Ein portugiesisches Mitglied des Europaparlaments appelliert an den Chinesischen Premier wegen des Falles von Zhao Ming

Ein portugiesisches Mitglied der Europaparlaments (MEP) hat einen Brief an den chinesischen Premier anlässlich der Einlieferung in ein Arbeitslager und der Folterungen an dem Praktizierenden Zhao Ming gesendet und ebenfalls, um auf die Einhaltung der Menschenrechte der Falun Gong Praktizierenden hinzuweisen. Er drückte sein tiefes Bedauern über die berichteten Fälle von Folterungen aus und appellierte an den Premier Herrn Zhu Rongjin auf die Gewährleitung der freien und friedlichen Meinungsäußerung. Der MEP unterschrieb diesen Brief, der von Amnesty International Dublin aufgesetzt worden war, nachdem er auf ihn aufmerksam gemacht wurde. Der Text lautet wie folgt:

Premierminister der Volksrepublik China
Zhu Rongji
9 Xihuangchenggenbeijie
Beijingshi 100032
Volksrepublik China

Sehr geehrter Herr Premierminister,

ich schreibe Ihnen diesen Brief, weil ich auf eine sehr ernstzunehmende Angelegenheit aufmerksam geworden bin. Ich habe davon gehört, dass Zhao Ming, ein 30jähriger Informatik-Absolvent des Trinity College in Dublin, Irland, während eines Besuches in China festgenommen wurde und in das Hauptarbeitslager des Landkreises Daxin in Peking eingeliefert wurde. Ich habe ebenfalls aus Berichten gehört, dass er in diesem Arbeitslager gefoltert wurde, um ihn dazuzubringen, Falun Gong zu verleugnen. Die weiteren Berichte von Verhaftungen von Tausenden Falun Gong Praktizierenden geben ebenfalls Anlass zur Besorgnis.

Es scheint so, als ob diese Menschen lediglich verhaftet wurden, weil sie ihren friedlichen Glauben zum Ausdruck bringen. Viele Inhaftierte wurden demnach gefoltert und bei einigen Todesfällen wird sogar angenommen, dass sie auf die Folterungen und Misshandlungen zurückzuführen seien. Da China 1988 die UN Konvention Gegen Folter unterschrieben hat, ist es deshalb dazu verpflichtet, jeglichen Verdacht auf Folterungen zu untersuchen und die Verantwortlichen einer gerechten Strafe zukommen zu lassen.

Ich möchte sie nochmals dringend darauf hinweisen, dafür Sorge zu tragen, dass in den Fällen von Zhao Ming und anderen Falun Gong Praktizierenden bei Verdacht auf Folterungen unabhängige Untersuchungen durchgeführt werden müssen. Ich möchte Sie ebenfalls bitten, dafür zu sorgen, dass niemand aufgrund des Ausdrucks seines friedlichen Glaubens von den staatlichen Autoritäten verfolgt werden darf.

Hochachtungsvoll,

Paulo Casaca
22. November 2000

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