Zugleich fühlte ich mich unter Druck gesetzt, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Vor allem die erwünschte Wiedergutmachung störte mich. Ich fand, dass dies nicht das Ziel des Gespräches sein sollte, und lehnte es innerlich ab. Jedoch spürte ich die Erwartungshaltung der Praktizierenden, die uns eingeschärft hatte, dass wir eine Wiedergutmachung ansprechen sollten.

Das Gespräch dauerte zweieinhalb Stunden, der ältere Beamte hörte uns aufmerksam zu und war erstaunlich gut informiert über die Umstände in China, sogar über die Verfolgung von Falun Gong wusste er einige Fakten. Ich überließ das Reden den beiden anderen Praktizierenden, die ihre Sache gut machten. Ich hörte zu und sandte aufrichtige Gedanken aus. Dazwischen beschäftigten mich meine eigenen Gedanken. Ich fand es nicht angemessen, in diesem Gespräch auf einer Wiedergutmachung zu bestehen, und ließ es sein. Nach dem Termin war ich verwirrt. Ich war nicht sicher, ob wir das Ziel erreicht hatten.

Als die schon erwähnte Praktizierende mich vor der Lerngruppe aufforderte, von unserem Termin zu berichten, konnte ich das Ergebnis nicht zusammenfassen. Das tat dann der Praktizierende, der mit dabei gewesen war und unser Übungsgruppenleiter ist. Die Praktizierende kritisierte mich wegen meiner Unklarheit. Beim Fa-Lernen erkannte ich, dass wir dabei sind, Menschen zu erretten. Es geht nicht darum, sich selbst zu bestätigen, ein vorgegebenes Ziel zu erreichen oder andere zufrieden zu stellen; es geht darum, sich ganz auf den Menschen zu konzentrieren, dem wir die Wahrheit erklären. Erst später habe ich nach einem Austausch mit anderen Praktizierenden erkannt, dass ich es in diesem Punkt noch besser machen muss. Die Errettung der Menschen steht an erster Stelle, aber wenn Menschen etwas Schlechtes gegen Dafa getan haben, reicht es nicht, ihnen nur die Wahrheit zu erklären, sondern wir müssen sie auffordern, den Fehler wieder gutzumachen. Das tun wir nicht für uns, um etwas zu bekommen oder uns selbst zu bestätigen, sondern weil es gut für die Menschen ist, wenn sie ihren Fehler korrigieren: Wir meinen es gut mit ihnen. Deshalb sollen wir das Arrangement des Bösen ablehnen und dementsprechend handeln.

Nach dem Gespräch mit dem Regierungsbeamten ging ich zum nächsten Termin bei der Marketing-Gesellschaft, die das Programmheft produziert hatte. Ich war ruhig und gelassen. Es gelang uns zu dritt diesmal noch besser, die Hintergründe in Bezug auf Falun Gong darzulegen. Ich lernte in dem Prozess, meine Mitpraktizierenden zu schätzen, und warf so manche Anschauung, die ich über sie gebildet hatte, über Bord. Unsere Gesprächspartner waren berührt und beeindruckt von unseren Erfahrungsberichten und den Erklärungen. Mir war klar, dass der Meister uns unterstützte, diese Sache gut zu machen.

Ein weiterer Termin war bei dem Verlag, der das Programmheft gedruckt hatte. Wir waren schon ein eingespieltes Team – zwei Europäer und eine Chinesin – und gingen daher wieder gemeinsam dorthin. Der Verlagsleiter und sein Mitarbeiter hörten uns zwei Stunden lang zu, waren tief berührt und stellten uns Fragen. Ich erkannte, dass jeder von uns seine Stärken hat, und erlebte, wie wir uns ergänzen. Auch verstand ich, dass es die eigene Angelegenheit der Menschen ist, wie sie sich verhalten, nachdem sie die Zusammenhänge erfahren haben. Ich finde, ich habe in diesem Prozess der Aufklärung der Menschen ein wenig besser verstanden, was Barmherzigkeit bedeutet.

Ich bin dem Meister sehr dankbar für die Gelegenheiten, die er mir gegeben hat, meine Mängel zu erkennen und meine Xinxing zu erhöhen. Ich danke auch den Mitpraktizierenden für den Austausch und ihre barmherzige Korrektur.

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